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Hauptgebäude

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Mensch

Beruf :
Küsteningenieur

Größe :
1,98 m

Auffallende Merkmale :
Mitte März: Blaues Auge

Ruf in der Stadt :
Völlig ungerechterweise Schnapsdrossel/ Unruhestifter, durch Fremdeinfluss sogar mit teilweise Hausverbot

Gespielt von :
Cos

vJonne Hietala
Wrong Time & Place,
still standing.

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Es war seltsam wie viel schöner ein Lächeln werden konnte, wenn es an Bedeutung gelang. Jonne mochte den unschuldigen Ausdruck auf Sofiels Gesicht nicht, weil er perfekt in das Bild der Kirchenhalle und ihrer Priesterin passte. Er mochte ihn, weil sie sich völlig bewusst sein musste, dass er gerade einzig den Zweck diente den Finnen zu necken, hatte er nicht gerade einen erheblichen Rückschlag einstecken müssen. Deshalb verzieh Jonne ihr sofort den kleinen Triumpf, doch die folgende unzufriedene Mine war kein tragbarer Zustand. Er wollte schon Etwas (vermutlich ungemein Albernes) sagen um ihn schnell wieder zu vertreiben, doch Sofiel löste von ganz alleine die enttäuschte Haltung um die Einladung auszusprechen, dass diese Diskussion noch kein Ende hatte. Das erste Mal in Cadysa klang es nicht völlig abwegig an einen Ort zurückzukehren und ein wenig rätselte Jonne ob er gerade versehentlich darum gefragt hatte. Aber es war ihn auf jede Weise Recht, denn es sprach doch wirklich Nichts dagegen dieses Angebot anzunehmen.
„Gut, denn mir fallen bestimmt noch ein paar Argumente ein“, witzelte Jonne weiter und schloss sich einen kleinen Moment dem Lachen seines Gegenübers an. Allerdings weil er erkannte wie kurios die baldige Aussicht war, dabei sehr erfolgreich zu sein. Immerhin gab es genügend potentielle Beweise, denn er musste immer noch herausfinden woher sein blaues Auge stammte, wo genau ihn ein Schuh abhandengekommen war und warum Jemand es für nötig gehalten hatte auf seinen Unterarm herum zu kritzeln. Ihm war bis noch nicht aufgefallen, dass diese Situation von außen betrachtet bestimmt amüsant aussehen müsste. Besonders weil der Beteiligte völlig ungeeignet für diese Rolle war, bekanntlich hatte Jonne nun wirklich nicht viel Übung in leichtsinnigen und unbedachten Entscheidungen.
Genauso wenig hatte er Übung darin sich um gesundheitliche Dinge zu Sorgen, da die einzig grobe Erfahrungsrichtung lebensmüden Brüdern galt, die selber schuld waren, wenn sie bei ihren Aktionen auch Mal auf dem Gesicht landeten. Und selbst dabei taten sie sich wie durch ein Wunder (und zugegebenermaßen Jonnes ungedankten Bemühungen) nie viel, von Jukkas verlorenen Fingern einmal abgesehen. Aber Sofiel machte es ihn leicht, indem sie sich widerspruchslos ein Augenblick Ruhe gönnte. Ihr wiedergefundener Blick tat allerdings Zweierlei. Denn auch wenn er Jonnes angespannte Alarmbereitschaft beendete, lag noch genügend Zerbrechliches darin um den Entschluss zu fassen Sofiel bestimmt nicht wieder zu verlassen, bevor nicht der letzte Rest davon verschwunden war.  Als hätte sie seine Entscheidung gehört schenkte sie Jonne ein weiteres erlösendes Lachen, leichter als die vorhergehenden und in der Lage den Schatten des Schreckmomentes fast zu vertreiben. Auch den Finnen war die Erleichterung deutlich anzusehen, doch genauso wusste er, dass es noch lang nicht hieß es wäre wieder alles in Ordnung. Sie sprach davon ihre eigenen Ratschläge vielleicht auch einmal zu beherzigen und Jonne war ungemein froh darüber, nicht zu Letzt, weil er mit seinem gescheiterten Fluchtversuch an diesen Tag bereits vorgemacht hatte wie es nicht funktioniert.
Auch seinen Vorschlag sich weiter zu erholen nahm Sofiel an und er gab sich augenblicklich redlich Mühe auch seinen Teil der Abmachung einzuhalten. Nach einem dankbaren und erleichterten Aufatmen versuchte Jonne das verräterische und übersorgte Mistding zum Schweigen zu bringen, das die Menschen mangels besserer Bezeichnung Herz getauft hatten. Es funktionierte nur mehr oder weniger, doch zumindest glaubte er das versprochene Minimum dabei einhalten zu können. Wie viel einfacher es gewesen wäre, hätte Jonne gewusst, dass die Priesterin genauso wenig einen Gedanken an das eigene Problem verschwendete und nur versuchte den Anderen zu beruhigen. Vielleicht hätte er dann die Neuverhandlung ihres Kompromisses mit weniger Bedenken betrachtet.
„Ich denke, damit kann ich leben“, gab Jonne nur zu, weil er sich längst der Erwiderung des eigenen schiefen Lächelns ergeben hatte, da Sofiels viel entwaffnender war als das Eigene. Damit löste er sich aus der Hocke neben den Altarstufen und mit einem letzten prüfenden Blick bot er Sofiel seine Hand an um ihr aufzuhelfen.  Wieder kam ihn in den Sinn wie viel Zeit Jonne ihr mit der ganzen Vorsichtsmaßnahme stehlen mochte, aber es kam ihn so unendlich falsch vor sie nun fahrlässig alleine zu lassen. Davon abgesehen, dass Jonne in Wahrheit auch noch nicht gehen wollte.
 15.04.18 12:43
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Rasse
Engel

Beruf :
Priesterin in der Kirche von Cadysa

Größe :
1,71 m

Stimme :
klar, weich, zart, hoch

Gespielt von :
Niko

vSofiel de Arriens
Angelic Priestess

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Für einen kurzen Augenblick, wurden die Gesichtszüge der blonden Priesterin noch etwas weicher. Es erfüllte sie mit einer angenehmen Ruhe zu sehen, dass Jonne ebenfalls lachte und dass er seine Sorgen und Ängste – wegen denen er eigentlich erst hergekommen war – fürs Erste zu vergessen schien. Dass Leben eines Menschen war einfach zu kurz, zu kostbar als, dass sie an ihren Sorgen festhalten sollten. Es würde sich immer eine Lösung finden lassen – manchmal brauchte man nur erst einmal etwas Abstand zu dem Problem, um es wirklich in seiner vollen Größe sehen zu können. Und meistens war dieses Problem im Endeffekt dann viel kleiner, als man es sich zuerst vorgestellt hatte.
Dass Jonne sich in ihrer Gegenwart jedoch entspannen konnte, war etwas, dass Sofiel nicht wunderte. Dass tat sie schon lange nicht mehr. Menschen hatten eine natürliche Neigung dazu, der blonden Serafim zu vertrauen. Sofiel wusste, dass dies ihrer Fähigkeit und ihrer Ausstrahlung zu verdanken war – doch sie nutzte dieses Vertrauen niemals aus. Alles was sie sich wünschte war, die Herzen der Menschen die ihre Hilfe ersuchten, etwas zu erleichtern. Vielleicht waren ihre Mittel begrenzt, schließlich konnte sie nur zuhören und vielleicht Ratschläge geben, doch meisten war es genau das, was sich die Menschen von ihr wünschten.
Das Lachen, welches ihre Gesichtszüge noch kurz zuvor erhellt hatte, wurde zarter, bis es nur noch als warmes Lächeln ihre Lippen zierte. „Ich bin schon gespannt darauf, zu hören mit welchen Argumenten sie noch vorhaben diese kleine Diskussion zu gewinnen“, erwiderte sie schmunzelnd. Sie machte keineswegs ein Geheimnis daraus, dass sie sich darüber freute, dass Jonne ihr Angebot und ihre Einladung so bereitwillig angenommen hatte. Denn, auch wenn Jonne die Kirche aufgesucht hatte, um für einen Moment von seinen Sorgen befreit zu werden, so konnte Sofiel nicht leugnen, dass auch sie sich im Moment ruhig und entspannt fühlte. Dieses Gespräch amüsierte sie – und so taten es die Argumente, mit denen Jonne ihre kleine Diskussion zu gewinnen versuchte.
Doch die Freude und die Ruhe in ihr hielten nicht ewig an. Kaum hatte sie sich dem Altar zugewandt, spürte sie, wie ihr die Kraft aus den Beinen wich und sie in sich zusammensackte. Als Serafim auf der Erde verweilen zu dürfen, einen eigenen menschlichen Körper zu besitzen – all das hatte seinen Preis. In ihrem Fall waren es die Schwächeanfälle, die sie mehr oder weniger regelmäßig heimsuchten. Etwas, gegen dass kein Arzt dieser Welt etwas tun konnte, denn immerhin lag es an ihrer eigenen Magie, dass sie diese Anfälle zu ertragen hatte.
Ihre Lichtmagie war zu stark für diesen Körper, als das er ihr ewig stand halten könnte. Kontinuierlich wirkte ihre göttliche Aura und beruhigte die Menschen sowie ihre emphatische Fähigkeit die Emotionen jener wahrzunehmen, die sich in ihrer Nähe aufhielten.
So verhielt es sich auch in diesem Moment, denn die konnte die Sorge des blonden Mannes vor sich deutlich spüren. Dennoch umspielte ein warmes Lächeln ihre Lippen, als sie beobachtete, wie Jonne sich erhob und ihr schließlich helfend die Hand hinhielt. Sie wusste woher dieser Anfall gekommen war. Und sie wusste, dass sie nur etwas Zeit brauchte um sich wieder zu erholen – doch wenn es Jonne dabei half, seine Sorge zu vergessen, dann würde sie auf all die kleinen Bitten seinerseits eingehen. Auch wenn ein einzelnes Glas Wasser wahrscheinlich nicht viel an ihrem Zustand ändern würde.
Allerdings hatte Sofiel auch sichtlich nicht damit gerechnet, dass die Schwäche, die sie kurz zuvor noch verspürt hatte, tatsächlich anhalten würde. Denn als sie ihre Hand in die von Jonne legte und sich vorsichtig aus ihrer sitzenden Position erhob, spürte sie, wie sie von einer neuen Welle des Schwindels ergriffen wurde. Es schien beinahe so, als würde ihr für einen weiteren, kurzen Moment schwarz vor Augen werden. Einen Moment, in dem sie nicht in sich zusammensackte, sondern direkt in die Arme ihres Besuchers fiel.
Sie spürte, wie schnell ihr eigenes Herz auf einmal zu schlagen begann, als sie sich hastig und mit einem verlegenem Blick von dem blonden Mann löste. „Entschuldigung. Ich dachte wirklich, dass es mir inzwischen wieder besser gehen würde“, erklärte sie leise, während sie ihren Blick gesenkt behielt. Sie spürte eine unangenehme Wärme auf ihren Wangen, während sie zusätzlich dazu nicht wirklich wusste, wie sie sich nun verhalten sollte. Während ihrer gesamten Zeit auf der Erde war es nicht ein einziges Mal vorgekommen, dass sie sich in solch einer Situation wiedergefunden hatte – oder, dass sie sich so unsicher in ihrem Verhalten gefühlt hatte. Sollte sie vielleicht einfach versuchen, dass ganze zu ignorieren und zu ihrem eigentlichem Thema zurückkehren? War das etwas, dass man tun konnte?
„Das Nebengebäude befindet sich nicht weit entfernt von der Kirche“, erklärte sie, während sie sich noch immer mit gesenktem Blick durch eine einzelne, blonde Haarsträhne strich. „Wir müssen nur durch den Garten.“ Und während ihre Schritte sie zu der schweren Holztür führten, welche hinaus in den Garten und schließlich zum Hauptgebäude führte, spürte sie wie sich ihr Herz und ihr Gemüt langsam wieder beruhigten. Bevor sie also die Tür hinaus öffnete, drehte sie sich einmal zu Jonne herum, hob ihr Blick und sah ihn lächelnd an. „Sollen wir?“
 08.05.18 15:54
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Mitte März: Blaues Auge

