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Die Ranch "Lucky Horseshoe"

vAnonymous
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Ein Paradies für Pferde, Ponys, Esel, Maultiere, Kamele und Lamas! Joshua hat eine Menge Geld in die Ranch gesteckt und ein gigantisches Grundstück gepachtet, zum Teil auch gekauft. Egal, wo man hinsieht, überall erblickt das Auge Pferde, Ponys und alles, auf dessen Rücken man sich setzen kann. Die Ranch liegt etwas außerhalb der Stadt, ist aber nicht zu übersehen.

Spoiler:

Es gibt insgesamt vier Stallhäuser, zwei sehr große und zwei etwas kleinere. In den großen Stallanlagen stehen die Großpferde, Esel, Maultiere und Kamele, in den kleineren findet man die Ponys, Kleinesel, Lamas und auch ein paar kleine Pferde.
Eine gigantische Scheune, in der Heu, Stroh, sonstiges Futter und mehrere Farmgeräte lagern, gibt es natürlich aus, ebenso wie eine kleine Hufschmiede und eine Quarantänestation, sollte ein Tier mal krank sein. Ein paar Katzen stromern auf den Höfen herum.
Es gibt zwei Reithallen, die erste ist größer und für Reitanfänger gedacht, die dort entweder allein oder in der Gruppe das Reiten und alles, was dazu gehört lernen kann. Die etwas kleinere Halle kann angemietet werden und entweder für Sprung-, Vielseitigkeits- oder Dressurreiten benutzt werden.
Im Außengelände gibt es einige Reitplätze, mehrere Paroure für Spring- und Westernreiten, sowie eine kleine Rennbahn, die auch für Gespanne nutzbar ist.
Nicht zu vergessen sind auch die Felder, auf denen Josh anbaut, was er und Damian zum Eigenbedarf und die Tiere zu futtern brauchen. Es variiert, was genau er anbaut, aber neben diversen Getreidesorten und frischem Gemüse stehen auch ein paar Obstbäume auf den Feldern.
Auffallend sind die gigantisches Weiden, auf der unzählige Pferde grasen. Manche haben Baumgruppen dabeistehen, einen Bachlauf über der Weide, andere haben ein riesiges Sandfeld. Auf den Weiden mit den Sandfeldern stehen die Kamele. Auf jeder Weide stehen einige Verschläge und die meisten führen in die Hauptställe zurück. Joshua treibt die Herden meist mit Hilfe seiner Stute Summer Breeze zusammen, wenn sie in den Stall sollen, doch oft fängt er nur Ausreißer ein. Es reicht eigentlich, nach seinen Tieren zu pfeifen.

Ein kleines Häuschen ist das, was Joshua zusammen mit Damian sein eigen nennt.... Badezimmer, 2 Schlafzimmer, Küchenzeile, Wohnzimmer, sogar Dachboden und Keller, mehr braucht der rustikale Pferdezüchter nicht. Er lebt sehr bescheiden, hat er doch alles, was er zum Leben braucht. Luxus sind da schon fast der Computer, der alte Fernseher und, ja, Josh besitzt tatsächlich eine alte NES-Konsole, mit der er ab und zu sogar ein bisschen spielt. Obwohl er eher von früh bis spät bei den Tieren ist und kaum Zeit hat, um zu zocken. Er vermisst ein bisschen das Essen seiner Mutter, aber was er so zusammenkocht, kann er, nach eigenen Angaben, 'schon verputzen, für Spiegeleier, Pancakes und Bacon reicht es'. Verhungern wird der kräftige Farmer also nicht. Damian dagegen lässt er so gut wie nie in die Küche, außer er backt frisches Brot, dann macht er eine Ausnahme.
 02.05.15 13:58
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Monat: März
Wochentag: Montag
Uhrzeit: 06:30 Uhr

Ein angenehmer Morgen, warm für den Monat März und die Sonne sandte bereits die ersten Strahlen durch die Fenster in Damians Schlafzimmer. Das war es jedoch nicht, was ihn weckte. Viel mehr wurde er davon aus seinen Träumen gezogen, das er immer schlechter Luft bekam. Der Grund dafür: Sein Lieblingskater, Greebo, hatte sich – wie jedes Mal, wenn der junge Mann verschlief und so nicht dazu kam, ihn zu füttern – mitten auf sein Gesicht gelegt.
Murrend schob er das große Tier von sich runter und setzte sich auf. „Ist ja schon gut, Großer. Nur, weil ich mal zehn Minuten verschlafen hab-“ Er stockte, als sein Blick auf seine Wanduhr fiel. Damian hatte nicht etwa 10 Minuten verschlafen, sondern über eine Stunde. Über eine Stunde, die sein älterer Bruder nun schon wach und auf der Weide sein dürfte, um die Pferde und anderen Tiere zu versorgen und nach dem Rechten zu sehen. Fluchend rieb er sich die Schläfen. Warum zum Teufel hatte er so verschlafen, er war sich sicher, den Wecker gestellt zu haben, und normalerweise hörte er den auch. Ein Blick auf selbigen enthüllte allerdings auch dieses Mysterium: Dem Wecker war die Batterie offenbar ausgegangen. „Na toll, warum kann das Teil keine Anzeige für den Batteriestand haben?“ Eigentlich hatte der Drache keinen Grund, sich zu ärgern: Dieser Radiowecker befand sich schon seit fast 2 Jahren in seinem Besitz und das war das erste Mal, dass er die Batterie wechseln musste. Dennoch war es ungünstig, dass das Ding mitten in der Nacht endgültig den Geist aufgegeben hatte, weil Damian deswegen seine Pflichten auf der Ranch vernachlässigt hatte.
