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Chiropraxis Dr. Stahljohann

vAnonymous
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Reiko atmete erleichtert auf. Wie es schien, hatte er Julandes Zustand schlimmer eingeschätzt, als der tatsächlich war, oder zumindest den Anfall. Aber er war nun mal auch Heiler und er wollte helfen, gerade in solchen Situationen. Nur wie sollte er dem Hellhaarigen bitte helfen? Er war nicht so gut und das würde er vielleicht nie werden. Umso mehr erfreute es ihn, dass der Chiropraktiker sich von dem Anfall wieder ohne Hilfe erholte. Ob er wohl Hilfe wegen den Anfällen suchte? Es würde zumindest nur Sinn ergeben, immerhin sagte er selbst, dass er das hasste, und warum sollte man so etwas ertragen, ohne zumindest zu versuchen, seinen Zustand zu ändern.
Und wer war Reiko schon, ihm da Ratschläge zu geben? Weder ein Arzt, noch ein Freund, ja nicht einmal ein wirklicher Bekannter. Julande wusste sicher, was er tat und wie er damit umgehen konnte, immerhin schien er ja ganz vernünftig und auch kompetent. Selbst wenn die Formulierung, dass er den Rücken des Magiers hatte knallen lassen wie eine Pferdepeitsche sicher nicht professionell war. Aber er schaffte es damit, ein gequältes Lächeln auf die Lippen des Blonden zu holen und Reiko nickte. „Ja, so kann man es auch bezeichnen… aber bitte. Alles, was hilft, ist mir recht.“ Und auch, wenn es höllisch weh getan hatte, hatte Reiko nicht das Gefühl, dass Julande es schlimmer gemacht hatte. Die wirklichen Ergebnisse würde er wohl erst in einigen Tagen spüren, vielleicht auch schon morgen, aber Wirbel oder Gelenke einzurenken war nun einmal schmerzhaft. Und so würde er zumindest keine dauerhaften Schäden an seinem Bewegungsapparat erwarten müssen und die Schmerzen würden wieder verschwinden.
Allerdings wohl nicht ohne Arbeit, auch, wenn Julande meinte, dass das schlimmste hinter ihm liegen würde. Zwei bis drei Termine die Woche würden schwierig in seinem Terminkalender unterzubringen werden. Die Übungen waren da schon leichter, die konnte er jeden Tag vor der Arbeit durchführen und sich damit auf den Tag vorbereiten. Das Huckepack tragen würde Reiko zwar vermissen und die Kinder erst recht, aber manchmal musste man eben auch egoistisch sein und zuerst an die eigene Gesundheit denken, bevor man an das Glück anderer dachte. Und noch so eine schmerzhafte Behandlung wollte der Magier wirklich nicht riskieren und allein die Androhung ließ ihn zusammenzucken. „Schon gut, kein Huckepack mehr tragen. Wie lang schätzen Sie, dass es dauern wird, bis ich mich erholt habe, vorausgesetzt, ich halte mich an alle Anweisungen und führe die Übungen gewissenhaft und regelmäßig durch?“ Das war die wirklich interessante Frage. Nicht, dass Reiko dachte, er würde sich in einer oder zwei Wochen wieder einigermaßen herstellen können, oder dass er es riskieren sollte, seinen Rücken nochmal so einer Belastung auszusetzen, das würde wohl länger dauern, aber zu wissen, wie lang ihn seine Schmerzen noch etwa plagen würden, half ihm irgendwie. Vielleicht hatte er ja Glück und in zwei bis drei Monaten konnte er wieder eine einigermaßen vernünftige Belastung aushalten, ohne vor Schmerz zusammenzuzucken oder zu riskieren, dass er Schäden an seinem Bewegungsapparat verursachte. Auch, wenn er nicht vorhatte, wieder solche Stunts wie das tägliche Rumtragen von Kindern zu liefern, so schränkte ihn die Schonung, der er zur Zeit unterlag, doch auch sonst im täglichen Leben ein. Er konnte ja nicht mal seinen Einkauf ohne Hilfe die Treppe hochtragen.