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Von allen Argumenten, die geholfen hätten eine völlig lächerliche Diskussion zu gewinnen, fiel Jonne ausgerechnet das Offensichtlichste nicht auf. Denn es ist wahr, dass ein Herz einen leicht zum Idiotien machen kann. Obwohl Jonne über einen durchaus wachen und methodischen Verstand verfügte hatte sein Herz zurzeit ein leichtes Spiel. Denn sein Gegner war ein mit Wissen zu gestapelter und damit verblendeter Verstand genährt von Büchern und Korrespondenz mit ähnlich trocknen Zeitgenossen. Wie sollte Jonne da in Sinn kommen, dass ihn das dumme Ding gerade erfolgreich zum Narren gehalten hatte?
Denn alles was sein Herz mit dieser scheinbar unwichtigen und alltäglichen Entscheidung bezwecken wollte, war die Überprüfung ob es sich nicht doch ein einziges Mal lohnen würde an Jemanden verloren zu gehen. Gnädig blieb Jonne aber vorerst von einer solch schwerwiegenden und katastrophalen Vermutung verschont. So durfte er Sofiels Vorfreude, dass sie bereits einvernehmlich beschlossen hatten, dies sei nicht ihre letzte Begegnung, mit einen breiten Grinsen quittieren und allerhand irrwitzige Gefühlsregungen durchleben, bis zu dem Zeitpunkt in dem Jonne unschuldig darauf wartete Sofiel aufhelfen zu dürfen.
Im nächsten Augenblick schaute er auf einen blonden Haarschopf herunter, der direkt in seine Arme gefallen war. Es dauerte einen weiteren Augenblick, bis er registrierte, dass Dieser zu der Priesterin gehören musste mit der er bis eben gesprochen hatte. Es war mehr als offensichtlich, dass Beide Sofiels Schwächeanfall kurz unterschätzt haben mussten, doch für die plötzliche Zeitlupe in Jonnes Kopf gab es hingegen keine Erklärung. Er öffnete den Mund um Etwas zu sagen, schloss ihn aber direkt wieder, da was auch immer dabei hätte herauskommen können, nur das seltsam stumme Chaos seiner Gedanken wiedergespiegelt hätte. Die hatten nach ihrem benommenen Moment der Trägheit den Entschluss gefasst, dass was auch immer gerade passierte schlichtweg nicht verwertbar oder einzuordnen wäre. Jonne wunderte sich nur noch wenig darüber, wie wenig hilfreich sein Hirn zurzeit war, als Sofiel sich schon hastig von ihn löste und sich schon wieder entschuldigte. Das Gute war, der Ingenieur hatte folglich nur ein paar Sekunden geschwiegen, obwohl seine persönliche Beobachtung eher von einem Versagen von Einsteins vierter Dimension berichtete. Weiterhin war daher aber noch genug Zeit um Sofiel versichern zu können, es sei ja nichts passiert und es gäbe abermals wirklich keinen Grund um Verzeihung zu bitten.
Es funktionierte nicht. Schlimmer noch, der verlegene Blick den seine Gegenüber auf den Boden richtete, brachten Jonne nur ein zweites Mal völlig aus den Konzept. Das Letzte was er wollte, war das Sofiel nun anfangen würde sich in seiner Gegenwart unwohl zu fühlen, denn er wollte sie nun weniger denn je in einen geschwächten Zustand alleine lassen. Dabei war es auch völlig egal, dass diese Frau offenkundig in der Lage war ihn mit jeder weiteren Minute mehr von seinem Verstand zu kosten. Oder aber Jonne hätte am Montag doch einen Arzt aufsuchen sollen, denn für die plötzliche mangelnde Fähigkeit zu sprechen kam eine Gehirnerschütterung durchaus in Frage. Doch vielleicht lag es an der Stadt und ein mysteriöser Fluch machte sich gerade bemerkbar. Es könnte natürlich genauso sein, dass er sich die Woche über einen bösen Geist eingefangen hatte. Warum Jonne fälschlicherweise die Möglichkeit die Nähe einer Geistlichen könnte ihn einfach ebenfalls Derart verlegen machen nicht einmal in Erwägung zog, darüber würde er sich erst später Gedanken machen.  
So fand Sofiel vor Jonne ihre Stimme wieder, griff das Gespräch einfach am Punkt vor dem Systemabsturz wieder auf, als hätte es eine Sicherheitskopie gegeben und war dann schon Richtung Ausgang verschwunden. Erst jetzt bemerkte der Finne, dass er seine Arme noch halb erhoben hatte um eine längst Entflohene notfalls wieder auffangen zu können.
„Mitä?, war ausgerechnet was Jonne letztlich über die Zunge kam, doch er murmelte das finnische was? nur in den leeren Raum vor sich, ehe er endlich die nutzlose Position aufgab, indem er die Hände an ihren üblichen Platz in den Jackentaschen verbannte. Schnellen Schrittes folgte er Sofiel, das schien eine sinnvolle Maßnahme zu sein. Ja, wie er so darüber nachdachte war es eine gute und vor allem rationale Idee in der Reichweite der Person zu bleiben, die an diesen Tag schon zweimal zusammengebrochen war. Es war nur keine gute Idee in besagte Person beinahe hineinzulaufen, weil sie sich im Ausgang noch einmal umgedreht hatte und Jonne stolperte augenblicklich einen Schritt zurück in die Kirche. Aber da war wieder dieses warme Lächeln, das nur erwidert werden konnte. Doch dieses Mal nur halb, denn es gab einen sehr wichtigen Punkt zu klären.
„Klingt gut, aber bitte, wirklich bitte, setzten sie sich dann eine Weile“, meinte Jonne auf ihre Frage und sah Sofiel dabei bereits mit leichter Verzweiflung an. Da es ihn aber wenig gefiel, sich auch nur ansatzweise auf eine solche Weise zu zeigen brauchte er dringend eine Ersatzhandlung. Erst auf halben Weg der Bewegung fiel Jonne ein, dass er seine Brille erst vor Kurzen überflüssigerweise geputzt hatte und stattdessen rückte er sie nur einfach gerade. Er wusste nur allzu gut, dass dies Nichts als eine nervöse Angewohnheit war, immerhin gab es genügend Menschen, die die es lustig fanden ihn immer wieder sehr direkt darauf aufmerksam zu machen. So wussten Jonnes Brüder zum Beispiel nur allzu gut, dass sie in einen solchen Fall am Gewinnen waren, wenn er sich auf einen Streit mit ihnen eingelassen hatte. Zurzeit machte sich Jonne jedoch wirklich nur Sorgen um Sofiel, da war eine aufrichtige Bitte wirklich nicht viel verlangt.
 05.06.18 17:55
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Mittwoch, 04. April | Hauptgebäude | 14:21 Uhr | mit Jonne

In all der Zeit, die Sofiel nun schon als Gesandte des Himmels auf der Erde verbracht hatte, hatte sie es sich zur Aufgabe gemacht die Menschen in ihrer Umgebung zu schützen und zu behüten. Jene, die von ihrem Weg abgekommen waren, fanden in ihrer Nähe Geborgenheit und Schutz. Und wann immer die blonde Priesterin mit einem Menschen redete, lagen ihre tiefgrünen Augen stets verständnisvoll auf ihrem Gegenüber.
Schon damals, als sie noch an der Seite ihres Herrn im Himmel die heiligen Klänge aufrechterhalten hatte, hatte sie über die Fähigkeit verfügt die Emotionen in ihrer Umgebung wahrzunehmen – Emotionen, die es in dieser Vielfalt im Himmel überhaupt nicht gegeben hatte. Sie kannte die angenehme Wärme, die Liebe die mit der Energie ihres Herrn einherging und alle Engel umhüllte – doch auf der Erde war sie mit so viel mehr konfrontiert worden. Trauer, Wut, Angst, Verwirrung. Eine Vielfalt an Emotionen, die die Seraphim auf diese Weiße nie gekannt hatte – und auch jetzt war sie sich noch immer sicher, dass sie noch lange nicht alles verstanden hatte, was den Menschen so besonders machte. Tag für Tag geht sie so ihrer Aufgabe nach, lernt mehr über die Wesen, die sie zu schützen geschworen hatte.
Allerdings hatte sich die Routine ihres Alltags vor einigen Wochen geändert, nachdem sie die Bekanntschaft von Jonne gemacht hatte. Immer öfter kam es vor, dass sich der blonde Finne in die Hallen der Kirche verirrte und ihr Gesellschaft leistete. Gesellschaft, die Sofiel niemals ablehnen würde. Sie fand die Gespräche zwischen ihnen äußerst unterhaltsam – und hatte seit ihrem ersten Treffen einiges über Jonne, seine Freunde und seine Familie sowie über seine Arbeit hier in Cadysa erfahren. Und im Gegenzug hatte auch Sofiel Jonne von ihrer Arbeit erzählt.
Natürlich hatte sie ihm nicht von ihrer Familie erzählen können – den im Grunde genommen hatte sie schließlich keine. Sie war ein Geschöpf des Himmels, geschaffen um den Menschen zu helfen und um die Energie der Erde aufrechtzuerhalten. Doch, auch wenn sie keine Familie hatte, spürte sie keine Einsamkeit. Sie hatte Freunde, die sie schon seit Jahrzehnten und Jahrhunderten kannte. Freunde, aus dem Himmelreich – und solche, die sie erst hier auf der Erde kennen gelernt hatte. Und über jede neue Begegnung war Sofiel dankbar, denn an ihr konnte sie wachsen und stets etwas Neues lernen.
Ein stilles Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie von einem leisen Zwitschern aus ihren Gedanken erweckt wurde. Weit über ihr, versteckt in den Deckensäulen der Kirche, befand sich ein kleines Vogelnest aus Zweigen und Ästen. Sofiel konnte verstehen, warum die Vogelmutter das Nest in den Hallen der Kirche erbaut hatte – immerhin waren ihre Jungen hier sicher. Sicher vor den Gefahren der Natur und den Wesen in ihrer Umgebung. Dort oben auf der Säule konnte das Nest keinesfalls verbleiben, immerhin sah es schon jetzt danach aus, als würde dieses jeden Moment den Halt dort oben verlieren und herunterfallen – und das war ein Risiko, dass Sofiel nicht eingehen wollte und dass sie auch den jungen Vögelchen nicht zumuten wollte.
Für einen kurzen Moment wanderte der Blick aus den grünen Augen der Seraphim durch die leeren Hallen der Kirche. Die Messe war schon lange vorbei und auch die Besucher, die anschließend noch auf ein Gespräch geblieben waren, waren schon lange wieder nach Hause gegangen. Und auch mithilfe ihrer Fähigkeit konnte sie keinen Menschen in ihrer Nähe spüren.
Deshalb beschloss sie etwas gegen die Gefahr zu unternehmen, in der sich die jungen Vögel im Moment befanden. Die Stille, die die Kirche erfüllte wurde durch leise Knistern von Federn durchbrochen, während die Priesterin mit geschlossenen Augen vor dem Altar stand. Sanfter Wind schien ihre Gestalt zu um spielen, ehe sie zum ersten Mal seit so vielen Jahren ihre schneeweißen Flügel an ihrem Rücken spüren konnte. Sechs Schwingen, durch die die Energie ihres Herrn floss und sie erfüllte – und als Sofiel ihre Augen wieder öffnete umspielte ein ehrliches Lächeln ihre Lippen.
Weder Kraft noch der Wind war vonnöten um die blonde Priesterin in die Luft zu heben. Einzig und allein die beinahe sanften Bewegungen ihrer Flügel hielten sie in der Luft, während sie ihre Hände zu dem zerbrechlichen Vogelnest ausstreckte und es vorsichtig von der Säule hob. „Keine Sorge“, flüsterte sie, während ihr Blick beinahe zärtlich auf den jungen Vögeln lag, „Ich werde euch an einen sicheren Ort bringen. Einen Ort, an dem ihr nicht Gefahr lauft, jeden Moment in die Tiefe zu stürzten.“
 28.06.18 3:56
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vJonne Hietala
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4. April, Mittwochmittag