Nun brachte es allerdings auch nichts mehr, über verschüttete Milch zu weinen und der junge Mann konnte nur das beste aus der Situation machen, also raus aus dem Bett, rein in die Klamotten, das Gesicht kurz waschen und dann so weit den Haushalt besorgen. Allerdings erst, nachdem er das Bett gemacht, seinen Schlafanzug ordentlich zusammengelegt, die Vorhänge geöffnet und den Schlafanzug aufs Bett gelegt hatte. Bevor er die Treppe nach unten stieg, huschte er schnell ins Bad und steckte eine Ladung Buntwäsche in die Waschmaschine. Wenn man bedachte, dass hier nur zwei Leute wohnten, hatten sie eine ziemlich große Menge Wäsche zu waschen, andererseits arbeiteten sie auch den ganzen Tag draußen, was unweigerlich zu einer Menge verdreckter Klamotten führte.
Als Damian die Treppe runter kam – mit Greebo im Schlepptau – wurde er von einer Schar miauender Katzen begrüßt, die offenbar alle Hunger und/oder Durst hatten. Damit war zu rechnen gewesen, die Pferde kamen zuerst, dann wurden die Katzen versorgt und dann gab es Frühstück. Also sollte er sich jetzt wohl um die Bedürfnisse der Katzen kümmern, sprich, die Wassernäpfe neu befüllen und für Futter sorgen, und zwar so schnell, wie das möglich war, wenn man seinen Katzen nicht nur billiges Dosenfutter vorsetzen wollte. Vorsichtig bewegte er sich zwischen den jammernden Fellbällen hindurch in die Küche und wechselte zuerst einmal das Wasser in allen Trinknäpfen, bevor er es für die Katzen wieder auf den Boden stellte. Dann machte er sich dabei, das Frühstück für die Katzen zuzubereiten und in mehreren Schälchen zu verteilen, damit auch wirklich jede von ihnen was abkriegen würde.
Erst, als die Küche ein Ort schnurrend kundgetaner Zufriedenheit war und man sich bewegen konnte, ohne zu riskieren, auf eine Katze zu treten (etwas, das keine von ihnen einem so schnell verzieh), machte sich der junge Drache daran, das Frühstück für sich und Josh zuzubereiten. Das hieß zuerst einmal abwaschen und dann abschätzen, wie viel Zeit er noch haben würde, bis sein Adoptivbruder mit der Arbeit auf der Ranch fürs erste fertig wäre. Er entschied, dass er Brot backen vergessen konnte, immerhin hatte er schon recht lange verschlafen und die Katzen hatten auch einiges an Aufmerksamkeit gefordert, wodurch er noch mehr Zeit verloren hatte. Allerdings war noch Brot vom Bäcker da, das Damian erst am Vortag geholt hatte, und Weißbrot hatten sie auch noch, das dürfte reichen. Also Brot schneiden, Aufstriche und Aufschnitt aus dem Kühlschrank holen, Kaffee und Tee kochen, jedem ein Glas O-Saft pressen, den Tisch decken und für Josh schon mal ein Peanutbutter-Jelly-Sandwich machen, das Damian für ihn auf den Teller legte.
Nachdem er das alles erledigt hatte, setzte er sich auf seinen gewohnten Platz, um die Katzen notfalls wieder vom Tisch zu scheuchen, und bedeutete Greebo, dass er ihm jetzt auf den Schoß springen durfte, um seine morgendliche Schmusezeit genießen zu können. Der große Kater folgte dieser Aufforderung auch sofort und machte sich auf dem Schoß seines Herrchens Breit, so, dass der auf keinen Fall noch eine zweite Katze neben ihm streicheln konnte. Ein eifersüchtiges Biest von einem Kater, aber Damian genoss es trotzdem, ihn jeden Morgen vor dem Frühstück auf den Schoß zu nehmen und eine Weile zu kraulen. Und das laute Schnurren seines Lieblingskaters zeigte ihm nur zu deutlich, dass der diese Zeit ebenfalls schätzte.
