Café New Moon

Pp: Camui und Wynn's “Zimmer“

Einige Minuten sind schon vergangen, nachdem er sich aus seinem neuen Zimmer begeben hatte, um auf der einen Seite frische Luft zu schnappen. Auf der anderen Seite hatte der rothaarige einfach nur Lust etwas zu essen. Mit einem leeren Magen kann man(n) keineswegs eine neue Person kennen lernen. Vor allem Vampire konnten dieses Gefühl sehr gut verstehen.Wenn man ausgehungert vor einem Opfer stand. Wynn würde sich gerne von dem Typen im Zimmer vernaschen lassen, er war sehr attraktiv. Aber das war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt um über solche Dinge nachzudenken. Im Moment gab es nur ein Ziel: Den Hunger stillen. Und zwar so, dass niemand mehr etwas essen wollte.
Okay, der Junge war nicht derjenige, der sich den Mund stopfte, bis er fast schon am platzen war, dennoch gehörte es dazu, zufrieden wieder nach Hause zu gehen, wenn man außerhalb aß. In dem Fall handelte es sich um dieses Café, welches er in den nächsten Sekunden betreten hatte.Die Dekoration gefiel ihm und morgens reichte ein leichtes Frühstück völlig aus. Wynn dachte nicht darüber nach, was er an diesem Tag noch anstellen würde. Mit einem interessierten Blick wandte er sich den bequem aussehen Stühlen, die sich genauso anfühlten, wie sie es vermitteln sollten.
Hier ließ es sich leben, in diesem Café wollte er sich etwas kaufen. Reich war Wynn nicht, dennoch zählte der Shinigami keinesfalls zu den Leuten, beschenkt von Gott mit Armut und Hilflosigkeit. Falls es diesen Gott gab. In Sachen glauben war der Junge immer noch unschlüssig und wollte sich da nicht festlegen. Zumal ihn noch nie jemand deswegen gezwungen hatte. Vorsichtig packte er sein Handy heraus um auf die Uhr zu schauen, wohl wissen, das er auch einen Blick auf seinen Arm hätte wagen können. Männer eben. Sie zeigten alles, was sie zu bieten hatten.
Der Shinigami trug schließlich nur ein T-Shirt mit Ausschnitt, für die morgendliche frische noch eine leichte Strickjacke darüber. Geldbeutel, Handy und Schlüssel verschwanden in der Hosentasche und fertig! Wenn man schon etwas zu zeigen hatte, dann sollte man das auch. Konnte nach dem Optimisten nur positiv enden. Gerade war der Rotschopf dabei, sich einen englischen Tee und ein Stück Sahnetorte bestellen zu wollen.

» cf. Elias' und Aellins Zimmer

Oh, mist. Nun war es schon so spät! Hatte sie nicht einst einmal vorgehabt ihren Bruder gegen sieben Uhr morgens zu wecken? Es ist ihr bisher noch nie so wirklich vorgekommen, dass sie so lange verschlafen hatte, denn als Aellin das Zimmer verlassen hatte, zeigte die Uhr im Gang bereits halb zehn an. Ob Camui nach wie vor schlief? Bestimmt hätte er ihr Zimmer gesucht, wenn er bemerkt hätte, dass sie nicht da war. Meistens hielt sie nämlich ihre Versprechen! Wobei, konnte Camui wissen, dass seine Schwester in der Etage der Jungs stationiert war und nicht bei den Mädchen? Und wo zum Teufel war dieser Typ, der so auf weisse, runde Betten stand?? Sie seufzte, als sie draussen war. Ihr Magen schien ihr nochmals einen Strich durch die Rechnung zu machen, denn als sie schon auf dem Weg war, begann er grauenhaft zu grummeln, sodass sie sich dann nochmals umentschieden hatte - erst essen und dann Camui wecken gehen. Wenn sie schon fast anderthalb Stunden zu spät war, spielte es auch keine Rolle mehr, wenn sie nochmals eine halbe Stunde später kommen würde, dafür schon vollkommen gestärkt für den Tag. Vielleicht war er ihr ja sogar dankbar, wenn er noch eine halbe Stunde länger schlafen konnte, so von wegen "Schönheitsschlaf".
Nun gut, das hiess nun aber beeilen! Aellin war zuvor erst im Labyrinth gewesen, kannte also Tsukimura an sich noch nicht wirklich, war aber im gleichen Zug zuversichtlich, dass sie schnell etwas Brauchbares zum Essen finden würde. Irgendein Café würde es schon geben hier, wenn nicht sogar mehrere, oder? Sie hatte sich wieder einmal für ihren normalen Look ohne Jacke entschieden, je neutraler sie gekleidet war, desto wohler fühlte sich die Naturelfe dann auch. Zwar erntete sie auf den Strassen der Stadt ein paar schräge Blicke, aber das kannte Lin schliesslich schon genug aus ihrer Kindheit. War sie eben speziell, das war nichts um sich zu nerven, sondern um stolz zu sein. Tatsächlich behielt sie Recht... Nur nach etwa 5 Minuten erreichte sie schon einen Ort, welcher sich "New Moon" nannte und mit einem grossen Schild verziert wurde, wo die Buchstaben "Café" drin eingeschnitten waren. "Wunderbar", sagte die Blondine zu sich selber und lobte sich innerlich für diese Aktion.
Danach ging es nicht mehr allzu lange und sie war im Inneren des Cafés angelangt. Die Dinge, die die Leute hier ausgestellt hatten, sahen tatsächlich sehr lecker aus. Schnell prüfte sie in ihren Taschen, wie viel Yen sie noch besass, zählte, und merkte dann, dass es mindestens für eine Tasse Kaffee und ein bis drei Leckereien reichen würde. Brötchen waren was für Buisnessleute, hier gab es Torten und Kuchen in rauen Mengen! Hocherfreut über den Fund dieses kleinen Leckereienparadieses, ging die Elfe sehr schnell an den Ort hin, wo man Dinge beziehen konnte und wählte sich zwei verschiedene Stück von zwei verschiedenen Torten aus, wechselte dann aber das Getränk noch auf einen Grüntee, bevor sie zur Kasse schritt und bezahlen wollte. Doch so weit kam es gar nicht mehr... In ihrer Übermut hatte sie vollkommen übersehen, dass nochmals jemand bezahlen wollte und sie rempelte den grösseren Mann einfach an. "Ouch", sagte sie als ein wenig des heissen Wasser für den Tee über den Rand schwappte und auf ihren Fingern landete. "Oh sorry, ich hab gar nicht gesehen, dass hier nochmals jemand steht. Oh... Und was für ein Jemand!", fügte sie schnell hinzu und strahlte wie die Sonne. Hübsches Objekt hatte sie vor sich...