 25.07.16 0:30
vAnonymous
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Mit geübten und trotz der angemessenen Sanftheit festen Handgriffen massierte Julande jetzt nur noch seinen Patienten, um die von den Schmerzen angespannten Muskeln zu lockern. Der Hustenanfall war ungünstig gekommen, aber zum Glück auch bald vorbei gewesen. Er hatte mitunter auch minutenlange Anfälle, in denen er wirklich fast zu ersticken drohte. Manchmal tropfte dann auch Aceton aus seinem Mund, was ihn ja nur zu der Annahme führen konnte, dass er ein Überproduzent war und eben dadurch eine außergewöhnliche Reizung der Schleimhäute entstand. Und das führte dann durch das ständige Husten, vielleicht auch durch das Eindringen von Aceton in die Atemwege, im Gehirn zu dem Fehlschluss, dass der Dämonfeuer zu ersticken drohte. Nun, wenigstens war er nicht umgekippt. Ein, zwei Mal war auch das schon vorgekommen und er lies sich auch von anderen Ärzten nicht gerne betatschen. Zumal die ihn immer etwas belächelten, weil er Chiropraktiker war. Und wenn Julande eins nicht leiden konnte, dann kleiner gemacht zu werden als er ohnehin schon war.
Reiko aber schien zumindest kooperativ zu sein, das stimmte ihn milde. „Schwer zu sagen. Sie sollten etwa dreimal die Woche im kommenden Monat bei mir in die Behandlung kommen. Nach Ablauf dessen sollten wir schon deutliche Verbesserungen im Bewegungsapparat sehen können, dann verändern wir das Intervall auch. Aber Sie sollten sich schon drei, vier Monate lang schonen, soweit möglich“ Zum Abschluss strich er ihm noch mal über den Rücken, sanft, als würde er ein Kätzchen streicheln, und aktivierte so noch mal den Wohlfühlbereich des Gehirns – und nebenbei einige Meridiane. Er konnte die nicht so sensibel erfühlen wie ein Magier oder ein Hexenbiest, aber er hatte schon ein Händchen dafür. Ein kleines. Mit Schuppen, wenn er aufwallte.
„Sie können sich aufsetzen, das sollte Ihnen jetzt leichter fallen“ Mit einem Räuspern setzte er sich wieder an seinen Schreibtisch und tippte etwas in seinen Rechner ein. „Schmerzmittel bekommen Sie allerdings keine von mir verschrieben. Ich empfehle in Ihrem Fall warme Kräuterumschläge, ich gebe Ihnen dazu etwas mit, wie Sie sich einen richtigen Sud aus den richtigen Kräutern kochen“ Er griff in die zweite Schublade seines Schreibtisches und holte eins der Hefte heraus, die er für solche Fälle immer parat hatte. „Hier drin sind die Übungen anschaulich beschrieben. Ich rate Ihnen aber dennoch, einen Fitness-Trainer aufzusuchen, die meisten zeigen solche Übungen auch kurz an und berechnen nichts dafür. Im hiesigen Studio können Sie einfach meinen Namen nennen, dann wissen sie Bescheid“ Er sah Reiko in die Augen, nachdem er mit der Schreibarbeit fertig war. „Schenken Sie ihrem Kreuz Aufmerksamkeit, Mister Akahoshi. Mit dem Rücken steht und fällt der ganze Mensch. Und Kinder kann man mal huckepack tragen, man soll den Kleinen ja den Spaß nicht versauen. Aber Sie müssen an sich selbst denken. Lernen Sie etwas gesunden Egoismus. Machen Sie mit meiner Sprechstundenhilfe den nächsten Termin aus, sie weiß schon Bescheid. Und einen Gruß an Ihren Arbeitgeber, er soll ein Auge auf Sie haben, klar?“ Er rang sich dann aber noch ein Lächeln ab, auch wenn es seine Augen nicht erreichte. Es war das übliche, höfliche Lächeln, das man gab, wenn man seine Patienten verabschiedete. Er stand wieder auf und kam um den Schreibtisch herum, um Reiko zum Abschied die Hand zu geben. „Passen Sie solange auf sich auf und üben Sie sich in Geduld. Die Schmerzen sollten bald besser werden, aber sie müssen mitarbeiten. Bis zum nächsten Termin dann, Mister Akahoshi“ Julande mochte eine durch und durch seltsame Erscheinung sein. Aber er wusste, was er tat und dass er es gut tat.