 04.05.15 10:53
vAnonymous
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Monat: März
Wochentag: Montag
Uhrzeit: 06:55 Uhr

First Post

Josh war schon seit zwei Stunden auf, für ihn gehörte das Frühaufstehen dazu wie das tägliche Zähneputzen. Er stand auf seinem Hof immer als erstes auf, brauchte schon fast keinen Wecker mehr. Die ersten Angestellten kamen gegen 6 und packten in den Ställen und bei der Verwaltung mit an. Josh aber war immer der Erste bei den Pferden, kontrolliere zunächst im Schnellverfahren die Boxen, füllte Futteraufen und Tränken auf, brachte die Pferde, die im Stall geblieben waren, auf die Weiden und so weiter. Es war eine Arbeit, die er immer noch liebte und die ihm schnell von der Hand ging. Damian kam meistens gegen halb sechs nach, übernahm dann die Fütterung im anderen Stall oder legte das Sattel- und Zaumzeug für Scipio und Little Bucket bereit. Aber erstmal war Josh allein im Stall, lies die Pferde und die großen Kamele raus (ein Wunder, dass sich alle verstanden) und ging dann selbst auf die Weide, um nach der Herde zu sehen. Wie bestellt standen da schon Little Bucket und seine Mutter Summer Breeze und wieherten freudig, bevor sie Josh anstubsten und leise schnaubten. „Hey ihr beiden, auch schon munter, hm?“ Natürlich waren sie das, die beiden waren seine Lieblinge. Das gab Joshua auch ohne Umschweife zu, sie waren seine beiden Babys und mit Breezy hatte er volle 13 Jahre lang gearbeitet, bevor er sie in Alterszeit gesteckt hatte. Die Stute stand immer noch früh auf der Matte und schien immer mitmachen zu wollen. Sie trieb die Herde fast ohne Kommando zusammen, wenn sie nicht zu müde war, hatte schon lange die Oberhoheit über die Pferde und ließ sich auch mit ihren uralten 20 Jahren nicht vom Thron schubsen. Ihr Sohn, Little Bucket, half Josh jetzt seit etwa anderthalb Jahren anstelle der Stute und machte sich auch sehr gut dabei. „Na Bucky, wir gehen nachher noch raus, was? Jaaaa, machen wir und Mama läuft daneben und passt auch brav auf, dass ihrem kleinen Fohlen nichts passiert. Und jetzt lasst mich mal weiter sehen... wo bleibt Damian eigentlich?“ Es war jetzt schon fast sechs und der Junge war immer noch nicht da... oder er hatte sich an Josh vorbei in den kleineren Stall mit den Ponys geschlichen. Nachsehen konnte er ja mal.
Nein, im kleinen Stall war Damian auch nicht. Sowas... Scipio stand auf der Weide, graste gemütlich vor sich hin, die Sättel und das Zaumzeug waren nicht draußen. So was, wo blieb der Bursche denn? Na gut, vielleicht hatte er auch was entdeckt und war es reparieren gegangen. Oder er hatte einfach verpennt. Josh grinste, lies die Ponys und die Lamas raus, füllte in den Boxen in denen noch Tiere standen, Futter und Wasser auf und ging durch, wer heute noch zum Reiten oder zur Pflege kam. Mittlerweile meldete sich auch sein Magen und es war ja auch schon fast sieben... Ach doch, Frühstück klang super, wenn er vorher die Katzen fütterte. Nachdem er noch schnell kontrolliert hatte, dass alle versorgt waren, lief er zum Haus zurück, wo er erstaunlicherweise nicht die dutzenden Katzen hörte, die lautstark ihr Frühstück verlangten. Josh zog sich die Stiefel aus und hängte die Jacke an den Haken – denn er wusste, wie sehr Damian ausrasten konnte, wenn er mit dreckigen Stiefeln und dreckiger Jacke in die Küche kam – und stiefelte direkt ins Kochparadies, wobei er mehreren Katzen ausweichen musste, die ihm um die Beine schnurrten. „Heeeeey, da hat ja einer Frühstück gemacht“, grinste er den jungen Mann an, der schon am Tisch saß. „Morgen Greebo. GEIL PBJ!“ Innerhalb von Sekunden saß Josh auf seinem Platz – man sollte erwähnen dass er nicht mal daran gedacht hätte, seine Hände zu waschen oder die Hose zu wechseln – und mampfte fröhlich sein Erdnussbuttersandwich. Er seufzte dabei glücklich und schnurrte mit den Katzen um die Wette. „Moah, brauch ich jetzt“ Manieren, die hatte Josh nicht immer, so sprach er auch jetzt mit vollem Mund. „Na, verpennt?“ Er grinste, während er sein PBJ verdrückte. „Aber immerhin, Frühstück gemacht, Katzen gefüttert, bin stolz auf dich. Wir reiten gleich die Weiden ab, die anderen kümmern sich um das Ausmisten, wir müssen mal nach Dolly sehen, ich glaub die ist schwanger. Oder einfach nur fett geworden. Moah, besser ist nur dein selbstgebackenes Brot, du bist großartig, Brüderchen“ Seit Damian adoptiert worden war, bezeichnete Josh ihn als seinen kleinen Bruder. Damian war so glücklich gewesen, als die Adoptionspapiere unterschrieben worden waren.
 05.05.15 22:57
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Es verwunderte Damian, dass sein Bruder ihn nicht einmal darauf ansprach, dass er seine Pflichten vernachlässigt hatte. Immerhin konnte der Tiermensch nicht unbedingt wissen, dass sein Wecker den Geist aufgegeben hatte und er deswegen nicht aufgewacht war. Und dass er mitten in der Nacht aufgewacht war, weil sein Kater sich durch eine Armbewegung von ihm erschreckt und ihm die Krallen in die Seite gerammt hatte, war jetzt auch nicht unbedingt die beste Entschuldigung. Aber so Lange Josh es nicht ansprach, würde Damian es nicht auf eine Diskussion anlegen, immerhin wusste er selbst, dass er hier genau wie sein Bruder seine Pflichten hatte. Also nickte er nur und lächelte den großen Kerl an. „Klar, es ist zwar nichts besonderes, aber gut genug, denke ich.“ Kaum hatte er das letzte Wort ausgesprochen, da saß Josh auch schon am Tisch und hatte sich auf sein Sandwich gestürzt. Ohne sich vorher die Hände zu waschen, und ans Umziehen hatte er auch nicht gedacht.