Gestern war ein guter Tag gewesen. Nach dem Optimisten konnte es heute nur noch besser werden! Er strahlte regelrecht am frühen Morgen, allein schon, weil er den rothaarigen in seinem Bett entdeckt hatte. Oder eher gesagt, ihr Bett. Mal sehen, was für einen Zimmerpartner man zugeteilt bekommen hatte. Vielleicht ähnelte er jemandem wie Kisho, oder war ein lustiger Typ, mit dem man gut reden konnte. Wynn freundete sich mit allem an, schlimmer konnte es nie werden. Im Grunde genommen war für ihn gar nichts schlimm.
Allerdings war es schade gewesen, das der junge Mann nicht aufgestanden war. Wie auch immer, jetzt sollte er sich um seinen Bauch kümmern, schließlich würde der Kerl später auch noch da sein. Zumindest hoffte der 19-jährige das zutiefst. Mit einem Lächeln im Gesicht, seine Zähne im strahlenden Weiß, hatte der rothaarige die Tür geöffnet und betrat das Café. New Moon, wenn er sich nicht täuschte dann war die korrekte Übersetzung Neuer Mond. Irgendwie hatte alles hier auf der Schule mit Monden zu tun, oder? Mondschule, Neuer Mond. Vielleicht würde er im Unterricht noch mehr darüber erfahren, momentan war es ihm ein Rätsel. Aber das war jetzt auch egal, Wynn wollte sich seine geholten Sachen jetzt gönnen, doch vorher mussten sie gekauft werden. Keine Sekunde später stand er auch schon an der Kasse, wollte gerade den rosafarbenen Liebes-Muffin, ein Stück Bienenstich und einen 'heiße Liebe' Tee bezahlen. Er entschied sich einfach mal die besonderen Valentinstags Angebote zu testen, wer weiß ob man seine Liebe finden würde. Wynn war nicht derjenige, der sich gerne an jemanden Band, aber Liebe konnte schließlich jeder definieren, wie er es haben wollte. Und Liebe machen gehörte auch zu der Liebe! Typisch Jungen. Denken nur an das eine. Der Optimist war noch gar nicht zu Tat geschritten, als ein ziemlich eiliges Mädchen, welches er vorhin gar nicht bemerkt hatte, anscheinend auch etwas bezahlen wollte. Absichtlich hatte es sich nicht angefühlt und Wynn konnte sich nur schwer vorstellen, das sie dies mit Absicht tat, zumal sie einen Tee in den Händen mit sich schleppte. Es dauerte nicht lange, da drehte er sich um und nahm das blond-haarige Mädchen erst jetzt so richtig war. Tatsächlich, als er den Laden betreten hatte, war sie noch nicht hier. Wahrscheinlich war sie dicht hinter ihm gewesen, sodass sie sich gar nicht sehen konnten. Außerdem war Wynn nicht der Typ, der sich alle 10 Minuten umdrehen musste, oder es überhaupt für nötig hielt. Einen bestimmten Grund hatte er dafür nicht, es war einfach der Fall.
„Alles in Ordnung. Es ist nichts passiert.“, hatte er sanft geantwortet, lächelte sanft und charmant. Besorgt musste er nicht sein, noch lag keiner auf dem Boden. Es würde hier weder zu einer Streitigkeit, noch einer Schlägerei kommen, da konnte man sich sicher sein. Eine positive Nachricht für den Optimisten. Denn er wollte heute nur noch den Tag genießen und wer wusste, wem er noch alles über den Weg hätte laufen können. Sein Blick fiel auf ihre Sachen, sie hatte sich auch nur auf sehr wenig beschränkt. Sie machte auch eine gute Figur, die Mädchen hier waren attraktiv. Zumindest hinterließ sie einen sehr guten Eindruck bei Wynn, er musste leicht grinsen, bei ihren Worten. Ja, er bekam oft solche indirekten Komplimente, verteilte selbst auch gerne welche. Sie brauchte also nicht traurig sein, eins würde sicherlich an sie gehen. „Da bin ich ja froh, mich umgedreht zu haben.. sonst hätte ich womöglich diesen tollen Anblick verpasst.“ Mit diesen Worten ging Wynn einen kurzen Schritt zurück um sich hinter die Dame zu stellen und drückte sie mit seiner freien Hand, nach vorne zur Kasse. Nicht ohne ihr noch mal ein Lächeln zu schenken! „Lady's First“

Die Blonde war mit dem ausgewählten Café ganz zufrieden. Im Vordergrund stand natürlich erst einmal die Verpflegung, was hier bei diesen geradezu göttlich aussehenden Kuchen und Torten sicherlich nicht schwer werden könnte! Leider fand sie es einfach ein wenig schade, dass hier drinnen nicht so viele Leute sassen. Wahrscheinlich wäre die Cafeteria der Schule um einiges voller gewesen und viel besser, um irgendwelche Kontakte zu schliessen. Über alles - Aellin wollte die Stadt sehen. Nichts mit schulischen Wischi-Waschi! Sie war jetzt schon fast mehr als 24 Stunden hier und hat noch rein gar nichts gesehen ausser dieses Labyrinth und ein paar Zimmer der Schüler. Dabei war doch die Stadt der Ort, wo am meisten etwas los war. Wobei... Wohl nicht in diesem Café, aber was soll's. Viel mehr als ihre zwei Stück Torte und den Grüntee würde sie eh nicht trinken beziehungsweise essen hier, bevor sie ihren Bruder wecken würde und sie sich dann zusammen diesen geplanten Grossevent der Schule anschauen würden. Valentinstag mit allem drum und dran! Sie hatte noch nie zuvor mitbekommen, wie sich jemand eine solche Mühe für einen mickrigen Tag machen konnte, aber unter diesen Voraussetzungen würde dann wohl von dem "mickrig" kein Bissen mehr übrig sein, wenn alles in einem Riesenfest endete. Man konnte am Valentinstag sicher ein paar Flirts abschleppen... Bisher war die Naturelfe noch nicht so erfolgreich gewesen, wie sie es sich eigentlich erhofft hatte. Die meisten waren entweder zu lahm, zu brav oder dann war es der stellvertretende Schulleiter, was dann selbst bei Aellin zu viel Respekt zur Folge hatte anstatt sie ihr "Ziel" hätte weiterverfolgen können. Nun gut, neuer Tag neues Glück. Obwohl... Ja, dieses Café hier schien eine zweite Hürde zu sein.
Immerhin schien alles nicht einmal ein allzu schlechtes Ende zu nehmen. Sie hatte völlig unbewusst einen alten Trick angewendet, um mit jemandem ins Gespräch zu kommen! Tatsächlich hatte sie sich nicht extra zur Kasse bewegt, um den Fremden anzurempeln, aber wenn sie so im Nachhinein darüber nachdachte, konnte man es insbesondere bei ihr genau so auffassen. Auf jeden Fall machte es nun auch keinen Unterschied mehr, ob es gewollt oder nicht absichtlich gewesen war, sie hatte sich ganz unbewusst einen Kontakt verschafft! Verschmitzt und zufrieden über sich selber lächelte sie, als er ihr mit einer völlig ruhigen Stimme antwortete. Okay, Fall abgeschlossen, der war eindeutig nicht sauer! Sie selber war ja die einzige, die unter dem heissen Wasser an der Hand leicht gelitten hat. Aber für den da nahm man halt ein wenig etwas hin! "Wie beruhigend", sagte sie spielerisch zurück und trocknete kurzerhand ihre Hand wieder ab. Gut, keine bleibenden Rückstände. War sie nochmals gut hinweg gekommen. Und als könnte es besser nicht laufen, hatte der Typ sogar Lins Kompliment herausgehört und gab ohne lang zu zögern ein zurück, was der etwas Kleineren ein Kichern entlockte. "Nun, dann kannst du mir dankbar sein, dass ich dich ganz aus Versehen angerempelt habe, hm?" So - nun wurde das Versehen mit ein wenig Ironie doch zur Absicht. Er sollte ruhig glauben sie hätte ihn extra von hinten angelaufen, so als kleiner "Start" der Bekanntschaft. Sie gehörte schliesslich zu der Minderheit an Frauen, die sich nicht vor dem "ersten Schritt" scheuten! Holla - und die Ladys-First-Geste beherrschte er auch noch, was für ein Wunder! "Sehr freundlich von Ihnen, Gentleman", grinste die Elfe und trat hervor, bezahlte an der Kasse.
Als sie ein wenig von dem Ausgang der Kasse weggetreten war, drehte sie sich nochmals über die Schulter und schaute, was er machte. Ebenfalls bezahlen... Gut, was sonst? "Komm mit... Da drüben hat's noch 2 Plätze frei!" Ha ha, natürlich hatte es noch duzend freie Tische, nicht nur Stühle, aber wenn er wirklich so ein Gentleman war, für welchen er sich ausgab, dann würde er Aellin am Tisch Gesellschaft leisten!