Ein Hietala im Normalzustand konnte bereits einen gewaltigen Wirbel verursachen, aber ein motivierter Hietala war bereit ein Erdbeben Klasse 9 auszulösen, nur um einen winzigen, gefassten Entschluss umzusetzen. In den drei Wochen nachdem Jonne ein ungeplantes und offenbar völlig harmloses Gespräch in der Kirche geführt hatte, war genau dieser Fall eingetreten. Er hatte sein Wort gehalten und begonnen aufzuräumen, was im Grunde genommen nur dazu geführt hatte viel größere Steine loszutreten. Denn die Stadt bäumte sich, grollte bei jedem Versuch eines rationalen Lösungsansatzes. Immerhin hatte die einzige verlässliche Informationsquelle über Jonnes seltsamen Start in der Stadt letztlich nur mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet, obwohl Dr. Hayden (von Zwangstherapieansätzen abgesehen) sehr viel hilfreicher war, als der Versuch eine sinnvolle Information von der Polizei zu erhalten. Jonne dämmerte bereits, dass sein selbsternannter Mittelsmann Officer Mattock zwar begeistert jegliche Information aufsog, in der Hoffnung sie ließe sich zu etwas Spannenden verdrehen, aber der Mann selbst war so nützlich wie ein Malbuch in einer Universitätsbibliothek. Was auch für die Sache mit den Bauplänen galt.
Die Archivsichtung zog sich unendlich, denn die Unterlagen der Stadt waren veraltet, unvollständig und vor allem gefälscht. Was bedeutete noch mehr weniger lustige Zeit mit der Tratschtante auf dem Revier zu verbringen und Jonne langsam paranoid werden ließ, denn entweder konnte ihn einer der Urkundenfälscher nicht leiden oder er bildete sich nur ein das zwei der Baupläne darauf ausgelegt schienen finnische Bauingenieure zu beleidigen. Neben den Versuch bestimmte Menschen infolge der Aufräumarbeiten zu erreichen, war das alles zwar aus Gewissensgründen notwendig aber letztlich eine überflüssige Zeitverschwendung. Etwas was Jonne viel störender vorkam, als es für gewöhnlich sollte. Es verkürzte nämlich die Stunden einer seltsamen neuen Beschäftigungsform. Es war die Angewohnheit unbewusst Minuten zu stehlen (ob nun durch weiteren Schlafmangel oder dem Ausbleiben von jeglichen Freizeitaktivitäten), bis sich davon genug angehortet hatten um die sorgsam gesparte Zeit in der Kirche einfach zu vergessen.
Nüchtern betrachtet könnte eine Theorie sein Jonne würde diese Augenblicke als Ausgleich nutzten, doch er selbst wunderte sich schon ein wenig darüber, denn er war nie ein Kirchgänger gewesen. Doch sobald er den geweihten Grund des Gebäudes betrat drehten seine Gedanken nicht mehr um die noch zu erledigen Aufgaben, ja sogar nur manchmal um das lastende Wissen, den eigenen Bruder seit einen knappen Monat aus den Weg zu gehen. Jonnes Gedanken drehten darum Sofiel ein Lächeln zu entlocken und das oft schon in den Moment, wenn er den Kirchturm nur sah.  Es ging dabei keineswegs um den ruhigen und mitfühlenden Ausdruck, der ihr Gesicht ohnehin nie zu verlassen schien, sondern die Augenblicke, wenn sie wirklich lachen musste und Jonne störte es keineswegs, dass sie dazu zubringen nicht einmal eine Herausforderung war. Wie Vieles schien es in Gesellschaft der Priesterin ganz einfach zu sein.
Schließlich kam ein Tag im April, der von seinem Zeitmanagement in Wahrheit ein klein wenig geschummelt war. Denn der junge Ingenieur hatte einen Stapel Archivpläne zu vergleichen, doch der überladene Schreibtisch in seinem Hotelzimmer hatte einen entscheidenden Fehler: Jonne wollte da gerade nicht sein. Was ihn zu den Punkt gebracht hatte eine übergewichtige Arbeitsmappe, seine Laptoptasche und eine Armada technische Zeichnungen in einer einzelnen Papprolle unter den Arm zu klemmen um seinen Arbeitsplatz an einen angenehmeren Platz zu verlegen. Seine erste Wahl war Sofiels Kirche, mehr der Gesellschaft wegen als den Ort. Vielleicht hatte er Glück und er könnte sich eine Weile zu ihr in den Garten gesellen um dort über den Unterlagen zu sitzen. Wie jedes Mal, wenn Jonne den spontanen Entschluss fasste Sofiel zu besuchen, war er sich durchaus bewusst, dass die Möglichkeit bestand sie gar nicht anzutreffen. Genauso gut konnte sie gerade bei einen der Mitglieder ihrer Gemeinde sein oder im Waisenhaus des Vorortes ihrer Arbeit nachgehen, aber wie immer schien ihn der Versuch schon im Grunde lohnenswert genug.
An seinem Ziel angekommen war bei einem Blick über die Kirchenmauer noch kein Anzeichen von der blonden Priesterin zu sehen und Jonne beschleunigte kurzerhand seine Schritte um schneller zu dem Gebäude zu gelangen. Die gewöhnliche Schrittgeschwindigkeit umfasst 3,6 km/h, ein Wert der jeden Naturwissenschaftler bekannt sein müsste. Es ist ein Wert, der nicht notwendig ist zu überschreiten. Und dann gibt es Naturwissenschaftler, oft die finnischen Blondschöpfe mit Brille, die bemerken gar nicht, dass sie genau das tun und sie bemerken genauso wenig, dass der schlichte Grund die Option ist jemanden Bestimmtes zu sehen. Jenes sich gerade wiederholende Phänomen beinhaltete an diesem Tag einen spontanen Abbruch, als der Proband feststellte, dass die Kirchenhalle offenbar leer war.
Ohne Zweifel etwas enttäuscht verharrte Jonne also am Eingang und überlegte sich eine andere Alternative zu dem in Ungnade gefallenen Schreibtisch. Bis er ein Geräusch hörte, es war das ferne Rascheln von Federn, sehr leise und den flapsigen Flügelschlag eines gewöhnlichen Vogels völlig fremd. Aber es reichte aus um den Blick des jungen Finnen nach oben zu lenken. Wie zu erwarten war da kein Vogel. Damit hörte es schon mit den absehbaren Resultaten schon auf, denn die primäre Information war, dass sich Sofiel durchaus in der Kirche auffielt. Offenbar war sie nur gerade damit beschäftigt unter der Decke zu flattern. Jonne kam zu dem logischen Entschluss, dass das mit den sechs Schwingen, die sich unter das Hallengewölbe spannten durchaus im Bereich des Möglichen…
Nein, verflucht nochmal! Das war überhaupt nicht auszuwerten! Als hätte er den Fernseher angeschaltet und stattdessen wäre die Mikrowelle angesprungen. Nur der Verwunderungseffekt mal fünfhundert! Jonne war daher vor allem eins: gänzlich unvorbereitet. Natürlich war ihn der Gedanke Sofiel sei kein gewöhnlicher Mensch seit ihrer ersten Begegnung völlig schlüssig vorgekommen, aber er hatte nicht weiter darüber nachgedacht und schon gar nicht mit Anblick wie Diesem gerechnet.
„Sofiel?“, seine Stimme klang heiser und Jonne bezweifelte, dass sie ihn dort oben gehört haben könnte. Nach einem Räuspern versuchte er es also noch einmal: Entschuldige, ist es bei dir gerade unpassend?. Die von den hohen Decken zurückgeworfenen Worte erinnerten ihn daran gerade gesprochen zu habe. Das war immer eine schlechte Voraussetzung. Dabei war Jonne doch gerade noch verzweifelt dabei die neuen Informationen zu filtern. Sie besagten, dass er gerade mit einem Engel redete. Es war das erste Wort, das ihn für Sofiel einfiel, denn jedes andere mystische Wesen schien ihr nicht gerecht zu werden. Nur darauf folgte eine Glaubenskrise oder viel mehr die ohnehin andauernde Glaubenskrise, die sich bei seiner ersten Begegnung mit den Grenzen der Wissenschaft in Jonnes Hirn eingenistet hatte, gab ein interessiertes Tja von sich und kapitulierte damit feierlich. Anders wie vor drei Wochen blieb der Fluchtweg diesmal unbeachtet, stattdessen schaute Jonne lieber zu Sofiel an die Decke und bat mit einem Ausdruck grundehrlicher Irritation um eine Erklärung. Nur für was genau, da war er sich auch nicht ganz sicher.
 12.07.18 23:43
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Während ihr Blick urverwandt auf den beiden jungen Vögeln lag, legten sich ihre schlanken Finger um das beinahe zerbrechlich wirkende Vogelnest. Diese kleinen Geschöpfe zeigten ihr gegenüber jedoch keine Angst, keine Scheu. Sie piepsten leise, während das Lächeln auf den Lippen der Priesterin beinahe noch erfüllter wurde. Im Gegensatz zu vielen Menschen vertrauten Tiere noch ihrem Instinkt – und dieser sagte den beiden kleinen Wesen, dass von Sofiel keine Gefahr ausging. Und während sie blonde Priesterin Ausschau nach einem neuen Platz für das Nest hielt, merkte sie kaum, wie ihre Gedanken abschweiften.
Seit sie auf der Erde angekommen war, hatte sie alles getan und versucht um die Menschen besser zu verstehen – und ihnen ähnlicher zu werden. Natürlich war dies anfangs keinesfalls leicht gewesen, denn überwältigt von so vielen neuen Eindrücken und Gefühlen, hatte Sofiel sich erst einmal zurechtfinden müssen. Im Himmel, in ihrer Heimat, war das Spektrum der Emotionen nicht annähernd so groß gewesen wie hier auf der Erde – und doch erkannte sie Parallelen. Gefühle, die es sowohl im Himmel als auch auf Erden gab.
Mit der Zeit hatte sich auch ihr eigenes Spektrum vergrößert. Sie erkannte Gefühle und Emotionen, die sie als Engel vorher nicht gekannt hatte. Und zu sehen, wie viel sie tun konnte – wie sehr sie den Menschen auf ihren Wegen helfen konnte, erfüllte auch sie mit Glück und Licht. Es war ihre Aufgabe, den Seelen und Lichtern auf diesem Planeten beizustehen und ihnen Trost zu schenken. Doch aus ihrer Aufgabe war schließlich ihr Leben geworden – und dafür war sie dankbar. Denn sie wusste, dass ihresgleichen eigentlich nicht dazu bestimmt war, hinab auf die Erde entsandt zu werden. Nein, ihresgleichen war dazu bestimmt die himmlischen Energien aufrechtzuerhalten.
Ihr Blick schweifte durch die Steinhallen der Kirche, bis sie einen guten Ort für das Nest gefunden hatte. Oberhalb des Altars befand sich eine Stelle, an der sich mehrere Steinsäulen fast zu einer Kuppe formten. Ein sicherer Ort, an dem die Vögel keine Angst davor haben müssten, in die Tiefe zu fallen. Es brauchte nur ein leises Rascheln ihrer Federn, eine kleine Bewegung und sie bewegte sich auf genau diese Stelle zu. Als sie das Vogelnest jedoch grade auf den Steinsäulen absetzen wollte, erreichten neue Eindrücke ihr Bewusstsein.
Als sie eine leise Stimme innerhalb der Kirche vernahm und die Gefühle der Verwirrung und Verwunderung spürte, merkte sie, dass sie keinesfalls mehr alleine war. Sie hätte aufmerksamer sein müssen, doch etwas das bereits geschehen war, konnte auch sie nicht mehr rückgängig machen. Sie spürte den kühlen Windhauch, der durch die offene Eingangstür in die hohen Hallen der Kirche wehten – hörte, dass sanfte Rascheln ihrer eigenen Federn und ihrer Schwingen. Ein Gefühl, das sie zutiefst beruhigte. Es war eine Art Erdung für sie – auch wenn es wahrscheinlich seltsam war, das zu sagen, wenn man sich grade in der Luft befand.
Und ohne es verhindern zu können, erschien ein beinahe amüsierter Unterton in ihrem Lächeln. Ein Funken. Allerdings nur für einen kurzen Augenblick und unsichtbar für Jonne, dessen Blick sie noch immer auf ihrem Rücken spüren konnte. Genauso wie sie seine Gefühle nun endlich wahrnehmen konnte. Gefasst löste sie ihre Finger von den trockenen Zweigen des Vogelnests, ehe sie langsam an Höhe gewann. So lange, bis sie den Steinboden unter ihren eigenen Füßen wieder spüren konnte. Ihre Handfläche legte sich auf die Kante des Altars, neben dem sie nun stand, während sich ihre Flügel dicht an ihren Körper schmiegten. „Nein, es ist keinesfalls unpassend“, erklärte sie lächelnd, während sie sich von der Seite des Altars löste und langsam in Richtung ihres Besuchers ging. „Ich habe nur das Vogelnest, dass schon seit einiger Zeit weit oben auf der Steinsäule lag, an einen anderen Ort gebracht. Es wurde zu gefährlich für die Vogelfamilie dort oben“, fügte sie ihren vorigen Worten noch hinzu, bevor sie ihren Blick einmal zu dem neuen Standort des Nestes hob. Dort sollten die jungen Vögel sicher sein – und zwar nicht nur vor den Launen der Natur, sondern auch vor der Gefahr, jeden Moment in die Tiefe zu stürzten.
Als ihr Blick jedoch zu Jonne zurückkehrte, wurde ihr Blick etwas sanfter. Sie wusste, dass sie etwas zu erklären hatte – und sie wusste, dass sie ihrem neuem Freund ein Versprechen abnehmen musste. Immerhin bestanden noch viele Engel darauf, ihre Identität als solche geheim zu halten. „Aber ich glaube, es gibt etwas, dass ich dir erklären muss. Ich denke es ist inzwischen ersichtlich, dass ich keinesfalls ein Mensch wie du bist“, fing sie an, während sie ihm ein Lächeln schenkte und einen Schritt an ihm vorbeimachte, um die Tür der Kirche zu schließen. Für den Moment reichte es, dass Jonne nun von ihrem Geheimnis wusste. Sie wollte nicht, dass noch ein Mensch in ihrer Nähe von ihrer wahren Natur erfuhr. Erst nachdem sie noch einen Moment die Stille zwischen ihnen bestehen gelassen hatte, drehte sie sich wieder zu Jonne. „Ich bin ein Engel oder um genau zu sein, eine Seraphim. Gesandt von meinem Herrn, um den Menschen auf ihrem Weg beizustehen, arbeite ich als Priesterin und nehme ihnen die Sorgen und Ängste.“ Ein sanftes Lachen entwich ihren Lippen, ehe sie sich mit einer Hand durch die blonden Haare fuhr. „Zumindest soweit ich kann.“
 31.07.18 18:42
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Cos