Normalerweise wäre spätestens das Grund für eine Diskussion gewesen. Damian war, was Hygiene in der Küche anging, sehr genau und es störte ihn, wenn die nicht eingehalten wurde. Genug, um deswegen mit seinem Bruder stundenlang zu diskutieren. Aber in diesem Fall war es so, dass der junge Drache selbst eine Verfehlung begangen war und schon froh war, dass die nicht zum Thema gemacht wurde. Und da das Frühstück jetzt anfing, seufzte er und schubste seinen Kater trotz grollendem Protest vom Schoß, bevor er sich selbst ein Brot mit Butter bestrich. „Guten Appetit.“ Eigentlich war diese Anmerkung unnötig, immerhin hatte Josh schon angefangen, zu essen und es war doch sehr deutlich, dass es ihm schmeckte. Aber ein bisschen Höflichkeit war nach Damians Ansicht am Tisch geboten.
Und schließlich fiel das Gespräch doch noch darauf, dass der junge Drache nicht rechtzeitig aufgestanden war. Er seufzte, nickte aber dann, es leugnen brachte jetzt ja auch nichts mehr. „Hm, die Batterien von meinem Wecker haben heut Nacht den Geist aufgegeben. Sorry, kommt nicht wieder vor. Haben wir noch AA-Batterien da oder muss ich später nochmal los?“ Wie Damian seinen Bruder kannte, wusste der das auch nicht und es war wahrscheinlich einfacher, schnell nochmal los zu machen und eine Packung aus der Stadt zu holen, die in seinem Zimmer einen festen Platz finden würde. Zumindest bis Joshua das nächste mal welche brauchte und sich bei ihm bediente, und dann würde diese Packung auch irgendwo im Haus untergehen.
Aber jetzt ging erst einmal die Arbeit vor, und die ging heute noch, das übliche eben und ein Pferd ansehen, das war kein Problem. Damian nickte die einzelnen Punkte ab und als Josh sein Frühstück lobte, stahl sich ein Lächeln auf sein Gesicht. Vor allem, weil der ältere ihn als seinen Bruder ansprach, seine leibliche Familie beschränkte sich immerhin auf Halbschwester und die als solche zu bezeichnen hatte einen sehr bitteren Nachgeschmack. „Ach was, ich hab ja nur den Kram raus gestellt und dir n Sandwich geschmiert. Und ich glaub, Dolly hat in letzter Zeit ziemlich viel gefressen, wenn ich mich richtig erinnere.“ Natürlich konnte er sich da irren, vor allem, weil er noch nicht so lang mit Pferden arbeitete, aber dafür lernte er ja noch.
 06.05.15 15:03
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Mit nichts begann ein Tag besser als mit Pferden und Erdnussbutter-Jelly-Sandwiches. Damian kannte Joshs Geschmack da ganz genau und auch, wenn der Rancher ein deftiges Frühstück mit Rührei und Speck nicht ablehnte, so war ein ordentlich dick geschmiertes PBJ-Sandwich doch immer noch der König eines gelungenen Frühstücks. Eigentlich hatte er schon vorgehabt, Damian ein bisschen rund zu machen weil er verschlafen hatte... aber er hatte auch Hunger und immerhin hatte er ja Frühstück gemacht und sich um die Katzen gekümmert. Zu streng sollte man da auch nicht sein, es war einmal in der ganzen Zeit, die Damian hier lebte, vorgekommen, dass er verpennt hatte. Und auf die Erklärung, warum dem heute so geschehen war, nickte der große Amerikaner kauend und verständnisvoll. Naja, gegen die Technik kam man nicht an, das konnte nun wirklich mal passieren. „Ist schon okay“, nuschelte Josh mit vollem Mund und schob sich den Rest seines Sandwichs zwischen die Zähne. Über die Frage nach den Batterien musste er erstmal nachdenken. Wenn, dann lagen noch welche in seinem Büro. Naja oder besser der Raum, den er Büro nannte und der im Prinzip nur eine Ansammlung geordnet chaotischen Papierkrams war. Damian traute sich schon gar nicht mehr, das Zimmer zu betreten – und das war wahrscheinlich auch besser so, der Drache bekam am Ende noch n Herzinfarkt. Und das wäre ja mal richtig mies. „Keine Ahnung“ gab der Tigermensch dann zum Besten und schmierte sich Butter auf seine Brotscheibe. „Aber wenn, dann hab ich welche im Büro, muss ich dann mal suchen. Irgendwo im Schreibtisch geistern garantiert welche rum“ Das war ungefähr so hilfreich wie die Wegbeschreibung: siehst du schon.