 21.08.16 0:12
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Ein Schauder kroch Reikos Rücken hinauf, während der Arzt ihm über die Wirbelsäule strich und er musste sich beherrschen, damit er sich nicht kurz wohlig schüttelte. Nach der kräftigen Massage war diese sanfte Berührung wie eine Erlösung und entspannte ihn etwas. Die Nachrichten, die er dabei vernahm, waren allerdings nicht besonders angenehm. Drei bist vier Monate Schonung, das klang übel, und ließ sich nur schlecht mit seiner Arbeit oder seinem Leben im Allgemeinen vereinbaren. Er sah es ja ein, trotzdem war es nicht leicht, diese Einschränkungen zu akzeptieren. Er seufzte und drehte sich langsam auf den Rücken, um sich aufzusetzen. Es zog immer noch und stach im Bereich der Lendenwirbel, aber es war nicht so massiv wie vorhin, als er im Wartezimmer aufgestanden war. „Wie weit genau geht diese Schonung? So wenig Belastung wie möglich oder kann ich zumindest meine Einkaufstüten hoch tragen, solang ich den Rücken gerade halte und aus den Knien hebe?“ Nicht, dass er das immer tat, aber er würde wohl in nächster Zeit besonders darauf achten. Nicht um Dr Stahljohanns Willen, sondern, weil er wusste, dass ihm sonst dauerhafte Schäden drohten, die ihn nicht nur seine Stelle, sondern auch viel seiner Lebensfreude kosten konnten. Sofern man behaupten wollte, dass er so etwas besaß...
Der blonde Magier rollte kurz die Schultern erst nach vorn und dann zurück, eine Bewegung, die er sehr gern machte, um seine Schultern etwas zu lockern und stand auf, während der Arzt zu seinem Schreibtisch zurück ging und etwas in seinen Rechner tippte, wahrscheinlich Patientendaten. Es war wirklich erstaunlich, wie viel diese eine Behandlung schon bewirkt hatte, aber solang er nicht damit weiter machte, würde die Behandlung wohl nur von kurzer Dauer sein.
Die Kräuterumschläge klangen interessant, vor allem, da sie die Schmerzmittel ersetzen sollten. Wahrscheinlich würden sie den Schmerz nur Lindern und nicht betäuben, aber gerade dadurch, dass Reiko noch Übungen für seinen Rücken machen musste, war es wichtig, dass er spürte, wo die Problemzonen waren. Schmerzmittel waren da das letzte, was er brauchen konnte. Eine falsche Bewegung zu wiederholen, nur, weil sein Körper ihm nicht sagen konnte, dass er Schaden anrichtete, konnte den gesamten Behandlungsplan über den Haufen werfen und das letzte, was der Blonde jetzt brauchte, war, die Schäden noch zu vergrößern, die er schon angerichtet hatte. Er hörte Julande aufmerksam zu und nahm das Heft entgegen, das dieser ihm reichte. „Die Grüße werde ich ausrichten, vielen Dank. Ich bin mir darüber bewusst, dass diese Behandlung wichtig ist und ich lernen muss, mehr auf mich zu achten. Und wegen der Übungen machen Sie sich keine Gedanken, ich werde nicht versuchen, so was ohne Anleitung anzugehen, dafür hänge ich zu sehr an meiner Fähigkeit zum aufrechten Gang.“ Ein gequältes Lächeln huschte über Reikos Gesicht. Der klägliche Versuch eines Scherzes war nicht unbedingt gelungen, aber vielleicht reichte er dennoch, um die Atmosphäre etwas zu lockern. Auch, wenn sein Gegenüber niemand zu sein schien, der diese Art von Humor zu schätzen wusste.