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Wie viele Menschen hatte sich Jonne in den letzten zwei Jahren an so manchen merkwürdigen Anblick gewöhnen müssen, obwohl er den Vorteil gehabt hatte mit einem Werwolf in der Familie zumindest vorgewarnt gewesen zu sein. Der neuen Welt war er bisher mit objektiver und akademischer Interesse begegnet, doch es hatte einen Grund warum ihn der Anblick von Sofiel gerade verunsicherte. Es war der gleiche Grund, warum sich das aufgedrängte Kruzifix in den letzten Wochen immer wieder in seine Jacken- oder Hosentasche verirrte, er es aber nie umlegte. Engel, Himmel und Gott wahrhaftig hinzunehmen setzte ein Vertrauen voraus, das ohne Beweise oder Tatsachen auskommen musste, etwas was jeder Wissenschaft fremd war. Doch als Jonne beobachtete wie Sofiel sich langsam von ihren schneeweißen Flügeln herabtragen ließ, da wollte er keine fadenscheinige Notfallerklärung zulassen, das Federkleid könnte eine bodenständigere Begründung haben, wie es handle sich einfach nur um eine weitere menschenähnliche Spezies.
An dem Altar angekommen, hallte ihre Stimme durch die Kirche, zart aber klar wie immer und der Ton war Jonne durch die letzten Tage so vertraut geworden, dass ihn der Klang mehr beruhigte als die sekundäre Erklärung was sie da oben gemacht hatte. Sie war genauso real wie beim letzten Mal, egal was nun alles damit zusammenhing und eindringlich hinterfragt werden musste. Es reichte sogar aus, dass kurze belustigte Mundwinkelzucken zuzulassen, als er über das Schicksal der Vogel nachdachte. Sie hatten wirklich Glück gehabt in so liebevoller Obhut zu landen. Doch als Sofiel den Eingang erreichte, umhüllt von den Federn ihrer sechs Engelsschwingen, gab sie selbst noch einmal zu, dass diese Situation tatsächlich etwas Erklärungsbedarf einforderte. Eher nachdenklich war also die Erwiderung ihres Lächelns als Jonne automatisch von der Tür zurücktrat, damit die Priesterin sie ungehindert schließen konnte. Ein wenig den Kopf schieflegend, musste Jonne nun wieder ein Stück zu ihr heruntersehen und hörte aufmerksam der befürchteten Erklärung zu. Dabei trafen die neuen Informationen plötzlich einen ganz anderen Nerv. War das wirklich der einzige Grund für ihren Platz auf der Erde? Ob er nun religiöser Natur war oder nicht.
„Also… Es passt zu dir“, war sein nüchterner Befund und sofort bereute Jonne die lahme Erwiderung, doch etwas Klügeres wollte ihn wirklich nicht einfallen. Hastig folgte natürlich eine unüberlegte Dementierung der Aussage: „Nein, natürlich passt es zu dir, es ist ein Teil von dir. Es sagt ja auch keiner zum Atom: Hey weißt du was? Das Elektron passt zu dir.“ Sofort ermahnte sich der junge Ingenieur die Klappe zu halten und schlug für einen Moment frustriert die Hände vor sein Gesicht. An diesen Punkt waren sie doch schon gewesen und wieder hoffte Jonne, dass es irgendwann eine Verbindung geben könnte zwischen dem was er denkt und was er schließlich ausspricht. Nicht bedacht hatte er allerdings auch, dass sich die mitgebrachte Arbeitsmappe noch unter seinen Arm eingeklemmt befand und mit der Grazie einer übergewichtigen Wohnungskatze entleerte sich der Inhalt bei der Geste auf den Kirchenboden. Einen Fluch runterschluckend begann Jonne die Unmengen an Tabellen, Skizzen und Rechnungen in der eigenen unleserlichen Handschrift augenblicklich aufzulesen.
„Was meintest du mit gesandt? Wie und Wann?“, fragte er dabei kleinlaut und den Blick unverwandt auf den Zettelhaufen gerichtet, denn er machte sich Sorgen. Wenn Sofiel wirklich nur einer Aufgabe unter den Menschen nachging, war dann ihre Freundschaft nur darauf zurückzuführen, dass sie glaubte er hätte in Cadysa so etwas gebraucht? Die Freundschaft, die in den letzten Wochen erst begonnen hatte und die Jonne zugegebenermaßen schon sehr schätzte? Er wollte garantiert nicht nur Teil ihres Auftrags sein und auch wenn er glaubte, dass der bloße Gedanke daran einfach seinen Stolz verletzte, war da noch dieser grausame Stich der mit der Befürchtung einherging.
 01.08.18 22:13
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Vorsichtig legte sich ihre Hand an die schwere Holztür, ehe sie diese zudrückte und verschloss. Niemand anderes sollte an diesem Tag ihr Geheimnis erblicken – denn nun würde sie sich erst einmal darum kümmern, Jonne all das zu erklären, was er grade vor sich sah. Die Federn ihrer Flügel raschelten leise, als sie das Gleichgewicht durch sie ausbalancierte, ehe sie sich zu Jonne herumdrehte und ihn erneut ansah. Doch auf seine Worte entwich selbst ihren Lippen in diesem angespannten Moment ein leises Lachen. „Danke sehr“, erwiderte sie lächelnd, während sie ihr Haupt kurz senkte. Ihre Aufgabe war ein Teil von ihr – machte sie, zu dem was sie war und ermöglichte ihr auf der Erde zu verweilen. Zu hören, dass diese zu ihr passte erfüllte sie mit Stolz und einem Frieden, den man nur in sich selbst finden konnte.
Doch der ruhige Moment fand ein schnelles Ende, als sich der Inhalt der Mappe des Ingenieurs auf dem Boden verteilte. Vorsichtig hockte sich Sofiel zu Jonne, half ihm dabei die vielen verschiedenen Zettel wieder aufzusammeln. Während ihrer Zeit auf der Erde hatte Sofiel vieles lernen müssen – doch ebenso gab es Dinge die auch sie, bis heute nicht verstand. Und wenn sie einen Blick auf die Zahlen und Tabellen in ihren Händen warf, dann wusste sie instinktiv, dass sie keine Ahnung davon hatte, was dort wirklich geschrieben stand und was es für eine Bedeutung hatte. Aber… interessant fand sie es trotzdem. Wie so vieles, was sie nicht verstand.
Als sie dann jedoch Jonne´s Frage vernahm, hob sie ihren Blick – selbst, als Jonne sie nicht ansah. Jedoch spürte sie weiterhin seine Verwunderung, die Verwirrung. Und sie konnte es ihm nicht verübeln. Bis vor einigen Jahren hatten die Menschen nicht einmal gewusst, dass es neben ihrer Spezies noch viele andere auf der Erde gab – Arten, von denen sie sonst nur in Büchern oder Legenden hatten lesen können. Vampire, Werwölfe, Elfen, sogar Dämonen. Unmerklich verdunkelte sich der Blick der Priesterin. Sie wusste, dass sie nicht jede Person verurteilen konnte, nur weil sie einer bestimmten Spezies angehörte – doch so sehr sie sich bemühte, empfand sie dennoch eine natürliche Abneigung gegenüber Dämonen. Während sie ihre Zeit im Himmel verlebt hatte, wusste sie ebenso, dass es auf sehr viel tieferen Ebenen Dämonen gab, die nur darauf warteten eine Chance zu bekommen, endlich die Erde heimsuchen zu können.
Sachte schüttelte sie ihren Kopf, um ihren Gedanken zu entfliehen, denn schließlich wollte sie in diesem Moment nur Jonne ihre Aufmerksamkeit zuteil werden lassen. Sie wollte ihm offenbaren, was sie war, woher sie kam und ihm all seine Fragen beantworten damit er verstehen konnte. Sie wollte ihr best möglichstes tun, um die Wolken seiner Verwirrung aufzulösen.
Ihr Blick hob sich gegen die Decke der Kirche und für einen Moment schloss sie ihre Augen, lauschte schweigend auf die Gefühle ihres Gegenübers und auf die Stimmen ihrer Heimat. „Engel die sich auf der Erde befinden, werden meistens für eine bestimmte Aufgabe entsandt. Jeden Tag verändert sich die Erde mehr und mehr und um das Wohlbefinden aller zu gewährleisten sind wir hier“, erklärte sie lächelnd. Es war ihr anzusehen, dass sie ihre Aufgabe und ihren Aufenthalt auf der Erde genoss. Immerhin gab es keine bessere Möglichkeit als diese, den Menschen nah zu sein und sie zu beobachten. Diese Wesen, die von je her mit freiem Willen geboren worden waren – und für sich selbst entscheiden mussten, was sie aus ihrem Leben erschufen.
Ein leises Lachen verließ ihre Lippen, als sie sachte ihren Kopf schüttelte. „Wie?“, wiederholte sie seine Frage sanft. Sie wusste nicht genau, was er von ihr hören wollte – oder wie sie seine Frage beantworten sollte, aber sie wollte es versuchen. Immerhin war sie Jonne diese Antworten schuldig – und sie wollte, dass er verstand. Sie wollte ihn nicht verliere. Zu sehr genoss sie ihre Gespräche und die Zeit, die sie zusammen verbrachten. „Ich wurde nicht so wie du auf der Erde geboren. Engel besitzen normalerweise keine Körper, sondern bestehen aus reiner Energie. Allerdings ist es uns in seltenen Situationen und Umständen erlaubt einen menschlichen Körper anzunehmen. Zum Beispiel um unserer Aufgabe nachzugehen oder Menschen in Not zu helfen“, erklärte sie ruhig. Sie Zettel, die sich nun in ihrer Hand befanden, sortierte sie vorsichtig ehe sie diese Jonne mit einem Lächeln hinhielt. „Ich wurde vor über 100 Jahre auf die Erde entsandt. Zuerst lebte ich in Italien, lernte dort die Arbeit, als Priesterin bis ich schließlich vor einigen Jahren hier nach Cadysa kam.“ Sie konnte sich noch gut an ihre ersten Tage auf der Erde erinnern. An diese völlig neue Umgebung und Erfahrung. Doch sie hatte unendliches Glück gehabt, denn auf ihrem Weg hatte sie viele Menschen getroffen, die auch ihr geholfen hatten. Ohne zu wissen, hatte sie einem Engel den Weg geebnet, um als Priesterin anerkannt zu werden.
 01.08.18 22:54