Dolly könnte gut auch einfach nur zugenommen haben, aber dafür mussten sie die markanten Punkte checken. Ein dicker Bauch hieß nicht, dass sie fett wurde. Josh kannte zwar jedes seiner Pferde und Dolly war auch mit den Hengsten auf der Weide gewesen, aber manchmal übersah man schon mal eine Schwangerschaft. War nicht weiter schlimm, aber gucken konnte man mal. Wenn sie allerdings am Mähnenkamm, an der Kruppe oder am Schweif auch schon Fett ansetzte, ganz zu schweigen von den Fesseln, sollte man sie wohl auf Diät setzen. „Na, woran erkenn ich denn äußerlich, ob sie schwanger oder einfach nur fett ist? Was hab ich dir beigebracht?“ Während er in sein Käsebrot biss, sah er Damian ernst an. Der Bursche war zwar erst seit einem guten Jahr offiziell bei ihm unter Ausbildungsvertrag, aber das musste er aus dem Eff-Eff können. „Das musst du wissen, du hast im Sommer Zwischenprüfung“ Wieder verschwendete Josh keine Zeit auf Manieren und sprach mit vollem Mund. „Und dann kannst du mir gleich mal sagen, was wir tun, wenn sie a) schwanger oder b) fett ist“ Ein bisschen streng musste der Rancher schon manchmal sein.
 11.05.15 19:54
vAnonymous
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Irgendwo im Schreibtisch, das war eine sehr genaue Beschreibung. Vor allem, wenn man von Joshuas ‚Büro‘ sprach. Damian hielt sich von diesem Raum nicht umsonst fern, auch, wenn er das Ding am liebsten mal aufgeräumt hätte. Aber letztendlich war es die Entscheidung seines Bruders, wie es im Büro aussehen sollte, und wenn er da Chaos haben wollte, bitte. Wenn er da etwas nicht fand, durfte er selbst suchen. „Ich glaube, wenn ich den Wecker heute schon wieder zum Laufen bringen will, muss ich später nochmal in die Stadt.“ Das war nicht wirklich böse gemeint, aber wenn man das ‚irgendwo im Schreibtisch‘ des Tiermenschen kannte, wusste man, dass der genauso gut hätte sagen können, er sei sich nicht sicher. Und vielleicht würden die Batterien auch tatsächlich mal in Damians Zimmer bleiben. Was nicht hieß, dass Josh sich keine aus der Packung nehmen durfte, wenn er welche brauchte, sondern im Wesentlichen nur aussagte, dass das Päckchen dort bleiben sollte, damit man es auch fand, wenn Batterien gebraucht wurden.
Aber bevor er sich um seinen Wecker ohne Saft kümmern konnte, kam die Arbeit dran. Und dazu gehörte auch, dass sein großer Bruder ihn immer mal wieder abfragte, um sicher zu gehen, dass er auch tatsächlich lernte. Meistens waren die Fragen relativ einfach, da ging es um nichts Großes, sondern eben Dinge, die er bis jetzt gelernt haben sollte. So zum Beispiel auch die Frage nach den äußeren Merkmalen für Übergewicht oder Schwangerschaft beim Pferd. Das war einfach und der Drache antwortete, ohne lange zu überlegen: „Wenn eine Stute schwanger ist, nimmt sie nur am Bauch zu, wenn sie Fett ansetzt, passiert das überall. Stellen, wo man das gut überprüfen kann, sind der Mähnenkamm, die Kruppe und der Schweifansatz.“ Er biss eine Scheibe von seinem Brot ab, dann nahm er einen Schluck Wasser. Er lernte viel, und meistens noch spät abends, auch, wenn er da eigentlich schlafen sollte, um am nächsten Tag fit zu sein. Aber er hatte – auch, wenn er das nicht zugegeben hätte – etwas Angst vor der Zwischenprüfung. Und gerade die Erinnerung daran durch Josh nahm nicht unbedingt den Druck von ihm. Bei der nächsten Frage musste er zuerst überlegen. Eigentlich wusste er das auch, aber das war schon schwieriger, als den Unterschied zwischen einem schwangeren und einem übergewichtigen Pferd zu erkennen. Er nahm noch einen Schluck Wasser, dann antwortete er: „Eine schwangere Stute sollte vom Tierarzt untersucht und dann von den Hengsten getrennt auf eine Stuten- oder Mutterweide gebracht werden. Ist sie fett, sollte man verstärkt mit ihr arbeiten und das Futter umstellen. Und zwar-“ Hier stockte Damian. Das hatte er zwar schon gelernt, aber auch wieder vergessen. Er überlegte kurz, aber die Antwort wollte ihm nicht wieder einfallen. „Verdammt… das sollte ich können.“ Der Drache seufzte leise, so was passierte eben mal. Er lernte viel in kurzem Zeitraum und da konnten schon mal Details verloren gehen. Es sollte nur nicht unbedingt zur Norm werden.