Die neue Bekanntschaft war auf jeden Fall schon mal positiv überrascht von Wynn. Er war in den letzten Tagen schon mehreren Menschen und Wesen begegnet, die anscheinend sehr gerne mit anderen Leuten Freundschaften schließen, oder sich einfach nur kennen lernen wollten. Der Shinigami hatte überhaupt kein Problem damit. Nur leider war bis vor kurzem keiner in dem Café eingetroffen. Er war alleine gewesen und wunderte sich, das an diesem Tag die Geschäfte nicht mit Lieben und allem drum und dran gefüllt waren. Trotzdem betrat er den Laden, geschlossen schien er nämlich nicht zu sein. Lächelnd hatte er die Kassiererin an der Kasse angelächelt und nach leckeren Sachen Ausschau gehalten, die er sofort in seinen Mund nehmen wollte. Wynn hatte einen Bärenhunger und konnte es kaum abwarten, endlich etwas zu essen. Natürlich ordentlich mit den entsprechenden Tischsitten. Nur, weil der rothaarige Hunger hatte, dachte er nicht daran seine allgemeinen Manieren zu verlieren. Mit einem Lächeln entschied der vor kurzem verstorbene für die Valentinstags-Angebote. Gegen Rosa hatte er noch nie etwas gehabt und Angebote gab es nur für eine sehr knappe Zeit. Probieren ging über studieren und es würde bestimmt kein Fehler sein, sich mal einen Muffin und dann noch den Bienenstich zu nehmen. Außerdem konnte er später noch ein bisschen laufen gehen, damit nicht alles auf den Hüften landete. Wynn war nicht im Besitz einer Freundin, die er gerne zum Valentinstag ausführen wollte. Aber da war Kisho, den er unbedingt noch ein zweites Mal sehen wollte. Ob sie sich danach noch einmal trafen, das sei fürs erste mal dahin gestellt. Zumal eine ganz andere Person vor seine Augen trat, eine attraktive Blondine, die ihn aus versehen angerempelt hatte. Der Gentleman gab vor überhaupt kein Problem damit zu haben, ließ sie sogar vor und machte einen auf netten Jungen. Dabei war das ganze die pure Wahrheit, er hätte auch einen gut aussehenden Mann vor ihn gelassen, mit dem Mädchen hatte es sehr wenig zu tun. Dennoch schien das Mädchen sichtlich angetan von seinem Benehmen und natürlich auch von seinem hinzugefügten Kompliment. Wynn musste grinsen, er spielte mit dem Gedanken, vielleicht doch aus reiner Absicht angerempelt worden zu sein. Doch es gab auch die bekannten Sprüche zum anmachen, weswegen er sich nicht daran festhielt. Mit einem charmanten Lächeln, beugte er sich leicht zu dem Mädchen und weil sie vor ihm stand, flüsterte er ihr einfach ins Ohr. „Wie recht du doch hast.. Vielen Dank, Schönheit“, er lächelte und war nun als nächstes dran, als sie zu Ende gezahlt hatte.
Auch bei ihm dauerte es nicht lange, bis die Dame die ganzen Sachen abgetippt hatte und er wand sich mit den gekauften Lebensmitteln erst einmal nur von der Kasse hinweg. Mit einem grinsen blickte er dann zu der Blondine, die sich anscheinend sofort zu ihm begeben wollte. Naja, eigentlich sollte Wynn zu ihr kommen. Und was hätte der rothaarige anders tun sollen? Abstand von dieser Dame halten? Nie im Leben. So machte er elegante und dennoch zügige Schritte auf sie zu. Sie hatte sich schon einen Platz ausgesucht und Wynn lächelte die kleinere an. „Liebend gerne“ und schon wieder übernahm er die Rolle eines perfekte Gentleman, nahm den Stuhl leicht in die Hand, sodass sie sich bequem setzen konnte. Der Shinigami nutzte solche Kenntnisse gerne, viele Junge Mädchen mochten solche Jungen Männer.

Eigentlich war ihr Hunger nicht einmal allzu gross. Aellin wollte einfach nicht mit einem komplett leeren Magen zu ihrem Bruder gehen, denn sie wusste, dass sie irgendwann sicher ein Loch haben würde und dann konnte sie schlecht sagen "Hey, ich muss nochmals weg etwas essen." Was soll's. Immerhin war sie diejenige, die Camui am besten kannte von der ganzen Welt, da würde niemals irgendjemand heranreichen. So viel wie sie schon zusammen unternommen hatten, das war kaum zu glauben! Viele hatten ein negatives Verhältnis zu seinen Geschwistern, aber bei ihr hätte sie sich keinen besseren grossen Bruder wünschen können. Und genauso wie sie ihn kannte, wusste sie auch, dass er ihr dankbar sein würde, wenn sie ihn ein wenig länger als eingeplant schlafen liesse, wie er es immer selber als "Schönheitsschlaf" bezeichnete. Wobei man sagen muss, dass es schon wieder recht spät war! Für das, dass sie ihn um halb acht wecken wollte, waren schon wieder mehr als 2 Stunden vergangen, die sie irgendwo verbracht hatte unterwegs. Nun gut... Wie viel Mal in seinem Leben war Camui wohl irgendwo zu spät bekommen? Rein gar niemand würde sauer auf sie sein! Dank den Schlüssel konnte sie sowieso selber entscheiden, wann sie wohin gehen würde.
Aber zuerst sollte sie sich wohl um diesen Jungen hier kümmern. Wegen welchem sie nun eine kleine verbrannte Stelle auf der Hand hatte vom heissen Wasser Tee, als sie in ihn hineingelaufen war. Als wäre es Alltag blickte die sonst so zerbrechlich scheinende Elfe einfach darüber hinweg und freute sich einen Keks ab, dass sie hier in einem so verlassend aussehendem Plätzchen einen durchaus netten Jungen kennengelernt hatte. Wenn sie ihn im Vergleich zu Ryan oder zu Jacky stellte, dann war der hier ja geradezu offen und freundlich gegenüber den Frauen! Gestern hatte sie wohl ein wenig die "Hilfe-eine-selbstsichere-Frau"-Phase der Männer erwischt. Fast alle schienen grossen Respekt vor ihrer Art zu haben. Warum eigentlich? Machte sie irgendetwas falsch? Und der hier schien es wohl geradezu zu mögen! Denn kurz nach ihrem leicht geschwindelten "Anmachspruch", der eigentlich gar nicht in einer Anmachung hätte enden sollen (sie es aber locker dahin lenkte), flüsterte er ihr ins Ohr, dass er wirklich dankbar sei. Ob er es ernst meinte oder nicht sei dahingestellt... Aber, Herr im Himmel, er nannte Aellin eine "Schönheit"! Der schien zu wissen, was sie beeindruckt. Also gab es in dieser Umgebung nicht nur solche von dieser leicht verkorksten Art, sondern auch welche, denen sie wirklich gefällt. "Direkt und ohne Hemmung die Wahrheit aussprechen... Kompliment, Süsser, darauf steh' ich." Sie wusste ja, dass ihr ihre Familie ein wenig von dieser Naturschönheit in die Wiege gelegt hatte. Vielleicht war sie etwas eingebildet, aber sie war schön - ohne Zweifel. Diejenigen, die das halt nicht finden, haben Pech gehabt, denn sie für ihren Teil stand zu sich selber.
Und natürlich wusste sie auch, dass er das Angebot nicht ausschlagen würde, sofern er das wirklich ernst gemeint hatte. Kleine Wahrheitsprobe, wenn man es so anschauen wollte. Die Blonde stand nach wie vor abseits der Kasse und wartete darauf, bis er bezahlt hatte, um dann die Reaktion abzuwarten. Ganz wie erwartet antwortete er mit "Liebend gern" und ging zu dem von Lin besagten Tisch hin, stellte seine Sachen hin und ging dann bevor sie sich hätte hinsetzen können zu demjenigen Stuhl, welcher ihr am nächsten war und zog ihn beiseite. Wurde ja immer besser! "Vielen Dank. Du bist ja wirklich ein Gentleman, was? Darf ich deinen Namen erfahren, Süsser?", sagte sie während sie sich noch mit dem Tablett auf den Händen auf den Stuhl setzte. Sie mochte Spitznamen einfach. Egal, ob sie nun wahrheitsgetreu waren oder nicht! Wobei in diesem Falle... Ja, war es.