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Es gab viele begabte Männer und Frauen, die die Grenzen der Wissenschaft erweitert haben, trotz der beharrlicheren Verblendung ihrer Kollegen, die behauptet hatten jene Grenzen wären längst erreicht worden. Die Bewunderung, die Jonne diesen Forschern entgegenbrachte, war eisern genug gewesen sich den Rückzug der modernen Naturwissenschaften beim Vormarsch der Magie zu widersetzten. Doch Sofiel war er ohne es zu wollen viel zu weit über diese Grenzen gefolgt und der Boden auf dem sich seine Gedanken jetzt begaben waren schwammig, willkürlich und… unsortiert. Es war eine bizarre Wortwahl, aber es hielt ihn davon ab, einen der größten Fehler der akademischen Welt zu wiederholen und zwar ein Phänomen nur zu leugnen, weil es keinen Sinn ergab. Was jedoch nicht bedeutete, Jonne erwartete als Antwort keine überflüssigen Gleichnisse und Bildsprache, die Religionen nun einmal zu Eigen waren. Er heftete weiter den Blick auf die aufzulesenden Zettel einer Sprache, an deren Symmetrie und Ordnung er sich weiter halten konnte, selbst als Sofiel begann ihm beim Beseitigen des entstandenen Chaos zur Hand zu gehen. In vielerlei Hinsicht sogar, denn Jonne wusste sie wollte ihn helfen dieses neue Bild zu akzeptieren und aufmerksam hörte er jedem Wort zu, als könnte sich gerade in diesem Einen der Schlüssel zur Erkenntnis verstecken.
Objektive Bewertung jeglicher Informationen versagten allerdings schon zu Beginn, denn noch immer verknüpfte Jonne den Gedanken an Sofiels himmlischen Auftrag an eine von ihm gänzlich ungewollte Verpflichtung ihn gegenüber, die noch nicht mal von Nöten war. Er versuchte die Befürchtung zu anderen seiner Verhaltensmuster wegzuschließen, die er als zu tiefst kindisch erachtete, da sie im Grunde völlig belanglos sein sollten. Es war diesmal glücklicherweise sehr viel einfacher, denn es folgte überraschenderweise keine biblische Parabel. Genau das Gegenteil, Sofiel sprach von einer fundamentalen Größe der Physik. Statt sich aber darüber zu freuen, dass sein zugestopftes Gehirn Alles vom Energieerhaltungssatz bis zu den Arbeitssatz mehrdimensionaler Skalarfelder abrufen konnte, störte es den Ingenieur, dass sich die Priesterin selbst mit dem Wort Energie betitelte. Nicht im Geringsten weil es eine fehlplatziert wirkende Verwendung fand, es war zu klein.
Die Ecke eines Papierstapels erschien in seinem Blickfeld, liebevoll sortiert und daher ein deutlicher Kontrast zu dem hastig zusammengeklaubten Rest der Mappe in Jonnes eigener Hand. Da wagte er endlich auch den eigenen Kopf zu heben und nahm mit einen entschuldigen, verlegenen Lächeln den Rest der Unterlagen an sich. Er ließ Sofiel ausreden, während sein Gesicht immer beunruhigter wurde. Jonne hoffte nur die vertikale Sorgenfalte auf seiner Stirn und der abwartende Ausdruck seiner blauen Augen wären bereits alltäglich genug um nicht weiter aufzufallen oder mit etwas Glück versteckte sich genügend davon hinter seiner Brillenrand und den Gläsern. Als Jonne sich schließlich erhob, zog er Sofiel ganz automatisch an ihrer Hand sanft mit auf die Füße und versuchte zu einer endgültigen Überlegung zu kommen.
„Wie…“, begann der Finne schließlich langsam und abwiegend, den kleinen Jungen aus seiner Kindheit nicht ganz fremd, der sich die Grundlagen der Wissenschaft erklären ließ, Wie soll etwas nur aus Energie bestehen? Es gab bestimmt kein Amt, wo du einen Antrag ausgefüllt hast, aber genauso wenig kannst du ein Potential sein, das mit Hilfe einer chemischen, physikalischen oder selbst einer unbekannten Reaktion freigesetzt wurde.“
Er schaute an diesen Tag erstmals offen der Person in die Augen, die er in den letzten Wochen kennenlernen durfte, umgeben von den strahlenden Weiß ihrer Flügel. Warum war Sofiel in all der Fremde noch so einfach zu erkennen?
„Ich meine, du reagierst doch nicht nur. Zum Beispiel sag mir nicht, du hast nicht eben mit den Vögeln gesprochen, obwohl es in keiner Weise nötig war um sie in Sicherheit zu bringen. Du bist sogar besser darin dich von solchen Dingen hinreißen zu lassen, als jeder andere den ich kenne.“ Jonne bemerkte gar nicht wie ausgiebig er inzwischen wieder daherredete, es waren längst keine Worte mehr, die er mit Sorgfalt gewählt hatte.  Er dachte einfach nur laut, weil es der einzige Weg war um endlich zu einer Meinung über diese kuriose Situation zu kommen. Zu viele Daten wollten bewertet werden und schon der bloße Gedanke an die über hundert Jahre ließen Jonne schlucken, als wäre etwas in seinen Hals gekrochen. Sofiel musste mehr gesehen haben, als er es für möglich gehalten hatte. Zumindest bei ihr und das nur, weil Jonne nicht darüber nachgedacht hatte. Vielleicht weil er auch auf eine seltsame Weise nicht gewollt hatte, sie sei einer jener neuen Zeitzeugen, die ein Menschenleben weit überschritten. All die Errungenschaften der Geschichte, die vielen getroffenen Personen, die Welt aufsteigend und im nächsten Augenblick in Kriegen und Katastrophen brennend, das hatten jene grüne Augen erblickt, an die er sich schon so bereitwillig gewöhnt hatte.
„Auch, wenn es dir trivial vorkommen muss mir das hier zu erklären…“, fuhr Jonne schließlich fort und ein wenig Bitternis floss in seine Stimme, als hätte sie die ganze Zeit darin gewartet. Mit einem gezwungenen Lächeln, das lediglich belustigt wirken sollte, versuchte er es zu überspielen: „Bitte, wie soll das funktionieren? Ich kann mir nicht einmal ansatzweise vorstellen woher du kommst.“
Selbst wenn Jonne nur eine winzige Schnittmenge von dem sein sollte was Sofiel bereits erlebt hatte, dann war das doch im Grunde auch nicht von Bedeutung. Es änderte nichts daran, dass es wichtig für ihm war, mit wen er die letzten drei Wochen verbracht hatte. Jonne musste Dinge begreifen und anschließend wurden sie verarbeitet, um systematisch kategorisieret zu werden. Das Konzept hatte siebenundzwanzig Jahre aus seiner Sicht einen treuen Dienst erwiesen, daher gab es keinen Grund es umzuwerfen.
 04.08.18 18:59
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Ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen, als sie ihm die sortierten und ordentlich zusammen geräumten Zettel hinhielt – und er auch ihr, dass erste Mal an diesem Tag wieder ein Lächeln schenkte. Und als er sich selbst vom Boden erhob, nahm er wie selbstverständlich ihre Hand und half ihr ebenfalls dabei sich von dem Steinboden zu erheben. Eine Geste, so klein, dass manch einer sie vielleicht übersehen würde – doch Sofiel hatte gelernt auf die kleinen Gesten und Regungen zu achten und war für diese mehr als dankbar.
Als Jonne jedoch kurz darauf auf ihre Erklärung reagierte, war es nun an ihr verwirrt zu sein. Fragend legte sie den Kopf etwas zur Seite und sah den blonden Mann vor sich neugierig an. Ein Potenzial, dass mithilfe einer chemischen, physikalischen oder unbekannten Reaktion freigesetzt wurde? Sofiel verstand nicht ganz, weshalb ein Augenblick der Stell folgte, in der sie ihre Arme verschränkte und über seine Worte nachdachte. Sie konnte zwar seiner Ausführung nicht komplett folgen, aber zumindest auf seine erste Frage konnte sie – zumindest versuchen – eine Antwort zu geben. „Vielleicht ist Energie hier auch einfach nur das falsche Wort, doch es ist das erste, welches mir in den Sinn gekommen ist“, meinte sie entschuldigend. Sie wusste nicht, wie sie ihren körperlosen Zustand sonst beschreiben könnte – den im Grunde genommen waren sie alle im Himmel nur eine Ansammlung von höhere Energien.
Als sich ihre Blicke trafen und er ihr weiterhin erklärte, dass sie nicht nur auf Dinge reagieren würde – und dabei sogar ansprach, dass sie wahrscheinlich eben mit den kleinen Vögeln gesprochen hatte, entwich ihren Lippen ein leises Lachen. „Bin ich wirklich so leicht zu durchschauen?“, fragte sie schmunzelnd, während sie für einen Moment hoch zu den Vögeln sah. Natürlich hatte sie mit diesen kleinen Wesen gesprochen – es war… ganz natürlich für sie gewesen. Sie hatte sie mit dem Klang ihrer Stimme beruhigen und besänftigen wollen, selbst wenn sie ihre Worte nicht verstanden hatten.
Doch Bedauern schlich sich in das klare Grün ihrer Augen, als sie das gezwungene Lächeln auf den Lippen ihres neustens Freundes bemerkte. Es kam ihr keinesfalls trivial vor, ihm all seine Fragen zu beantworten. Sie wünschte sich nichts sehnlicher, als dass er verstand, wer sie war – und woher sie kam. Ihre Vergangenheit und ihr Wesen waren ein großer Teil von ihr, doch verstand sie, dass all das ziemlich viel war. Sie schloss für einen Moment ihre Augen, ehe sie tief einatmete und ihre Flügel verschwinden ließ. Menschenähnlicher auszusehen könnte vielleicht dabei helfen, die Situation wieder etwas zu entspannen.
Und als sie ihre Augen wieder öffnete, schenkte sie Jonne ein aufmunterndes Lächeln, während sie ihre Hand ausstreckte und ihm sanft am Arm berührte. „Es kommt mir keinesfalls trivial vor, dir zu erklären was ich bin oder woher ich komme“, erklärte sie lächelnd, während sie ihre Hand von seinem Arm löste und sich seitlich in Richtung des Altars drehte. Ihre Augen auf das bunte Licht fixiert, dass seinen Weg durch die großen Mosaik Fenster fand. „So etwas tut man unter Freunden doch oder etwa nicht?“ Das Lächeln auf ihren Lippen wurde breiter, als sie Jonne ihren Blick wieder zudrehte. „Den Platz, den ich meine Heimat nenne, habt ihr Menschen liebevoll als Himmel bezeichnet,“ nachdenklich legte sie sich einen Finger an, dass Kinn, während sie ihren Blick kurz zu Boden senkte. Sie wollte Jonne versuchen zu erklären was sie war oder woher sie kam – doch in Worten, die auch er verstehen und akzeptieren konnte. Sie wusste inzwischen, wie wichtig ihm die Wissenschaft und all das, was die Menschen auch ohne Magie erreicht hatten, war. „Aber, lass es mich dir anders erklären. Stell dir vor, dass außerhalb der Sinneseindrücke der Menschen noch eine andere Dimension existiert.“ Lächelnd griff sie ungeachtet der Umstände nach Jonnes Hand und hielt sie zwischen ihren. „Die Welten sind wir Schichten. Während die Erde auf einer Schicht existiert, existiert der Himmel auf einer anderen. Ungesehen von den Menschen, doch wir sind immer an eurer Seite. Das ist der Ort, von dem ich komme“, erklärte sie lächelnd, während sie ihren Blick von ihren Händen hob und Jonne wieder ansah. Erst in diesem Augenblick fiel ihr auf, dass sie seine flache Hand noch immer zwischen den ihren hielt – etwas, dass sie dafür nutzte, um ihn nun sanft mit sich ins Innere der Kirche zu ziehen.