 13.05.15 11:10
vAnonymous
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Joshua kaute bedächtig sein Frühstück und nickte die erste Antwort seines Azubis ab. Damian mochte offiziell ein Mitglied der Familie sein, sein kleiner Bruder, aber er war auch sein Auszubildender und Josh wollte, dass er einen respektablen Abschluss machte. Zwar konnte er auf der Ranch von Josh immer arbeiten wenn er das wollte, aber es konnte ja auch gut sein, dass er mal in die Welt gehen und dort sein Glück machen wollte. Vielleicht mal einen eigenen Hof eröffnen, er hätte schon das Zeug dazu. Aber er musste dafür noch viel lernen und seinen Abschluss auch gut machen. Naja, Josh hatte nur einen mittelmäßigen High-School-Abschluss, aber seine Ausbildung hatte er mit Bravour abgeschlossen. Sobald es um Pferde ging, konnte er Höchstleistungen bringen. Und auch sein kleiner Bruder war ein sehr gescheiter Kopf, er hatte ein Talent mit Pferden und er war Pflichtbewusst. Dass er mal verpennte, das kam vor. Josh aß sein Brot auf und nahm sich gleich ein zweites, auf das eine Ladung Honig kam. Und wo man gerade beim Thema Ernährung war, stockte Damian bei der Neuverteilung des Futters. Na gut, alles andere war wie aus der Pistole geschossen gekommen, ein bisschen überlegen durfte man wohl. Allerdings schien es Damian partout nicht einfallen wollen. „Denk nach, Großer“ Damian wusste es doch eigentlich, er war ja nicht dumm. „Überleg mal, ist doch wie beim Menschen. Wir lassen das Fett weg und erhöhen den Ballaststoffanteil, wenn wir abnehmen wollen“ Sagte er und biss herzhaft in sein Honigbrot. Wenigstens schluckte er dieses Mal bevor er sprach. „Also, was hat viele Ballaststoffe, aber wenig Fett? Was wächst draußen auf der Wiese? Es ist wichtig, dass das Pferd dennoch alle Nährstoffe bekommt, und die stecken in...?“ Auf der Weide konnte das Pferd ja dennoch bleiben, aber man musste das Kraftfutter und das Getreide reduzieren, wenn nicht gar ganz weglassen. Es war wichtig, frische Gräser und Kräuter zur Verfügung zu stellen. Heu im Winter natürlich und dabei sicher stellen, dass die Tiere dennoch genug Bewegung bekamen. „Und wenn du schon mal dabei ist, was ist der Super-Gau bei Übergewicht, was aber auch bei schwangeren Stuten passieren kann, die nicht genug Bewegung bekommen?“ Das war einfach, dabei handelte es sich nur um Hufrehe. Das kam auch im besten Stall mal vor. Zwar war es sehr unangenehm, und kein Stall prahlte mit Hufrehefällen. Aber es kam vor. „Hey, mach dir mal keinen Stress. Ich hab bei allen Prüfungen ne Woche vorher angefangen zu lernen und aus mir ist auch was geworden“ Josh lächelte Damian aufmunternd an. „Und du arbeitest hart, da kann man schon mal was vergessen. Und es ist keine Schande, auf eine Frage die Antwort nicht zu kennen. Wenn ich dich nach den Teilen eines Standard-Sattels fragen würde, würdest du mir das auf den Hau nennen können, das ist viel wert“ Er wollte nicht, dass sein kleiner Bruder sich zu sehr unter Druck setzte. Das war nicht gut für ihn.
 18.05.15 15:34
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Genervt rieb sich Damian die Schläfen. Natürlich musste er noch lernen, dafür machte er die Ausbildung, jetzt, wo er seinen Abschluss hatte. Aber es störte ihn immer wieder, wenn ihm solche Sachen nicht einfielen. Und jetzt, wo ihn Joshua daran erinnerte, kam er sich gleich doppelt dämlich vor. Das war mehr als einfach, und damit sollte man sich schließlich auch bei der eigenen Ernährung auseinander setzen. Er selbst hatte diese Probleme nicht so sehr, weil er ständig auf Achse war und einen hohen Stoffwechsel hatte, aber wegen Katzen und Pferden hatte er sich darüber eben schon zu informieren. Und wegen der anderen Tiere, die hier auf der Ranch ein Zuhause hatten. Der Junge Drache massierte sich kurz die Nasenwurzel, überlegte noch einmal, dann fasste er seine Gedanken – soweit er konnte – zusammen: „Jetzt hab ichs wieder. Man muss den Kraftfutteranteil soweit möglich senken und dafür den Raufutteranteil – also so was wie Gräser und Kräuter – erhöhen.“ Er lächelte etwas unsicher. Eigentlich war er sich sehr sicher mit dem was er sagte, aber man konnte sich ja immer irren und er hatte eine ganze Menge zu lernen und da konnte man sich nicht jede Kleinigkeit auf Anhieb merken.
Die nächste Frage war allerdings sehr einfach zu beantworten. Das war eine der wichtigsten Sachen, die man wissen musste, und Damian hatte auch schon einen schlimmen Fall von Hufrehe gesehen, der aber glücklicherweise nochmal gut gegangen war. Er biss schnell von seinem Brot ab, kaute das Stück und schluckte es dann runter, ehe er antwortete: „Hufrehe, eine entzündliche Veränderung der Hufe, der bei Auftreten der ersten Symptome umgehend zu behandeln ist. Erste Symptome sind ein wärmerer Huf und eine leichte Schwellung am Kronrand.“ Er nahm einen Schluck Orangensaft und schubste Greebo vorsichtig mit dem Handrücken weg, als der ansetzte, wieder auf seinen Schoß zu springen. Er liebte den Kater über alles, aber das war ein Verbot, das das Tier zu achten hatte. Einfach aus dem Grund, dass sich Gäste oft wirklich erschreckten, wen der große, fast 8 Kilo schwere Kater ihnen auf den Schoß sprang. Und es war unhygienisch, beim Essen eine Katze auf dem Schoß zu haben, da musste man einfach eine Grenze aufzeigen. Die Katzen hatten schon gefressen, jetzt waren eben ihre Halter dran. Immerhin lag vor ihnen noch viel Arbeit, und die erforderte eben auch Energie.