Würde heute schon wieder ein Glückstag für den rothaarigen sein? Davon könnte er zumindest ausgehen, nachdem ihm dieses Mädchen entgegen gekommen war. Interessiert hatte der Junge eine kleine Unterhaltung, oder besser gesagt einen Flirt gestartet. Ob sie ihn nun absichtlich angerempelt hatte oder nicht blieb offen, er fand es unpassend die Frage zu stellen. Wenn es nicht so war, so sollte er sich doch freuen, das das Schicksal ihm wieder auf die Sprünge half. Und wenn das Mädchen es tatsächlich mit Absicht getan hatte, dann nahm er es als Kompliment. Extra jemanden anrempeln, damit ein Gespräch beginnen konnte. Sie war diejenige, die von Anfang an ihr Interesse ganz hoch gezeigt hatte und der Shinigami sah den Grund nicht ein, abgeneigt zu sein. Schließlich handelte es sich hierbei um ein ziemlich attraktives Mädchen. Am gestrigen Tag lernte Wynn Shuzen kennen, sie war ziemlich zurückhaltend, trotzdem attraktiv, aber nicht sein Typ. Ihre ruhige Art war einfach.. es passte nicht. Eine Frau, die vollkommen von dem Mann abhängig war, würde bei Wynn nicht weit kommen. Aber Shuzen war nicht gezwungen sich für Wynn zu verstellen. Es gab genug andere Mädchen und natürlich auch Jungen, die dasselbe dachten wie er und so konnte er niemandem böse sein. Das schwarzhaarige Mädchen von gestern war auch in einer seltsamen Verfassung gewesen, ihr ging es nicht gut. „Wie könnte ich die Wahrheit bloß für mich behalten.“ Allzu viele Gedanken konnte sich der Optimist nun auch nicht machen, da sie nicht besonders viel über sich verraten hatte und es ein noch viel interessanteres Mädchen in seiner Umgebung zu entdecken gab. Er verglich sie nicht miteinander, doch wäre er dazu gezwungen, so war es eindeutig, für welche er sich entscheiden würde.
„Ich steh' da auch so auf.. einiges“, wer lachte leise, musterte ihre Figur, während sie dabei war ihre Sachen zu bezahlen. Einen Traumkörper hatte sie allemal, sie konnte stolz auf sich sein. Viele Mädchen mit so einer Statur hatten wenig an sich auszusetzen und die kleine war gut, so wie sie war. Perfekt war kein Mensch, jeder besaß die ein oder andere Macke. Doch sie schien nah dran zu sein. Eigentlich liebte Wynn die Farbe rot und auch rothaarige Frauen. In seinem Zimmer freute er sich besonders auf den Partner, diese langen Haare sahen einfach göttlich aus. Oft hatte er die rothaarigen Menschen oder Wesen gegenüber anderen bevorzugt. Das eine Blondine ihn so aus dem Hocker hauen könnte, damit hatte sogar er nie im Leben gerechnet. Anscheinend war die Schule etwas besonderes, wenn es jetzt schon so gut losging. Freundlich wurde der 19-jährige von dem Mädchen eingeladen, sich zu ihr zu gesellen und Wynn hätte nie im Leben nein sagen können. Vielleicht hatte sie dasselbe mit anderen Kerlen abgezogen, vielleicht auch nicht, das konnte ihm momentan egal sein. Denn auch er hatte mit der Treue seine Probleme. Okay, aber er wand nicht immer dieselben Strategien an, das wäre nach einer Zeit armselig. Doch den Gentleman für eine hübsche Frau raus hängen lassen.. immer wieder.
Er legte seine Sachen auf den Tisch und setzte sich, als das Mädchen Platz genommen und er den Stuhl elegant weiter nach vorne geschoben hatte. Damen mussten verwöhnt werden, sie liebten solche Art von Männer, die eine Frau zu schätzen schien. Wunderschöne Geschöpfe, die auf Händen getragen werden mussten, man(n) sollte ihr jeden Wunsch aus den Augen ablesen. Von einer Frau konnte man schließlich nie genug bekommen. Ihm war es nicht entgangen, das war schon das zweite Mal, das die Blondine ihn als 'Süßer' bezeichnete, doch es machte ihm nichts aus. Es gefiel dem Jungen sogar, das sie ihm sofort einen Spitznamen gab. Süß.. so süß und unschuldig war der Optimist eigentlich gar nicht. „Nur zu den Damen, die es verdient haben, meine Liebe“, er lächelte, nein, nicht jeder wurde behandelt so wie sie. Schließlich fragte sie nach seinem Namen, woraufhin Wynn sich etwas vorbeugte und ihr in die Augen blickte. „Ich heiße Wynn... verrät die Schönheit ihrem süßen denn auch, welchen Namen sie trägt?“