Ihr Blick wanderte über die verschiedenen Motive der Mosaik Fenster – Bilder, die die Geschichten der Menschen erzählten. Doch einige von ihnen zeigten auch die Inkarnationen von Engeln, solche wie Sofiel, die dafür auf die Erde gesandt worden waren, um den Menschen zur Seite zu stehen. „Wie bereits erwähnt wurde ich für einen Auftrag auf die Erde entsandt“, führte sie ihre Erzählungen fort, während sie vor dem Altar stehen blieb und Jonne´s Hand für den Moment freigab. Ihr Blick noch immer fest auf die bunten Fenster gerichtet. „Doch ich glaube, dass mein Herr dies nur getan hat, um mir den Wunsch zu erfüllen, den Menschen noch näher zu sein.“ Sie trat die wenigen Steintreppen hoch, während sie ihre Hand in das bunte Licht hielt. Für einen Moment erfüllte Stille das Gebäude, während sie auf die leisen Geräusche lauschte – das Rauschen des Windes, oder das leise Zwitschern der Vögel. „Seit Anbeginn meiner Zeit habe ich euch beobachtet. Die Emotionen, die ihr durchleben könnt. Den Willen, mit dem ihr Dinge erreichen könnt, die beinahe unmöglich erscheinen sollten“, mit einem aufgeregtem, fröhlichem Lächeln drehte sie sich zu Jonne. „Und heute habe ich die Möglichkeit mich mit Menschen anzufreunden. Mich mit dir anzufreunden, Jonne“, fügte sie ihren Worten noch hinzu. „Ich möchte nicht, dass du denkst, dass ich dir nur helfe, weil dies mein Auftrag ist. Ich bin fasziniert von deiner Ansicht über die Welt und über all das, was du mir jeden Tag zeigst, von dem ich keine Ahnung habe.“ In ihren grünen Augen glitzerte die Faszination für all das, wofür Jonne in ihren Augen stand. Und in ihren Worten schwang die Wahrheit mit, die sie selbst vielleicht noch gar nicht verstanden hatte – die Wahrheit darüber, wie wichtig ihr Jonne bereits als Freunde geworden war.
 04.08.18 20:22
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Offenbar konnte dieses Gespräch in beiden Richtungen reichlich Verwirrung stiften, wenn es schon zwischen einer Priesterin und einen Ingenieur stattfand. Es war sogar objektiv betrachtet mehr als prädestiniert dafür und klang im ersten Augenblick ohnehin eher nach einem jener alberner Witze, die sich Jonne in seiner Jugend mit seinem besten Freund erzählt hatte. Genau wie er zuvor stolperte Sofiel über die Worte ihres Gegenübers, jedoch in ihrem Fall über den trockenen Befund eines Bücherwurms, der zu viele Physikartikel als Mahlzeit bekommen hatte. Jonne wusste nur allzu gut, wie häufig er solche Dinge vor sich her deklarieren konnte, aber nie mit der Intention sich unverständig auszudrücken, sondern weil er ein gewöhnliches Gespräch als viel schwerer erachtete. Aber genau wie ihn war Sofiel deutlich anzusehen, dass auch sie versuchte zu begreifen und er bedauerte fast schon, dass sie einräumte vielleicht das falsche Wort gewählt zu haben. Sie hatte ihn doch auch nie widersprochen, wenn Jonne viel zu ausführlich von Naturwissenschaften sprach. Ihr zuzuhören ohne Urteil war das Mindeste was er ihr schuldig war.
Das Grinsen was sich kurz auf sein Gesicht stahl, während Sofiel zu den anderen gefiederten Anwesenden in der Kirche hinaufsah, war daher nicht im Geringsten abschätzig, sondern eine weiche Erwiderung auf ihr Lachen, dass sie ganz richtig ertappt worden war. Für diesen winzigen Augenblick genoss Jonne, dass zumindest dieser Punkt über sie ganz logisch wirkte und dass er genauso wenig berechenbar oder rational war wie ihre Flügel, änderte nichts daran.  Als er ihren Blick folgte, trat er wie selbstverständlich ein Schritt näher an ihre Seite und zumindest der kleine folgende Hinweis hatte den unbeschwerten Unterton der letzten Wochen: „Meine These war zugegebenermaßen auch nicht sehr gewagt“.
Umso ernster schaute er aber zu wie Sofiel ihre Augen schloss und ihr Federkleid verschwand. Vielleicht war Energie doch ein geeignetes Wort. Äquivalenz von Energie und Materie war Bestandteil der Physik, ein wenig komplizierter als der vereinfachte Hinweis in einem Geschichtsbuch über Albert Einstein dargestellt werden mochte, aber immer noch äquivalent. Für den Moment musste sich Jonne wohl wirklich damit begnügen, dass diese Energie oder was auch immer sich umgelagert wirklich in hübschen, weißen Gefieder äußern konnte. Doch ein närrischer Impuls war nur schwer zu unterdrücken, weshalb Jonne kurz über Sofiels niedlichen, blonden Haarschopf spähte, um zu sehen ob spontan wieder derartige Phänomene auftreten könnten.
Eine weitere Erklärung, die er daraufhin hörte, war jene die nur darauf gewartete hatte das unbehagliche Gefühl in Hals und Brustkorb vertreiben zu wollen. Jonne spürte Sofiels sanfte Berührung an seinem Arm und ganz automatisch wollte er schon widersprechen. Nach dem heutigen Tag war er mehr als überzeugt, dass jene Geste mit Schuld daran gewesen war vor drei Wochen plötzlich zu hoffen im Erste-Hilfe-Kurs besser aufgepasst zu haben, da der Sanitäter vielleicht doch etwas zu Schwächeanfällen erklärt haben könnte. Doch dieses Mal nicht, denn es waren nur Worte, die er hören musste, bis hin zur Frage ob der Wunsch ihm zu helfen zu verstehen nicht natürlich unter Freunden war. Diesmal hatte Sofiel ihn wirklich eiskalt erwischt.
Verlegen fuhr sich Jonne durch die Haare und genauso schulbewusst verzogenen sich seinen Mundwinkel zu einem schiefen Lächeln. Er sollte wirklich besser lernen sich weniger in seine Karten schauen zu lassen, aber der Entschluss klang genauso wenig überzeugt wie die hunderten Male davor. Jene Art von Schwäche wollte er schon immer für sich behalten, so etwas waren seine Fehler und sein Problem, nichts was Anderen auffallen durfte, obwohl Jonne nun einmal wahnsinnig schlecht darin war sie zu verbergen. Seine Hand bekam nicht die Gelegenheit in seine Tasche zu wandern, als eindeutiges Zeichen gerade wieder aus den Konzept gebracht worden zu sein. Sie fand sich zu schnell zwischen denen von Sofiel wieder.
Ihre Antwort war… ein Anfang. Mehr als das, es war ein Ansatz. Ein forschender Geist möchte keine zweihundert Seiten Beweisführung, denn diese würde er nicht wieder weglegen, bis er einen Fehler darin gefunden hätte. Ein Punkt an dem jener Wissbegieriger beginnen kann verspricht Möglichkeiten und als Jonne auf seine Hand zwischen Sofiels zarten Fingern sah, kam er nicht ohnehin nicht nur einen Weg zu sehen diese Form vom Gleichnis eines Himmels zu akzeptieren, er hatte sogar eine Idee was es sein könnte, was die Vermessung von Cadysa so erschwerte. Die Schicht neben der Eigenen, das war etwas was ihn wie die Priesterin wohl noch länger rätselhaft bleiben sollte, aber es war wie mit Erklärungen für Schulbücher. Zurückgestutzt und vereinfacht bis etwas alleine einen Sinn ergibt und so einen Grundstein legend.
Aber Beides rumorte bereits in Jonnes Kopf als viel größere Weiterführung und versteckten dabei eine dritte fixe Idee, die noch nicht gehört werden wollte. Weil sie zu kostbar war, um auch nur in Gefahr zu laufen wieder verworfen zu werden. Es war der Gedanke die Hand nicht wieder loslassen zu wollen, von der sich Jonne ohne zu zögern durch den Kirchgang entlang ziehen ließ, nachdem er Sofiels Lächeln geistig leicht weggedriftet erwidert hatte. Sein Hirn unternahm zurzeit einen Exkurs ins Land der zahlenbasierten Überlegungen.
„Schichten… Skalarfeld als Projektion eines gekrümmten Raumes“, murmelte Jonne im Gehen und bemerkte kaum wie sie das Mosaikfenster erreichten.  Er blinzelte verwirrt, als er Sofiels Stimme hörte und es war eine Erleichterung für ihn, dass sie noch einmal klarstellte wo ihre nächsten Erzählungen ansetzten. Die Unterbrechung seiner Überlegungen war nicht einmal bedauerlich. Ihr Anblick im Licht der gefärbten Scheiben und die Geschichte, ihre Geschichte, waren nicht minder faszinierend als der eben gefundene Ansatz. Vielleicht sogar mehr.
„Bin ich wirklich so leicht zu durchschauen?“, war schließlich Jonnes Erwiderung und musste selbst darüber lachen. Nicht weil er ihre Frage gestohlen hatte, das hatte nur gerade gepasst. Es war die Erleichterung, dass sich nichts geändert hatte. Nicht was diese Freundschaft bedeutete und mehr noch auch nicht das Bild, das er sich bereits von Sofiel gemacht hatte. Dieses strahlende Lächeln purer Faszination und Freude, ließen Jonne nur selbst grinsend den Kopf schütteln. Er kannte diesen Ausdruck von seinem Zuhause, von einem kleinem Kind rußverschmiert mit einem durchgebrannten Elektromotor in der Hand, einem junger Vater seine zwei Kinder beobachtend wie sie sein Haus auseinandernehmen oder einem Astronomen, der seit Stunden den Sternenhimmel betrachtet.
„Du vergisst aber gerade den Punkt, dich genauso irrational, willkürlich und wenn du unbedingt möchtest auch wunderbar zu verhalten, wenn du dich täglich mit uns unberechenbaren Menschen umgibst. Du hast wirklich hier herüber geschaut und dir gedacht du möchtest Teil dieses Unsinns sein, oder?“, Jonnes Stimme klang gleichermaßen bewundernd und doch als müsste er jeden Augenblick in haltloses Gelächter ausbrechen. Sein Versuch das Leben in Systeme zu pressen war vielleicht viel steriler und starrer, als Sofiels Glaube das Gleiche in etwas Unscheinbaren wie den Menschen selbst zu finden und doch konnte Jonne sie irgendwo mehr als verstehen.
 07.08.18 18:31
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Rasse
Engel

