Ich schlug die Augen auf, als es draußen bereits dämmerte. Ein neuer Tag brach herein und ich fragte mich, warum ich so früh aufstand. Denn eigentlich war Wochenende, also was sollte ich so früh auf den Beinen? Naja, aber schlafen konnte ich nun auch nicht mehr. Der erste Griff ging wie jeden Morgen nach meiner Packung Zigaretten. Ich holte einen Glimmstängel hervor und zündete diesen an. "Thunder" begrüßte mich freundlich, indem er sich an mich schmiegte. Mit einer Hand die Zigarette haltend, mit der anderen den Kater streichelnd, starrte ich wieder an die Decke.
Diese komische Verhalten des Jungen von gestern Nacht ging mir nicht aus dem Kopf und wenn ich ihn wiedersehen würde, so würde ich ihn danach fragen. Denn gestern hatte ich mich eigentlich für meine Verhältnisse sehr nett verhalten - ausnahmsweise natürlich. Aber wenn man neu irgendwo war, konnte man ja nicht gleich den großen Zampano machen. Ich stand auf und öffnete das Fenster, bevor ich mich anschließend zum Schrank drehte und mich anzog. Als meine Kippe fast aufgeraucht war, schnippte ich sie ohne Hinzusehen Richtung Fenster, denn meine Treffsicherheit im Kippen-Schnippen betrug normalerweise 100 %. Das sich allerdings das Fenster derweil geschlossen hatte - warum auch immer - hatte ich natürlich nicht gesehen und so merkte ich auch nicht, wie die Kippe, die nun auf dem Boden lag, den Teppich anfing zu versenken.
Gerade als ich mir den Pulli über den Kopf streifte hörte ich ein verdächtiges Knistern und roch Rauch. Ich drehte mich um und erschrak, der ganze Teppich kokelte bereits. Schnell packte ich meine Habseeligkeiten - was gott sei dank nicht viel war - in die Reisetasche und lief auf den Flur. Dort warf ich die Tasche in die Ecke und griff zum nächstbesten Feuerlöcher, um anschließend das Zimmer unter Löschschaum zu setzen. Damit war das Feuer gelöscht, aber auch das Zimmer unbewohnbar. Ich schloss die Türe, damit niemand das Unglück sah, doch was sollte ich nun tun? Schnell kam mir die rettende Idee.
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