Mit einem Male schien die Blonde bereits wieder vergessen zu haben, dass sie sich doch eigentlich hätte beeilen sollen und ihren Bruder wecken. Immerhin hatte sie es ihm versprochen und eigentlich bricht ein Mädchen wie Aellin ihre Versprechen so gut wie nie! Das würde nur ihrem Image schaden, wenn sie sich dies zur Gewohnheit setzen würde. Aber in der Anwesenheit dieses attraktiven jungen Mannes, liess sie sich recht schnell von ihrer geplanten Bahn abbringen. Denn wenn sie Camui später erzählen würde, dass sie ein heisses Exemplar an der Angel gehabt hatte, dann würde er ihr nicht sauer sein, sondern eher im Gegenteil ihr lobend auf die Schulter klopfen und sagen, dass er sie genau so mochte wie sie war. Wahrscheinlich weil sie ihm viel zu ähnlich war... Sie hätte versuchen können Ryan oder auch Ja-Kal um den Finger zu wickeln, doch beim ersteren erschien es praktisch als unmöglich, da dieser nur mit seinen Wüstengeschichten und Büchern beschäftigt war und der zweite sie gnadenlos zum heulen gebracht hatte. Unter diesen Umständen konnte selbst sie nicht mehr weitermachen wie sie sonst war, das sollte man doch verstehen! Jetzt jetzt wo sie frisch ausgeschlafen und erholt von der letzten Nacht hier war und ganz zufällig einen ebenfalls gut gelaunten Kameraden angetroffen hatte, sah die Situation sicherlich wieder ein wenig anders aus. Der hier würde nicht über die Wüste reden und er würde auch nicht ihre Kindheitssünden aus ihr herausquetschen. Der schien gesprächig, nett und höflich zu sein. Der erste hier, den sie so antraf!
"Dann wollen wir einmal herausfinden was das alles wäre, hm?", antwortete die Naturelfe und zwinkerte ihm spielerisch zu. Natürlich war das auf die Sachen, auf die er steht bezogen. Durch Fragen stellen oder einfachen Gesprächen würde sie dies sowieso bald herausfinden, da war sich Lin sicher. Nachdem sie sich nun endlich beide hingesetzt hatten, lehnte sie sich zurück in die Lehne und strich mit einer freien Hand ihre lange, blonde Haarpracht nach hinten und somit auch die störenden Haarsträhnen aus dem Gesicht, sodass ihre helle und fast im Sonnenlicht glitzernde Haut besser zur Geltung kam. Hatte er wirklich Interesse an ihr, dann würde ihm das gefallen. Shirou Lektion Nummer 8 – was muss ich tun, damit ich in meinem Umfeld positiv auffalle. Abgehakt, Aellin hatte das bereits drauf. Der Gedanke daran brachte sie wieder zum lachen, doch dieses Mal konnte er gar nicht wissen, was es nun wieder war, was ihr das Lächeln aufs Gesicht zauberte.
Mit einem Ruck hatte sich Aellin wieder in die sitzende Position aufgerichtet und machte sich nun daran ihren nach wie vor verpackten Teebeutel aus der Verpackung zu nehmen und ihm im Tee zu "baden". Bald würde sie ihn trinken können, doch die Zeit bis er fertig gezogen hatte, konnte sie ja nochmals ausnutzen! Ihre Augen kamen langsam von der Tasse weg zu ihrem Gegenüber, dem es anscheinend ziemlich gefiel, dass sie ihm bereits einen Spitznamen gegeben hatte. Ein Ausdruck der Verehrung, in gewisser Hinsicht. "Dann habe ich es also verdient", schlussfolgerte die Elfe und grinste aus ihrem "von-unten-her"- Blick dem Jungen entgegen, der sich eben als Wynn vorgestellt hatte. Und er sagte ihr im gleichen Atemzug auch schon "Schönheit"! Er schien es zu verstehen, dass Gegenseitigkeit bei ihr gut ankommen würde. Immerhin wusste der eindeutig, wie man eine anständige Dame zu behandeln hat. Nicht wie ein Wachlappen wie Matt es getan hatte! Argh. Sie könnte ihm noch heute seine Kaktusse in den Kopf reindrücken. "Ich wurde als Aellin Shirou geboren. Aber sag' mir bitte Lin. Jeder macht das, weil es einfach besser klingt. Mhhh... Wynn-sweetheart." Wieder huschte ein Grinsen über ihr Gesicht, als sie einen flüchtigen Blick auf ihren Tee warf. "Und du lebst auch hier irgendwo in der Nähe?" Bitte auch auf der Moon Academy!

Herausfinden, das zeigte sich der rothaarige nicht abgeneigt. Gemeinsam mit der Blondine schauen, was er mochte und was nicht? Wer würde da widerstehen können? Ein normaler Mann natürlich nicht und egal, was die anderen sagten. Wynn stand drauf. Und wie er gerade darauf abfuhr. Der Spanier musterte Aellin von oben bis unten, jedes einzelne Körperteil wurde angesehen. Sie schien nahezu perfekt, diese Figur musste ihr einfach in die Wiege gelegt worden sein. Oder sie war sehr sportlich, beide Arten würden ihm sehr gut gefallen. Das spielerische zwinkern hatte er keinesfalls übersehen und beließ er erst einmal bei diesem. Wer weiß, was hier noch alles passieren konnte.. oder eher woanders. Es stand momentan noch in den Sternen geschrieben.. und einer saß direkt gegenüber von ihm. Sichtlich angetan von ihrer Anwesenheit fuhr sich der rothaarige durch die Haare und legte sich einige Strähnen zu recht. Bemerkenswert, das Mädchen schien in Sachen Aussehen schon einige Erfahrungen gesammelt zu haben. Sie hielt ihr wunderschönes Gesicht möglichst frei, wohl wissend, das viele Männer darauf stehen würden und nicht anders konnten, als ihr in die Augen zu sehen. Wenn der frisch verstorbene es nicht besser wüsste, so würde er höchstwahrscheinlich sagen, das er in ihren Bann gezogen worden war. Man konnte sich schließlich nicht sicher sein, ob es eine Zauberin war. Und sollte es sich um eine Aufforderung handeln, durch Zauberei, so würde Wynn sie befolgen. Alles was die Dame sich wünschte, ihren Mann hatte sie hier auf jeden Fall. Sie, gefolgt von einem lächeln, das ihn ebenfalls lächeln ließ. Eine nette Bekanntschaft hatte sich der Spanier heute gemacht. Ein Glück, das er in letzter Zeit angerempelt worden war! Vielleicht würde er auf diese Art und Weise noch auf andere Gestalten hier treffen, aber darum kümmerte sich der Junge noch nicht.
Jetzt war da eine Schönheit in seine Augen geraten, von der er die Seelenspiegel gar nicht mehr nehmen konnte. Was soll's, als würde die kleine sich davon gestört fühlen. Schließlich widmete Wynn sich seinem gekauften und probierte gleich von dem Bienenstich. Das neue und unbekannte würde er später noch probieren, das beste kam wie immer zum Schloss. Obwohl es noch etwas viel besseres vor sich gab, als die gut aussehende Torte. Ja, seine Augen waren wieder auf das Mädchen gerichtet, welches er anlächelte. „Auf jeden Fall. Mehr als verdient!“, grinste er und lachte leise, bevor er sich wieder ein Stück Kuchen in den Mund schob. Sie war interessant, auch wenn sie nur ein bisschen miteinander kommunizierten.Wenn die Dame unbedingt Lin genannt werden wollte, so würde Wynn nicht der erste sein, der dagegen sein würde. Der Name passte ohnehin nicht schlecht und selten schien er auch zu sein. „Seltener Name, kann das sein? Zu einem so seltenen Angesicht“, hauchte er ihr entgegen und sah ihr tief in die Seelenspiegel. Sie glänzten und als wären die Lichter bewusst auf sie positioniert verfiel er einen Moment wieder in seinen eigenen Gedanken. Mit so einem Mädchen konnte man sich blicken lassen. Wynn-sweetheart.. der rothaarige lächelte breit, wenn sie das so haben wollte. „Alles was dein Herz begehrt, meine Schönheit“ Nein, es störte ihn tatsächlich nicht. Er lehnte sich etwas nach vorne, als Lin fragte, wo er leben würde. „Ich wohne in einem der Zimmer.. Moon Academy. Ja, ich bin noch ein Schüler, auch wenn ich am liebsten anderes unternehmen würde, als zur Schule zu gehen. Aber heute ist ja Valentinstag, da habe ich genug Zeit“ er lächelte freundlich und musterte sie wieder. „Was ist mit dir?“