Beruf :
Priesterin in der Kirche von Cadysa

Größe :
1,71 m

Stimme :
klar, weich, zart, hoch

Gespielt von :
Niko

vSofiel de Arriens
Angelic Priestess

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Selbst nach 100 Jahren auf der Erde, waren die Menschen noch immer ein Mysterium für Sofiel. Sie gab ihr Stets ihr Bestes für die Menschen dazu sein, die sie in diesem Moment brauchten – doch manchmal fand sie weder die richtigen Worte noch das richtige Verständnis. Einfach, weil sie nie selbst eine Kindheit oder Eltern gehabt hatte. Manchmal konnte sie sich in Menschen nicht hineinversetzen – nur in ihre Gefühle. Durch ihre Fähigkeit war es ihr erlaubt zu spüren, was die Menschen in ihrer Umgebung fühlten und sie konnte sie beruhigen, wann immer es ihr möglich war. „Keinesfalls“, antwortete sie, nachdem ein Augenblick der Stille vergangen war. „So fasziniert ich auch von den Menschen bin, fällt es mit trotzt meiner Fähigkeiten dennoch oft schwer euch zu verstehen. Ich hatte im Gegensatz zu euch keine Kindheit, keine Familie, keine Freunde – all das sind Dinge, die ich zwar gelernt habe zu verstehen, doch ich habe sie nie so erlebt wie ihr. Ich kann trösten und beschwichtigen, doch den Emotionen der Menschen nachzufühlen ist immer noch etwas, dass ich besser verstehen und lernen muss,“ erklärte sie. Erst dann fiel ihr auf, dass sie wieder dazu übergegangen war, für die Allgemeinheit zu sprechen – und sich damit nicht auf Jonne bezogen hatte. Kurz zogen sich ihre blonden Augenbrauen zusammen, weil sie sich etwas über sich selbst ärgerte, doch der kurze Funke verschwand und hinterließ nur ein leises Seufzen. „Du bist da keine Ausnahme – und doch.. bist du eine. Ich genieße unsere Gespräche und ich freue mich stets, wenn du mich besuchen kommst, aber ich denke, du bist einer der wenigen Menschen hier, die ich wirklich als meinen Freund bezeichnen würde.“ Sie versuchte in Worte zu fassen, dass Jonne jemand Besonderes war – versuchte zu erklären, was sie selbst vielleicht noch gar nicht verstand. Doch sie hoffte, trotz ihres kläglichen Versuchs, dass Jonne sie dennoch verstehen würde. Und während sie die farbenfrohen Mosaik Bilder betrachtete, ließ sie dieses Gefühl tief in ihrem Herzen verschwinden – jenes Herz, dass an ihr menschlicher war, als alles andere.
Doch es dauerte nicht lange, bis ihre grünen Augen, die vor Faszination und Freude zu funkeln schienen, zurück zu Jonne fanden. Irrational, Willkürlich und Wunderbar waren die Worte, die er genutzt hatte, um die gesamte Menschheit – und sie eingeschlossen – zu beschreiben. Irrational zu sein – so etwas hatte es in ihrer Heimat, dem Ort den Menschen als Himmel bezeichneten, niemals gegeben. Sie handelten und lebten im Sinne ihres Herrn, hielten Energien aufrecht und halfen den Menschen auf all ihren Wegen – ohne freien Willen.
Doch vielleicht war Sofiel in dieser Hinsicht stets etwas anders gewesen, wo sie die Menschen doch schon immer mit Faszination und Neugierde betrachtet hatte. Auf der Erde, unter den Menschen, gab es ein Spektrum an Gefühlen und Möglichkeiten die Sofiel niemals gekannt hatte – und selbst nach 100 Jahren auf diesem Planeten war der Funken ihrer Begeisterung noch immer nicht erloschen. Nein, im Vergleich zu ihrem ersten Jahr auf der Erde, schien er nur größer den je zu sein.
„Natürlich hab ich das. Es war stets mein Traum euch Menschen näher kennen lernen zu dürfen“, erklärte sie strahlend, während sie ihre Hände über die Stelle ihrer Brust legte, unter der ihr Herz stetig schlug. Der Beweis ihrer eigenen Menschlichkeit. „Ich existiere seit so langer Zeit, dass ich vergessen habe, wie alt ich bin – und doch sehe ich Veränderungen und Möglichkeiten in den Menschen, die es so im Himmel nicht gibt. Die Emotionen, die ihr jeden Tag durchlebt waren für mich stets ein Mysterium und einige sind es noch immer, aber ich lerne jeden Tag etwas Neues, indem ich unter euch leben darf“, fügte sie ihrer vorigen Erklärung noch hinzu. Da Jonne nun von dem Geheimnis um ihre wahre Natur wusste, brauchte sie nichts mehr vor ihm verbergen – und sie konnte offen über das sprechen, was sie ausmachte und weshalb sie zum Beispiel keine Familie auf der Erde hatte. Immerhin hatte sie ihm auf diese Frage damals keine ehrliche Antwort geben können – denn ihre Familie war der Himmel und die Wesen, die dort noch immer existierten.
Doch eine weitere Idee schlich sich in ihren Kopf. Etwas, dass ihr helfen würde, die Menschen noch besser zu verstehen – doch bevor sie diesen Gedanken ansprechen konnte, musste sie noch etwas anderes mit Jonne klären. Langsam ließ sie ihre Hände sinken, während sie zu Jonne aufsah und ihm ein aufrichtiges Lächeln schenkte. „Es war vielleicht nicht geplant, dass du von meiner wahren Herkunft erfährst, aber ehrlich gesagt ist es mir lieber so. Dennoch muss ich dich darum bitten, all dies als Geheimnis zu behüten. Viele Engel die auf der Erde wandeln bevorzugen es im Verborgenem zu bleiben – und um ihren Willen zu würdigen, tue auch ich es ihnen gleich.“ Schweigend hoffte sie jedoch vor allem, dass Jonne durch all die neuen Informationen nicht überfordert oder sogar noch mehr verwirrt sein würde – immerhin war es ihr größter Wunsch, dass er verstand, wer sie war und woher sie kam. Und dass er wusste, dass sie ein Engel war, war ein großer Schritt in die richtige Richtung im Falle dieses Wunsches.
Dennoch – mit der Offenbarung eröffnete sich noch ein neuer Weg. Ein neuer Gedanke denn Sofiel Jonne nicht vorenthalten wolle. Und mit diesem Gedanken verfiel sie wieder in ihre ursprüngliche Faszination und in die Gestik, die sie niemals als Priesterin jemandem zeigte. Es war ihr wahres Ich. „Es ist einfach perfekt, dass du nun von mir weißt. So kann ich dir all die Fragen stellen, die ich niemals einem Menschen stellen konnte! Zu euren Gefühlen und euren Gedanken, euren Möglichkeiten“, sie freute sich sehr offensichtlich auf die Gespräche, die sicherlich noch folgen würden, doch dabei kam ihr ein Gedanke, bei welchem sie Jonne direkt wieder ansah. „Natürlich, nur wenn das für dich auch in Ordnung geht. Ich meine, ich kann sehr gut verstehen, wenn das alles hier zu verwirrend für dich ist…“
 20.08.18 18:26
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Rasse
Mensch

Beruf :
Küsteningenieur

Größe :
1,98 m

Auffallende Merkmale :
Mitte März: Blaues Auge

Ruf in der Stadt :
Völlig ungerechterweise Schnapsdrossel/ Unruhestifter, durch Fremdeinfluss sogar mit teilweise Hausverbot