Und dann kam eben auch noch so was wie Damians Zwischenprüfung dazu, wegen der sich der Drache gerne einmal die Nächte um die Ohren schlug. Für ihn waren solche Prüfungen zukunftsentscheidend, dementsprechend stressig war es für ihn, darüber nachzudenken. Und dann brauchte er jemanden, der ihn wieder auf die Beine brachte. Und in den meisten Fällen, wie eben auch jetzt, war das sein großer Bruder, der ihn wohl fast am besten kannte. Dennoch fühlte sich der junge Mann häufig wegen seiner Ausbildung unter Druck gesetzt und gönnte sich selbst nur wenig Pausen, wenn es ums lernen ging. „Na ja, das ist ja auch nicht schwer, das ist nur auswendig lernen. Aber mit den Tieren umgehen können, das ist das, was wirklich zählt.“ Nicht, dass Damian das nicht konnte. Er liebte Tiere, alle, nicht nur Pferde. Und er gab sich alle Mühe, damit es Tieren, für deren Wohlergehen er mit verantwortlich war, in seiner Obhut auch wirklich gut ging. Aber manchmal hatte er einfach das Gefühl, er wüsste noch viel zu wenig und würde seine nächste Prüfung auf gar keinen Fall bestehen.
 19.05.15 21:03
vAnonymous
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Prüfungsangst hatte Joshua noch nie gehabt. Klar, Prüfung hieß für ihn oft Nachtschicht, weil er vielleicht in der Nacht vorher mal anfing, zu lernen. Wenn es hochkam vielleicht die Woche zuvor. Und er hatte die High School passabel geschafft und auch später die Ausbildung gut bestanden. Heute war er ein nicht ganz unbekannter Pferdezüchter. Spezialisiert hatte er sich auf die Amerikanischen Rassen, seine besonderen Lieblinge waren dabei aber die Quarter Horses. Sein erstes Pferd war ein Rocky Mountain Hengst gewesen, aber danach hatte seine Summer Breeze ihm jahrelang die Treue gehalten und jetzt war ihr Sohn Little Bucket sein Reitpartner. Damian hatte sich vom ersten Tag an mit dem schweren Clydesdale Scipio angefreundet und leistete auf ihm hervorragende Arbeit. Er war unersetzbar, auch wenn die ungleichen Brüder oft aneinander gerieten, was jedoch hauptsächlich an Joshs Unordentlichkeit lag. Josh war aber auch bis zu einem gewissen Grad sensibel – und er konnte deutlich spüren, wie sehr der Gedanke an die Zwischenprüfung seinen kleinen Bruder belastete. Klar, auswendig lernen konnte jeder, bisher hatte er ja alles fehlerfrei aufgesagt. Anwenden musste man das Wissen. Aber Josh kannte seinen Damian, der konnte es auch anwenden. „Jetzt atme erstmal tief durch, okay? Deine Zwischenprüfung ist erst im Sommer. Sorry, hab dich vorhin vielleicht zu sehr getriezt, die hast du doch erst im Juli oder August oder so. Bis dahin hast du noch massig zweit. Zweitens, du musst doch nicht 100 Prozent richtig haben. Das wichtigste, wie du schon gesagt hast ist, dass du am und vor allem mit dem Tier arbeiten kannst. Und wenn das jemand kann, dann du und ich. Du hast einen Sinn für Pferde und bist einer von denen, die mit einem kranken Pferd in der Box schlafen würden. Wenn Dolly schwanger ist, bist du doch der erste, der sein Bettzeug in den Stall räumt! Und ich bin derjenige, der es wieder zurück räumt, damit du im Bett pennst, weil du die Stute sonst nervös machst. Hör mal, du büffelst ja in einer Woche mehr als ich in meinem ganzen Leben gebüffelt hab! Zieh mal die Bremse, die Antworten waren ja alle richtig und wenn einer durch die Zwischenprüfung kommt, dann du“ Er schenkte ihm noch ein aufmunterndes Grinsen und schmierte sich sein drittes Brötchen.
Es klapperte dann vom Küchenfenster und Josh brauchte gar nicht aufzusehen um zu wissen, wer vor dem Fenster stand. Er biss von seinem Marmeladenbrötchen ab und stand dann auf, wobei er ein paar Katzen sanft zur Seite schieben musste. Greebo versuchte schon die ganze Zeit, bei seinem Personal – Josh weigerte sich strikt, bei Katzen von Herrchen und Frauchen zu denken – auf den Schoß zu springen, die anderen Katzen räkelten sich eher faul in der Gegend herum. Die dicke Babs musste Josh von der Fensterbank heben, was die graugetigerte Katze mit einem protestierenden Miauen quittierte. Aber ungerührt davon öffnete Josh das Küchenfenster und Breezy steckte ihren braunen Kopf rein. Ihr ganzer Ausdruck sagte nur: Na, hast schon wieder vergessen, dass ich Tore aufmachen kann, was? Josh grinste. „Na, altes Mädchen? Old habits die hard, hm, Breezy?“ Er nahm wie automatisch schon die große Plasteschüssel von der Seite, wahrscheinlich das einzige Stück im Haus, bei dem sogar Josh auf einem festen Platz bestand. Abgesehen von der Hafer-Roggen-Erdmandelflockenmischung, die direkt daneben stand und jetzt in die Schüssel gekippt wurde. Nach Augenmaß. Sozusagen Breezys Frühstückssüßigkeit. „Mach mal Platz, Breezy“ Zuerst vergewisserte Josh sich nämlich, dass das Gatter wieder zu war, aber die Stute dachte normalerweise daran, das Tor hinter sich zu schließen. Sie wusste nämlich, dass es sonst kein Leckerchen gab. Aber gucken musste man. „Braves Mädchen, wer ist mein braves Mädchen? Du bist das“ Liebevoll gab er seiner alten Quarter-Horse-Dame einen Schmatzer auf den Nasenrücken und stellte ihr dann die Schüssel hin. Musste ein witziges Bild für Außenstehende sein, wie das Pferd da mit dem Kopf im Küchenfenster stand und in aller Seelenruhe seine Flocken-Mischung verschnurbste. Aber auf der Ranch gehörte das zum alltäglichen Bild dazu. Little Bucket wollte Joshua das gar nicht erst angewöhnen, aber er hatte das dumme Gefühl, der Hengst würde sich das noch früh genug abschauen.