Nein, sie hatte hier eindeutig keinen schlechten Fang ans Land gezogen. Für kurze Zeit hatte Aellin schon gezweifelt, dass alle Bewohner dieser Stadt so verklemmt waren wie ihre ersten paar Begegnungen hier in der Stadt oder auf der Academy. Nur ihr Bruder war anders gewesen, doch vom Rest hätte man niemals behaupten können, dass sie besonders kontaktfreudig waren im Allgemeinen. Umso mehr war es nun wieder besser für ihr Gefühl jemandem gegenüberzustehen, der wahrlich interessiert an ihrer Person schien, zumindest ausreichend, dass sie sich dazu entschieden hatte nicht wieder zurück zu ihrem Bruder zu gehen, sondern ihm hier noch ein wenig Gesellschaft zu leisten. Warum auch nicht - Camui würde sicher Verständnis zeigen, wenn sie ihm sagen würde sie hätte sich noch mit einem attraktiven Jungen unterhalten und vielleicht sogar ein wenig mit ihm herumgeflirtet. Das waren sowieso Lieblingsbeschäftigungen der Shirous, von dem her konnte er einfach nicht dagegen sein. Vielleicht war Camui inzwischen selber wach geworden und war bereits in der Cafeteria auf Frauenfang? Es könnte sein, aber sie hatte sowieso keine Beweise. SIE war ja nun hier und sie schweifte endlich den Gedanken an ihren Bruder ab und widmete sich ihrem Wynn, welcher am gleichen Tisch sass. Männer wie er haben sowieso ihre vollkommene Aufmerksamkeit verdient, nicht nur die halbe!
Der gesamte Tee war bald schon Nebensache. Lin hatte die Tasse neben sich deponiert und derweilen ihren Kopf in die auf die Ellbogen gestützten Hände gelegt. Dadurch bekam sie ihren alltäglichen "unten-herauf"-Blick, der gewisse Anzeichen von Neugierde und Sicherheit ausstrahlte. Eigentlich war sie sich das ja gewöhnt, ständig zählte die zierlich gebaute Naturelfe zu den Kleineren, egal mit wem sie sich traf. Fast jeder, den sie kennenlernt, schaut auf sie herab. Sie musste nur schauen, dass ihre zierliche Grösse nicht im Parallelen gebracht wird und man glaubt sie sei genauso wenig mutig wie gross. Wie sie solche Vorurteile hasste! "Dann haben wir ja noch einmal Glück gehabt", konterte sie dann wieder mit einem Augenzwinkern. Belustigt schaute Aellin zu, wie sich ihr Gesprächspartner nun ein Stück Kuchen in den Mund schob. Die Idee war wirklich nicht allzu schlecht und so brach auch sie mit der Gabel ein Stück von einer der beiden Torten ab und kostete, was dieses New Moon hier wirklich hergeben würde. Wahrlich, nicht schlecht, musste man zugeben! Angetan vom Geschmack lud sie sofort nach und schob sich einen zweiten Bissen in den Mund hinein. "Wir wollen ja auch nicht wie alltägliches Gemüse heissen. Wer schon selten aussieht, darf auch selten heissen." Zwar musste sie zugeben, dass Camui um einiges bekannter war als Aellin, zumindest in dieser Gegend. Aber dort wo die Familie herkommt, sind es eindeutig schöne oder seltene Namen. Genauso wie ihre Familie auch ein wenig... anders war. Na und, sie war sich das ja gewohnt. Wenn er den Namen schön und selten fand, dann war das ja gut so! Auch ihr Shirou sollte nicht so oft vorkommen, zumal es ein schon älteres Geschlecht der Elfen ihres Stammes war. Mit einem Mal zog sie verwundert die Augenbraue nach oben. "Du scheinst auch keine Probleme zu haben eigentlich geheime Dinge auszuplaudern? Du weisst schon, dass alle Aussenstehende - also Nicht-Schüler - gar nichts von der Academy wissen können? Wäre ich ein Bewohner der Stadt, würde ich dich nun einfach schräg anschauen." Für einen Moment überlegte sie, ob sie jetzt wirklich den Kopf schief legen sollte, aber dadurch, dass sie jetzt schon so viel gesagt hatte, sollte es inzwischen klar sein, was sie antworten würde. "... Tue ich jetzt aber die zuliebe nicht. Jikatokyu - wie schaut's bei dir aus?" Allein, dass sie der Name ihrer Tagesklasse wusste, sollte genug verraten haben, dass sie auch dort wohnt. Interessant... Dann würden sie sich vielleicht sehr bald wieder sehen. Heute war da Valentinstag! "Und... hast du eine Freundin, die dich am Tag der Verliebten begleitet?" Gottlob hatte Aellin diese Probleme mit Beziehungsstress nicht...

Glück, das hatte Wynn auf alle Fälle. An so einem Morgen solch eine Schönheit zu treffen, war wirklich eine Seltenheit. Um so glücklicher musste sich der rothaarige schätzen, als sie ihm gegenüber gestanden hatte. Das blonde lange Haar und dieses Lachen. Sie war eine perfekte Schauspielerin, stellte sich in allen möglichen Situation zur Show. Genauso wie Wynn es bei dem lila haarigen Schmetterling gemacht hatte. Kisho war genauso attraktiv und er würde ihn in den nächsten Stunden noch besuchen gehen. Doch erst einmal war die Blondine an der Reihe, der Shinigami würde voll und ganz 'ihres' sein. Jedes einzelne Wort würde er sich von ihr anhören und nicht von ihrer Seite weichen. In Spanien hatte der rothaarige auch oft viele Frauen bei sich gehabt, obwohl er auch auf Männer stand. Er persönlich bevorzugte es verwöhnt zu werden und das konnten nach seinem Stand des Wissen sowohl Männer als auch Frauen. Allerdings hieß das nicht, das er sich nur darauf festhielt, es war einfach eine Vorliebe. Jeder durfte schließlich etwas bevorzugen oder nicht? Außerdem gab es in Spanien viele willige, die den Shinigami mit zu sich nach Hause nahmen. Ihm war es noch nie vorgekommen, das seine Geldbörse danach nicht um einige Gramm leichter geworden war, weswegen er aus Prinzip sehr wenig bei sich trug. Die Leute waren noch nie wegen seines Geldes gelockt worden, er war nicht reich oder adelig. Nein, es war sein aussehen, sein Tattoo, das an der Wange startet und ziemlich weit unten sein Ende nahm. So viele wollten wissen, wie weit es nach unten ging und die mutigen durften mal schauen und seinen Körper entdecken. Das rote Feuer zog einen langen weg und war das auffälligste an seinem erscheinen. Auch Kisho war es gestern sehr schnell aufgefallen, er erntete sogar einen Spitznamen deswegen. Er war sich klar, das Kisho den Rest sehen wollte.. und oh mein Gott, das würde der lila haarige noch! Aber nun musste man sich erst einmal um Aellin kümmern, die ihn angestoßen hatte, als er an der Kasse zu zahlen stand. Seine flüchtige Berührung – natürlich völlig unbeabsichtigt – die sie zur Kasse führen sollte war nicht mies angekommen und vielleicht würde Wynn sogar ein bisschen weiter gehen. Austesten, was er durfte und was nicht. „Und auch selten sein“ er glitt andeutend über ihren Körper, zumindest nur soweit, wie der Tisch es ihm zu ließ und sah ihr wieder ins makellose Gesicht. „Ein Glück, das ich die Ehre habe solch ein Seltenheit zu treffen“, Wynn lächelte charmant. Schließlich ging es um ihre Schule und er blickte sie verwundert an, als sie von der Schule sprach. War die etwa geheim? Gab es denn so etwas besonderes an ihr? Aber damit Lin das alles wusste, müsste sie selbst ein Mitglied sein, also auch eine Schülerin. Der Spanier musste echt im Paradies gelandet sein.. wenn alle Frauen hier so scharf waren. „Mir zur Liebe.. äußerst freundlich von dir“ Der rothaarige grinste in sich hinein. „Zugegeben, das habe ich nicht gewusst. Weißt du, ich bin gestern Abend erst angekommen, rein aus Zufall. Aber ich werde es mir merken.. eigentlich wollte ich die Schule verlassen, ich habe keine Lust noch einmal zu lernen und den ganzen Unterrichtskram von vorne zu studieren.. aber..“ Seine Augen glitten wieder über ihren Körper, während er vor sich hin grinste „... ich hab's mir anders überlegt!“ Wynn würde nicht die Wahrheit sagen, wenn er nicht damit gerechnet hatte, die Schue zu verlassen. Und es war auch nicht schwer der blond-haarigen zu leugnen, das er kein Typ war, der sich auf Beziehungen einließ. „Ich... bin kein wirklicher Beziehungs-Fan, was allerdings nicht heißt, das ich ungern Begleitung bei mir habe, so ist es nicht. Auf gut aussehende Begleitung könnte ich nie im Leben verzichten, das wäre ein großer Fehler“