Der Magier erwiderte Doctor Stahljohanns Handschütteln kurz und nickte knapp, während sein gewohntes Lächeln zurück kehrte. Es war ehrlicher als sonst, aber immer noch musste er sich zwingen, um dieses kleine Lächeln aufzusetzen.... da war so vieles, das dagegen sprach und auch, wenn er nicht wusste warum, aus irgendeinem Grund spürte er diesen alten Herzschmerz wieder, der schon sehr lange nicht mehr präsent gewesen war. Er konnte sich nur nicht ganz erklären, was es war. „Auf Wiedersehen, es hat mich sehr gefreut, sie kennen zu lernen.“ Er ließ die Hand seines Gegenübers wieder los und verließ das Behandlungszimmer. Kurz meldete er sich bei der Sprechstundenhilfe, um einen Termin für den kommenden Donnerstag zu machen, dann verließ er die Praxis. Woran er dabei nicht dachte, war, dass er sein Zeichenbuch im Wartezimmer hatte liegen lassen, als er aufgerufen worden war.

TBC: Apartment: Reiko Akahoshi
 21.12.16 1:14
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Monat: März
Tag: Mittwoch
Uhrzeit: 19:45 Uhr

Das stetige Geräusch eines Hefters schallte noch durch die ansonsten leere Praxis, als Julande seine letzten Berichte und Rechnungen abheftete und die Ordner entsprechend sortierte. Seine Mitarbeiterinnen waren schon vor einer Stunde alle gegangen. Es war ein stressiger Tag heute gewesen und er lies seine Mädels nie Überstunden machen. Der Dämonfeuer war oft streng und sehr cholerisch, aber niemals unfair. Wenn noch Papierkram zu machen war, machte er den eben selbst. Da Etzel ihn immer auf Arbeit begleitete, wartet Zuhause ja niemand auf ihn - seine Empfangsdamen und Sprechstundenhilfen hatten oft Familien und Kinder, die darauf warteten, dass die Frau des Hauses endlich auch im besagten Haus war. Heute war es ihm sowieso lieber, wenn seine Mitarbeiterinnen nicht da waren. Julande erwartete noch Reiko, der sein Skizzenbuch abholen wollte. Über den Tag war zum Glück viel zu tun gewesen, aber hin und wieder hatte Julande die Neugier gepackt. Klar, er hätte niemals die Seiten gelesen, die Reiko da beschrieben hatte, das wäre nicht wirklich anständig gewesen. Aber es reizte ihn etwas...
Nachdem er also die letzte Rechnung in dem entsprechenden Ordner verstaut hatte, stand er auf, streckte sich, sah er auf die Uhr und streichelte den grummelnden Etzel, der faul unter seiner Wärmelampe lag. "Na na, Etzel, da hab ich mir was eingebrockt... Hoffentlich ist er pünktlich..." Er nahm den Teju auf den Arm, wobei die riesige Echse sich wie ein Hund auf den Rücken legte und etwas schaukeln ließ. Der eher kleine Julande brauchte beide Arme, um die Echse tragen zu können. "Ich hätte mich mit ihm auf neutralem Grund treffen sollen..." Er ging auf und ab, tätschelte Etzel den Bauch und sah immer wieder aus dem Fenster. Als Dämonfeuer war er territorial, als Arzt hatte er nur einen Dienst zu erfüllen... Dieser Zwiespalt... Er seufzte. Reiko war außerdem noch sehr hübsch... Er hatte für einen Japaner ungewöhnliche blonde Haare und er hatte ein dauerndes Lächeln auf den Lippen, dass ihn aber seltsamerweise nicht nervte...
 23.01.17 19:22
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