Gespielt von :
Cos

vJonne Hietala
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Es war schwer die trockene Stimme in seinen Kopf zu ignorieren, die beharrlich darauf hinweisen wollte, dass Menschen nicht einmal selber ihre Gefühle verstanden und Jonne war bestimmt nicht der Erste, der Alles was damit zusammenhing manches Mal einfach gerne abgegeben hätte. Ein herabsetzender Witz über Seinesgleichen lag ihn also auf der Zunge, bis er bemerkte, dass Sofiels Worte gerade mehr Gewicht hatten als die eigenen zynischen Gedanken. Weil sie ihn daran erinnerte, dass es nicht nur um das ging was der Ingenieur starrköpfig als Schwäche bezeichnen wollte, sondern auch all die Selbstverständlichkeiten, dessen Gewicht vermutlich von außen gewaltig wirken mussten.
Nicht selten übersah Jonne in welchen Überfluss er aufgewachsen war, denn trotz Streit und Sorgen hatte es immerhin nie eine Zeit gegeben, in der er nicht in einen Anflug von kindlichen Urvertrauen seine Familie und seine Freunde an seiner Seite gewusst hatte. Er versagte völlig bei der Vorstellung diese Empfindung begreifen zu wollen, wenn sie ihn nicht schon begleitet hätte, bevor die eigenen Gedanken überhaupt erfolgreich abgespeichert werden konnten. Nachdenklich trommelten seine Finger auf der Arbeitsmappe unter seinen Arm und er wünschte sich einen winzigen Moment Sofiel hätte die Gelegenheit gehabt ein ganzes Leben bis zu diesen Punkt außerhalb des Himmels geführt zu haben. Und dann wieder… Es würde nicht die gleiche Person neben ihn stehen, wie die Priesterin mit der naiv wirkenden Lebensfreude, die den Himmel verlassen hatte um Menschen wie Jonne selbst näher sein zu können. Selbst wenn ihn allerlei Zweifel kamen, wie sie ihn so viel Bedeutung beimessen konnte.
„Die Auswahl muss ja umwerfend gewesen sein“, ein halb neckendes, halb schwereloses Grinsen auf den Lippen, interessierte sich Jonne wieder nur viel mehr für sein Gegenüber als das bunte Mosaik der Kirche und selbst das er scherzte sollte nur verstecken wie viel ihn das Zugeständnis dieser Freundschaft einfach bedeutete. Es hatte die letzten fünfzehn Jahre gedauert bis er es gewagt hatte einer weiteren Person über eine Bekanntschaft hinweg an sich heranzulassen. Die nachfolgenden Worte versuchte Jonne hingegen völlig beiläufig loszuwerden und gedankenverloren beobachtete er seine freie Hand wie sie an der oberen Ecke des Papierstapels zu spielen begann: „Obwohl ich es wohl doch nicht sonderlich bereue, dass du dir mein Selbstgespräch letzten Monat angehört hast. Es gibt vermutlich viel merkwürdigere Arten eine Freundschaft zu beginnen“.
Wenig später schnellte Jonne Blick aber wieder zu Sofiel und das erste Mal war er völlig ungläubig, ohne um stumm um eine Erklärung zu bitten oder das Eingeständnis etwas nicht zu begreifen. Denn er konnte nicht glauben, sie könnte nur eine Sekunde denken er würde etwas von dem heutigen Tag ohne ihre ausdrückliche Erlaubnis weitererzählen. Vielleicht weil er in jenem Moment vergaß, dass Sofiel kaum ahnen konnte, dass jedes Mitglied der Familie Hietala gewissenhaft den Mund gehalten hatte, was bei jedem Vollmond in den Keller ihres Elternhauses passiert war und genauso wenig konnte sie ahnen wie oft ihn schon seine Freunde manch zu Großes im Vertrauen erzählt hatten, obwohl sie damals erst Kinder waren. Daher konnte Jonne den leichten Vorwurf aus der Antwort kaum verbannen: „Was? Natürlich sag ich nichts. Sofiel, ich mag zwar noch wenig mit deiner Herkunft anfangen können, aber ich werde dich bestimmt nicht verraten“.
Es war ihm wichtig diesen Punkt klarzustellen und genauso wenig konnte er abstreiten, dass er Sofiels Enthusiasmus nicht anfing inzwischen zu genießen. Er war kaum der richtige Ansprechpartner, denn er verstand reichlich wenig davon was in Menschen vor sich ging und noch weniger von Religion, aber war ihre derzeitige Begeisterung nicht genau das, was er in den vergangenen Wochen immer wieder gehofft hatte zu sehen?
Weil es ihn faszinierte, gerade weil es ihm in diesem Gebieten eher fremd war und völlig irrationaler Weise machte es die Priesterin an den heutigen Tag ein wenig greifbarer. Ein wenig irritiert schaute Jonne aber zu dem Engel, der mit glänzenden, grünen Augen voller freudiger Erwartung hinaufsah und jetzt ausgerechnet ihm ausfragen wollte. Ein wenig überrumpelt antwortete er Sofiel nicht direkt, sondern öffnete und schloss erst einmal ratlos den Mund um einen kurzen Moment weiter zu überlegen.  Nein, die Situation blieb paradox, also konnte er jetzt auch einfach weiter mitspielen. Nachdenklich mehr für sich selbst nickend, formulierte Jonne erst einmal einen besonnenen Plan aus und wie immer klang er dabei ein wenig zu nüchtern: „Okay wie wäre es damit? Ich bin kein besonderer Freund oder Spezialist von… Gefühlen, aber ich Forscher befürworten Exkurse in Fremdgebiete. Nur in die Archivpläne sollte ich auch nebenbei reinschauen, denn um ehrlich zu sein hatte ich eben nur einfach keine Lust mehr auf den Anblick meines Schreibtisches. Darf ich die Unterlagen irgendwo dabei auspacken?“.
 22.08.18 13:08
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Die Faszination die Sofiel gegenüber den Menschen verspürte, war etwas, was sie Jonne keinesfalls mehr vorenthalten wollte. Immerhin war er nun einer der wenigen, die über ihre wahre Natur wussten – und obwohl sie wahrscheinlich vorsichtiger hätte sein müssen, freute sie sich darüber, dass dieser Mann nun von ihrem Geheimnis wusste. Denn nun konnte sie in allen Aspekten ihres Lebens offen und ehrlich mit ihm sein. Sie konnte ihm erklären, dass sie keine Familie auf der Erde hat, weil sie aus dem Himmel kam – und dass sie wahrscheinlich schon etwas länger auf diesem Planeten wanderte, als er es sich vorstellen könnte.
Als sie jedoch an ihr Kennenlernen zurückerinnert wurde, entwich ihren Lippen ein sanftes, amüsiertes Lachen. Es war damals ihre Aufgabe gewesen Jonne aus der Finsternis zu leiten, in den ihn seine Sorgen und Ängste geführt hatten – doch nun stand sie nicht mehr nur als Priesterin vor ihm. Nun waren die beiden Freunde, kannten sich besser und genossen die Gegenwart des anderen. „Das freut mich sehr zu hören“, antwortete sie schließlich, während sie ihm mit einem Glück erfüllten Lächeln ansah. „Ich bereue es nämlich ebenfalls nicht, dir damals meine Hilfe angeboten zu haben. Obwohl es wohl, rein theoretisch gesehen, meine Aufgabe als Priesterin war.“ Ihren Lippen entwich ein leises Lachen, während sie sich einer ihrer blonden Haarsträhnen hinter das Ohr strich. Noch immer schmückte ein warmes Lächeln ihre Lippen. „Aber ich freue mich sehr dass aus einer Aufgabe eine so wunderbare Freundschaft entstanden ist.“
Jener Funken der Faszination, der während ihres Gespräches die ganze Zeit die Augen der Seraphim erhellt hatte, verschwand jedoch für einen Augenblick, als die nächsten Worte ihre Lippen verließen – sie konnte das leichte Entsetzen und den Schmerz hinter den Worten ihres Gegenübers spüren als wären es ihre eigenen Gefühle. Und obwohl sie wusste, dass Jonne ihr Geheimnis niemals jemanden verraten würde, wollte sie dennoch sicher gehen. „Bitte verzeih mir, dass ich dir diese Biete abgenommen habe, obwohl es offensichtlich ist, dass du niemals jemandem etwas von meiner wahren Natur verraten würdest“, erklärte sie mit gesenktem Blick, während sie ihre Finger vor ihrem Körper ineinander verschränkte. Sie schämte sich etwas dafür, diese Worte ausgesprochen zu haben, wo sie doch niemals an Jonne gezweifelt hatte. „Doch ich bin gewohnt lieber auszusprechen, was vielleicht nicht für alle offensichtlich sein mag. Immerhin verbergen nur noch die wenigsten, dass sie keine Menschen sind.“
Es gab Zeiten, in denen hätte es den sicheren Tod bedeutet, jemandem ein solches Geheimnis anzuvertrauen – denn manchmal waren Gier und das Verlangen nach Anerkennung so viel größer in den Menschen als Gutherzigkeit. Sah man sich die Geschichte der Menschheit an, so waren Verrat und Betrug nichts Ungewöhnliches. Nicht selten lag der Wert eines einzelnen Lebens tiefer als der Wunsch danach, mehr zu besitzen. Gold, Juwelen, Reichtümer. Und was daraus folgte, waren Jahrzehnte des Schmerzes und der Trauer. Eltern die ihre Söhne und Töchter verloren hatten, Kinder, die sich wahrscheinlich nicht einmal mehr an ihre Eltern erinnern konnten.
Natürlich musste man in Bedacht ziehen, dass viele Wesen die damals als Menschen dargestellt worden waren, wahrscheinlich auch Dämonen, Vampire oder ähnliches hätten sein können.
Doch über all dem gab es Hoffnung. Menschen, die einfühlsam handelten und für die es nichts Kostbareres gab als das Leben eines anderen. In ihrer Zeit auf der Erde hatte Sofiel vieles gesehen, vieles gelernt. Doch noch immer hatte sie das Gefühl, die Menschen nicht wirklich verstehen oder einschätzen zu können. Die Gefühle, die sie mit ihrer Fähigkeit so klar und deutlich vernehmen konnten, kamen fast schon dem beinahe endlosem Spektrum an Farben gleich, dass ebenfalls hier auf der Erde existierte. Dennoch… trotz ihrer Faszination für die Menschen, verschloss Sofiel ihre Augen nicht vor dem, was in den Herzen dieser Wesen schlummern konnte. Zu was einige von Ihnen in der Lage waren.
Doch ihre ausschweifenden Gedankengänge wurden jäh unterbrochen, als Jonne ihr den Vorschlag eines 'Exkurses' machte. Sie dürfte ihm ihre Frage stellen und er würde sie nach Kräften versuchen zu beantworten. Wenn man es auf diese Weiße sah, war wohl Sofiel auch eine Art Forscherin. Immerhin suchte sie schon lange nach Antworten auf ihre Fragen. „Das hört sich nach einer wunderbaren Idee an.“ Zärtlich schmückte ein Lächeln die Lippen der blonden Priesterin, als sie die Verschränkung ihrer Finger löste und noch ein letztes Mal ihren Blick zu dem Vogelnest hob, welches sie noch kurz zuvor an einen neuen Platz gebracht hatte. Sie wollte sicher gehen, dass dem Nest dort oben tatsächlich keine Gefahr mehr drohte – und dass damit auch die kleinen Wesen, die in diesem zerbrechlichen Nest hausten, sicher waren.
Doch sobald das leise Zwitschern ihre Ohren erreichte, kehrte ihre Aufmerksamkeit mit der Gewissheit, dass es den Vögeln gut gehen würde, wieder zu Jonne zurück. Fragen begannen sich in ihrem Kopf zu formen, während sie sich zeitweise in Jonnes Augen verlor. Endlich, nach so vielen Jahren, würde sie ihren ersehnten Antworten vielleicht etwas näher kommen. Immerhin war der Ingenieur vor ihr, der erste Mensch der diese Fragen überhaupt zu hören bekommen würde. Denn… schließlich war er auch der erste Mensch, der von ihrer wahren Natur wusste.
„Wie wäre es, wenn wir dafür nach draußen gehen? In der Sonne ist es sicherlich angenehmer als hier drinnen und zudem kann ich mich dann auch noch etwas um den Garten kümmern“, erklärte sie lächelnd, während dass aufgeregte Funkeln in ihre grünen Augen zurückkehrte. „Vielleicht lenkte ich dich dann nicht ganz so viel von deinen Unterlagen ab.“ Würde sie selber nichts zu tun haben, so würde sie Jonne mit ihren Fragen wahrscheinlich ununterbrochen ablenken – und auch wenn sie sich Antworten von ihm erhoffte, wusste sie ebenso gut, dass er ebenfalls Verpflichtungen hatte. Und es war schon oft genug vorgekommen, dass Sofiel das Gefühl hatte, Jonne viel zu sehr von seinen Verpflichtungen abzulenken.
„Im Gegenzug darfst du mir natürlich auch deine Fragen stellen“, fügte sie ihren Worten noch hinzu, während sie von den bunten Fenstern und dem Altar wegtrat. „Sei es zu meiner Herkunft oder zu dem was ich bin. Ich teile mein Wissen und meine Geschichte sehr gerne mit dir.“ Das strahlende Lächeln schien ihre Lippen beinahe nicht mehr verlassen zu wollen. Sie wusste, dass sie Jonne vertrauen konnte – und aus einem ihr noch immer verborgenem Grund, wollte sie, dass Jonne alles über sie erfuhr. Sie wollte keine Geheimnisse mehr vor ihm haben.
 27.09.18 21:46
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Es gab noch einen anderen und zusätzlichen Grund warum Jonne sein Wort gegenüber Sofiel so selbstverständlich vorgekommen war. Denn bei jeder einzelnen Versicherung beiderseitiger Zuneigung wollte der junge Ingenieur mehr, dass sich Nichts an dieser Vertrautheit änderte.  Diesmal wollte er kein Gesicht von Vielen sein, wie es in seiner Großfamilie zu eigen war und genauso wenig wollte er Irgendjemand anderem an dieser Freundschaft teilhaben lassen, wie bei dem kleinen vertrauten Kreis in seiner Heimat, der sich nach und nach erweitert hatte. War etwas dabei, dass Jonne eine Freundschaft, wie ihn inzwischen mit Sofiel verband, nur dieses eine einzige Mal für sich alleine wollte?
Deshalb galt der kleine unangenehme Kohlenstein in seinem Magen weder sich selbst und schon gar nicht Sofiel, die sich aufgrund ihrer Bitte sofort entschuldigte. Er galt Denjenigen, der Jonne nie eine solche Bitte abgenommen hatte, weil es selbstverständlich für seinen Bruder gewesen war. Und obwohl Toki gerade nicht hier war, kam Jonne nicht darum ihn äußerst übel zunehmen gerade wichtige Hirnkapazitäten auf diesen leichtsinnigen Sturkopf verschwenden zu müssen. Immerhin verbargen nur noch die wenigsten, dass sie keine Menschen sind. Ein Punkt der den blonden Finnen (wie in den vergangenen Tagen so häufig) daran erinnerte nicht gefragt zu haben, wie ein bestimmter Wolf es nun mit den Vollmondnächten hielt und dass es keinen gescheiten Versuch mehr gab dieses Rätsel auf unproblematische Weise zu beantworten.
Sehr hastig winkte Jonne daher die Entschuldigung ab, verzichtete sogar darauf Sofiel damit aufzuziehen, dass sie sich schon wieder für etwas Sinnloses um Verzeihung bat, denn alles was er wollte war sich lieber auf diesen Moment konzentrieren. Bei allem was in letzter Zeit vorgefallen war, brauchte er ein verdammtes System. Etwas was ihn erlaubte die vielen komplexen Faktoren Stück für Stück abzuarbeiten um nicht den Kopf zu verlieren. Es gab für alles eine Lösung, so glaubte zumindest Jonne mit einer unerbittlichen Zuversicht, die ihn bereits sein ganzes Leben begleitet hatte.
Als Sofiel auf seinen Vorschlag einging, tat sie das mit einer verzückten Vorfreude, die Jonne ein erleichtertes Ausatmen entlockten. Gut, erster Schritt. Da war ein aufgeregter kleiner Engel, der mit ihm über ein Teil des Durcheinanders reden wollte. Sofiel hatte genauso Fragen wie er selbst und alles was er tun musste, war die eigenen sinnvollen Ansätze zu finden und die Ihrem versuchen zu beantworten. Während die Priesterin einen liebevollen Augenblick noch einmal ihren geretteten, gefiederten Schützlingen widmete, versuchte Jonne die eigenen Gedanken zu sortieren. Es klappte mehr oder weniger, denn es schien zwar Alles an seinen Platz zu sein, doch keines der Endergebnisse wollte einen rechten Sinn ergeben. Als würde er auf eine widersprüchliche Rechnung starren und den Fehler nicht finden.
Das ferne Piepsen glücklicher, kleiner Vögel drang an seine Ohren, doch es untermalte nur den Augenblick voller Stille indem Jonne bemerkte, dass er keineswegs auf ein metaphorisches Rechenblatt gestarrt hatte, sondern den unglaublich weichen Blick dieser unfassbar grünen Augen begegnet war. Wenn ihn dieser Ausdruck die ganze Zeit gelten sollte, war ihn das unliebsame Thema gänzlich egal, denn… Immerhin wollte der gewissenhafte Sprössling der Hietala Familie den Menschen schon immer helfen, an die er sein Herz gehängt hatte. Hätten es zurzeit nicht Hundert andere Dinge in seinen cleveren, aber dichtgedrängten Verstand geben, wäre den blonden Narren vermutlich aufgefallen wie überaus kurzsichtig diese Schlussfolgerung gerade war.
„Ich lenke mich vermutlich die meiste Zeit selber ab“, befand Jonne schließlich ein wenig abwesend, „mir schwirrt noch der Kopf, von deiner Flugeinlage da oben.“ Dabei schob er den geschulterten Tragegurt von Laptoptasche und Bauplanbehälter ein Stück weiter nach oben, damit diese sich nicht wie die Arbeitsmappe zuvor plötzlich verabschieden konnten, wies beiläufig noch einmal an die hohen Hallendecken der Kirche und machte sich mit einem genauso gedankenverlorenen Kopfschütteln auf den Weg in Richtung Ausgang. Ob er den Anblick von der geflügelten Priesterin bereits gänzlich verdaut hatte, bezweifelte er selbst noch reichlich.
Doch als Sofiel ihn das gleiche Angebot bereitete, kehrte sein unverfälschtes, herzliches Grinsen zurück, mit dem Jonne sich noch einmal umdrehte und welches er nie erfolgreich unterdrücken konnte, sollte er von den richtigen Leuten umgeben sein. Das gefiel ihm viel besser als der andere aberwitzige Unfug, der in dieser Stadt passierte. Immerhin wurden diesmal Antworten versprochen statt unerklärte Tatsachen, auf die er sich selbst einen Reim machen musste. Innehaltend bis Sofiel wieder zu ihm aufschloss, antwortete Jonne daher amüsiert: „Die Fragen hättest du dir ohnehin anhören müssen. Nur weil das hier unter uns bleibt, heißt es nicht, dass ich dich nicht lange Zeit damit unglaublich nerven kann… und werde. Besonders solange ich noch in Wales festsitze.“
 28.10.18 23:44
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