Na na. Mit einem Mal hatte "die Seltenheit" in Person einen gesamten Strich durch den gestrigen Tag gezogen. Wenn sie also irgendjemandem später einmal erzählen würde, was sie alles auf der Moon Academy erlebt hatte, würde Aellin eindeutig nicht am Freitag anfangen, sondern heute. Wenn jemand etwas wissen wollte, dann sollte er nichts von dem lahmen Wüstenmagier erfahren und auch nichts von ihrer Heulschwäche beim Drachen. Wobei sie bei Ja-Kal durchaus das Gefühl hatte, dass sie sich noch einmal sehen würden und sich dann wie normale Menschen miteinander unterhielten und vielleicht so taten, als seien die ganzen Erzählungen nie geschehen. Es wäre wahrscheinlich so besser für alle Beide. Sie will nicht, dass nur irgendjemand anders genau weiss, wie er sie verletzen kann. Auch wenn sie ein zierliches Aussehen hatte, gab es wohl kaum jemanden, der so stark und zielstrebig wie Lin selber wirkte. Für dieses Image musste sie viel machen und hat auch viel durchgemacht, aber mit Sicherheit nicht dafür, dass man es dann mit einem einzigen kleinen Stich mitten in die Schwachstelle sofort wieder wegblasen kann. Freiwillig wollte sie nicht als Opfer dastehen! Dieser Junge hier bezeichnete sie als Seltenheit - was sie ja auch war! - und das hiess in den Augen eines Shirous oftmals, dass der Andere Interesse für dich empfindet. Und das... Ja, das war Aellins heile Welt! Hier gehörte sie hin, in die Welt der Interesse und des interessant gefunden werden. "Wenn du Seltenes magst, bist du bei mir ja genau an der richtigen Adresse", flüsterte sie dann leise und vor allem sehr zweideutig, als er sie immer wieder aufs Neue musterte. Sie war es sich ja gewohnt, dass Männer ihr nachschauten... Einmal mehr genoss sie das Gefühl der absolute Mittelpunkt für jemanden zu sein und sei es nur für einen klitzekleinen Moment. Wie weit würde er es wohl gehen lassen mit der Seltenheit?
"Die Freude oder in diesem Falle die Ehre scheint jedoch auch auf meiner Seite zu sein", antwortete Lin dann und überkreuzte ihre freien Beine unter dem Tisch. Der Typ schien also nicht im Geringsten das Risiko zu scheuen. Für einen Moment zweifelte Aellin, ob Wynn überhaupt darüber informiert ist, wie die das auf der Moon Academy tatsächlich handhaben, denn er betonte extra, wie er gestern per Zufall angekommen ist. "Was Zufälle nicht alles bewirken können, was? Ich bin jedoch nicht wirklich aus Zufallsgründen hier gelanet." Nein, ihr Grund hiess schlicht und einfach Camui. Ihr achsotoller und bei allen beliebter Bruder- unbewusst auch Wynns Zimmerpartner. Sie lächelte bei dem Gedanken, endlich wieder bei ihrem absolut besten Freund zu sein, zufrieden. Mehr wollte sie doch eigentlich nicht... All die Anderen aus dem Stamm wollten die kleine, zierliche Aussenseiterin doch sowieso nicht mehr haben, war doch logisch. "Eine gute Entscheidung, die ich auch getroffen habe. Ist doch ganz easy hier, oder?" Natürlich hatte sie damals auch überlegt Camui zu suchen und ihn dann von dem Ort - wo auch immer er ist - wegzuziehen und ein gemeinsames Leben weiterzuführen. Aber jetzt? Sie würde es gut hier aushalten, ohne Probleme! "Wir scheinen uns sehr ähnlich, Sweetheart. Ständig den Gleichen zu haben wird doch langsam langweilig. Heisst ja nicht, dass man die Leute nicht mag, hm? Dennoch geplant auf den Ball zu gehen oder meidest du so... Liebes-Szenen eher?"

Oho, langsam wurde es hier sogar ein ticken zweideutig. Wynn war es anzusehen, welche 'Deutung' ihm am besten gefallen hatte. „Das lasse ich mir auf keinen Fall entgehen“, erwiderte er ebenfalls in einem flüstern und lächelte charmant. Fast hätte er die netten Damen vermisst auf dieser Schule, Kisho war zwar attraktiv, dennoch fehlte auch eine Frau. Als bisexueller stand man eben auf beide Geschlechter, beim rothaarigen musste kein Mädchen kürzer treten. Er erinnerte sich noch daran, wie er in Spanien mit seinen Freunden einige Spritztouren durch die Strände gemacht hatte, immer mit einem heißen Weib bei sich. Blondinen, Brünetten, schwarzhaarige, rothaarige, alles war ihm eigentlich recht. Er lächelte kurz bei dem Gedanken. Wie oft sah sein Vater ihn an, wenn er zum Frühstückstisch kam und vorher noch eine völlig unbekannte im Handtuch an ihnen vorbei spazierte. Manchmal traf man sich sogar in einer Bar, es gab Momente, da vergaßen einige Gäste etwas bei ihm. Natürlich klaute der Spanier nicht, er hatte es nicht nötig. Das war billig zu stehlen und dann auch noch von Frauen, die man flach legte. Einige sah er nach einer unbeschreiblichen Nacht nie wieder.. die anderen traf er einige Male.. und es gab welche, die verschwanden schon öfters in der Woche unter seiner Bettdecke. Bettwäsche von Wynn musste man fast täglich waschen. Lernen kam für ihn echt nicht in Frage und als die Schule erst einmal beendet war, war der Shinigami nicht zu stoppen gewesen. Doch die letzte Aktion hatte zum Tod geführt. Im Kopf erinnerte er sich noch grob an die Klippen, die er hinunter gestürzt war. Wo war eigentlich die Wunde? Er war sich sicher, einen Messerstich gespürt zu haben. Egal, wenigstens durfte der 19-jährige noch eine Weile leben. Als Shinigami. Aellin war also aus bestimmten Gründen auf dieser Schule gelandet. Eigentlich schade, das es noch keinen gab, der wie er rein zufällig auf die Schule gekommen ist. „Darf ich wissen, was dich hier her geführt hat?“, sie musste natürlich nicht antworten, wenn sie nicht wollte. Das es sich um ihren Bruder und gleichzeitig seinen Zimmerpartner, den er heute schon gesehen hatte handelte, konnte er ja nicht wissen. Und das Lin gerade zu ihm gehen wollte noch weniger. Naja, das würde sich alles noch klären, wenn der Herr da oben es wirklich so haben wollte. Momentan war zwischen ihnen nichts gelaufen, nichts, was den rothaarigen Bruder verärgern könnte.
„Ja, die Leute hier sind mit ganz sympathisch. Auch wenn ich mich noch nicht so gut auskenne, das wird schon. Außerdem wüsste ich momentan nicht, wo hin gehen. Einfach so nach Spanien geht nicht“, er grinste schief. Ja, einfach so anfangen zu reisen. Ne, erst einmal herausfinden, warum er eigentlich hier war und was es nun mit seiner zweiten Chance auf sich hatte. Die beiden schienen wieder eine Ähnlichkeit zu haben. Den nächsten Spitznamen hatte er nicht überhört und er musste leise lachen, hörte der Schönheit weiterhin zu. „In der Tat.. ich brauche meine persönliche Abwechslung. So etwas geht natürlich nur mit denen, die das verstehen“, er zwinkerte ihr zu. Ja, sie war eine verständnisvolle, wenn es um dieses Thema ging. Wynn war schlicht und ergreifend untreu, konnte sich nie halten. Ich meine, eben noch einen heißen Typen gesehen und hier schon eine Blondine. Voll Seltenheiten schienen sich alle hier versammelt zu haben. Nein, hier würde Wynn nicht so schnell abhauen! „Ob ich auf den Ball gehen werde, weiß ich noch nicht. Aber mal vorbei sehen.. warum eigentlich nicht!?“, er lächelte sanft, war schon dabei seinen Valentinstags-Kuchen zu probieren. Die beiden sollten ihre Zeit nicht in diesem leere Café verschwenden. „Liebes-Szenen sind ganz in Ordnung. Jedem das seine halt.“

Sie grinste spielerisch zurück, als sie realisierte, dass er die Zweideutigkeit in ihren Worten eindeutig bemerkt hatte. Gut so, Süsser. Wer mich versteht, hat es eindeutig leichter! Ein wenig spielte Aellin mit ihren Fingern, um die Zeit zu überbrücken, bevor sie wieder aufblickte und nach wie vor mit ihrem Grinsen im Gesicht weitersprach: "Du sollst es dir ja gerade nicht entgehen lassen, das ist mein Ziel." Ach, fast hatte sie diese Art von Männer vermisst. Die halben Waschlappen oder gar kleine Heulsusen, die sie bisher auf ihrer Bekanntenliste hatte, waren ja wirklich gar nichts im Gegensatz zu dem hier! Ein schweigender Wüstenmagier, ein arroganter Rückzieher und ein flugunfähiger Vergangenheitsheuler. Ach je, wie schön! Solange niemand merken würde, dass sie gestern Abend für einen klitzekleinen Moment ebenfalls zu einem dieser "Vergangenheitsheuler" geworden ist, war ja alles in Ordnung. Alles, nur das nicht! Es war eine komplette Verletzung ihres kühlen und selbstsicheren Images, wenn sich das nun verbreiten würde. Am besten überspielen und nie mehr dran denken. Irgendwann würde auch Ja-Kal das Gespräch auf dem Dach wieder vergessen haben und dann war alles wieder in Ordnung, so vermutete die Elfe, obwohl sie keine Ahnung hatte, die gut das Gedächtnis des Drachens wirklich war. Hoffentlich genauso schlecht wie seine Fähigkeit schnell zu laufen.
Sie sollte aufhören sich darüber den Kopf zu zerbrechen! Aellin war alles andere als zerbrechlich und sensibel in den Augen der Anderen und das soll so bleiben. Je länger sie sich darüber Gedanken macht, desto schlimmer wird alles. Also, vergessen und weggeschoben, kümmern wir uns lieber um den heissen Feger hier! Hastig schüttelte die Blondine mit dem Kopf, sodass ihre Haare über die langen Elfenohren flogen und sich ziemlich wild dort niederliessen. Zufrieden lächelte sie wieder und lauschte Wynns Frage, was Lin hierher verschleppt hätte. Ein wenig gekünstelt kratzte sie sich am Hinterkopf und tat so, als würde sie überlegen, obwohl sie die Antwort genau wusste. "Mein Bruder", antwortete sie knapp und ebenfalls wieder vieldeutig. Es könnte einerseits sein, dass sie hergezwungen wurde aus familiären Gründe oder andererseits so wie es wirklich war; dass sie nicht ohne ihren Bruder leben konnte und wollte. Viel zu viel Zeit hatte sie ohne ihn verbringen müssen und es war nicht angenehm gewesen so... einsam! Natürlich hatten alle Shirous ihre ständigen Flirts in der Tasche, aber zu wissen, dass Camui nie mehr da sein wird, würde Aellins Gedanken dermassen blocken, dass sie nicht mehr weitermachen wollte mit ihren "Tricks". "Warum kannst du nicht einfach nach Spanien? Nein, ich will nicht sagen, dass du dorthin gehen sollst. Ich find' das cool, dass wir uns hier treffen! Aber wieso ist es nicht möglich zurückzugehen?" Er hatte sie schon verstanden, kein Zweifel. Die Elfe fing wieder an mit ihren Fingern zu spielen, was sie meistens tat, wenn sie nicht wusste was sie mit ihrem Körper in einem Gespräch anstellen sollte. Eine gewisse Art von Nebenbeschäftigung, nervös war sie nämlich nicht und wird das mit Sicherheit auch nie sein heute. "Ich bezweifle, ob du auf der Schule eine Frau finden wirst, die das besser verstehen kann als ich." Oh ja! Wenn er jemanden finden würde, dann bitte melden. Oder Camui melden, der hätte an so einer sicher auch Interesse. Doch das war erst einmal Nebensache, denn was die Toleranz und das Verständnis im Flirten angeht, war Aellin vollkommen an der Spitze. Da konnte Wynn weit suchen, bis er nochmals so jemand auf ihrem Niveau fand! "Vielleicht sieht man sich ja auf dem Ball wieder. Nimmt mich dann wunder, mit wem du antanzen wirst." Es nimmt sie Wunder, wer sich auf so jemanden einlässt. Wenn es niemand sein würde, dann waren sie doch allemal dämlich! "Ich würde sofort mit dir mitgehen, wenn du mich fragen würdest", plapperte sie wieder vollkommen zweideutig weiter. Sie wollte ihn nur nicht fragen, weil es ein wenig unpassend rüberkam. Wie sie dieses Spiel der zweideutigen Aussprachen nur liebte! Unglaublich. Auf seine letzte Aussage konnte sie nicht mehr als ein leises Kichern erwidern. Da hatte sie ja jemanden getroffen, der sie super ergänzt. Heisser Feger und anscheinend genauso drauf wie ihr Bruder. Ein göttliches Abbild von Aussehen und Charaktereigenschaften!