 24.05.15 17:52
vAnonymous
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Eigentlich hatte Joshua ja recht. Wahrscheinlich machte sich sein jüngerer Bruder einfach zu viele Gedanken wegen der Prüfung, aber so war das eben. Er hatte nie irgendwas geschenkt bekommen, sondern musste sich alles verdienen. Und jetzt wollte er sich eben diesen Abschluss verdienen, und das würde gar nicht so einfach werden. Natürlich, es war nicht unschaffbar, aber im Gegensatz zu dem älteren war der junge Drache eben nicht mit Pferden groß geworden. Das einzige Tier, zu dem er eine Weile regelmämiß Kontakt hatte, war ein kleiner Streunerkater gewesen, und um den hatte er sich auch nicht großartig kümmern müssen. Das hier war einfach was anderes. Allerdings war Damian durch die Worte seines großen Bruders schon etwas beruhigt, weil er wusste, dass der es ehrlich meinte und nicht nur versuchte, ihm die Anspannung zu nehmen. Auch, wenn das natürlich der Grund war, warum das nochmal so zur Sprache kam. Und es stimmte ja auch, er war mit den Tieren sehr sicher und souverän. Und genauso sicher und souverän musste er eben bei seiner Prüfung sein, das war sogar weniger wichtig, als wenn er mit den Tieren arbeitete. Eine Prüfung konnte man immer wiederholen. „Du hast ja recht, Josh. Es ist nur eben ne Prüfung und du kennst mich, ich will die auf jeden Fall auf Anhieb schaffen. Ich will nicht, dass sich meine Ausbildung verzögert.“ Nicht, dass er vorhatte, danach so schnell wegzuziehen, damit hatte das nichts zu tun. Der Drache war nur ehrgeizig und wollte diese Prüfung auf jeden Fall bestehen. Wenn er es nicht tat, war das einzige, was Schaden nehmen würde, sein Selbstvertrauen. Und er machte sich Sorgen, dass es zu dicker Luft zwischen ihm und seinem älteren Bruder führen konnte. Und darauf hatte er wegen einer verhauenen Prüfung nun wirklich keine Lust.
Den Besuch von Summer Breeze nahm Greebo als Signal, um wieder auf Damians Schoß zu springen, wie jeden Morgen. Er versuchte schon lange nicht mehr, den Kater dann noch runter zu schubsen, sondern legte einen Arm um ihn, setzte sich gerader hin, damit seine Beine nicht in die Schieflage gerieten und fing an, das große Tier hinter den Ohren zu kraulen. Was ihn anging war Greebo sehr besitzergreifend und das ließ er zu. Eigentlich war das nicht ganz richtig, aber eine Katze konnte man nur schwer erziehen wie einen Hund. Und solang er nicht grundlos stenkerte oder überdurchschnittlich futterneidisch wurde, war Damian eigentlich ganz zufrieden mit seinem großen. Außerdem mochte er es, wenn der Katzenkopf unter seinen Fingern vibrierte. „Na großer? Willst du deine morgendliche Portion Liebe?“ Gut, manchmal gab es die auch zwei mal morgens. Wenn Damian mal vor dem Wecker aufwachte (was auch oft genug passierte), und eben morgens, wenn Joshs Lieblingsstute nach ihrem Frühstückssnack verlangte. Und die anderen Katzen, na ja, die wurden über den Tag ein bisschen mit Liebe verwöhnt, wenn Greebo es eben nicht sah. Resigniert seufzend griff der Drache über seinen Kater hinweg, um sich noch ein Brot zu schmieren. Runter schubsen konnte er ihn jetzt nicht mehr, ohne tiefe Kratzer und ein, zwei schmerzhafte Bisse zu riskieren, aber er wollte eben mehr als eine Scheibe Brot frühstücken. Also noch eine Scheibe mit Butter und Marmelade geschmiert, und dabei aufpassen, dass keine Katzenhaare ans Messer oder ans Brot kamen. Und das war bei dem flauschigen Vieh gar nicht so einfach, der Norwegische Waldkater verlor ständig Haare. Und grade jetzt im Frühling, wo er das dicke Winterfell verlor, konnte Damian zwei mal am Tag in seinem Zimmer saugen, und wenn man den Mund aufmachte, würde man immer noch eine Hand voll Katzenhaare raus holen können. Und dagegen gab es eigentlich nur eine Strategie, und dafür musste er erst mal aufessen. „Dich könnt man auch mal wieder bürsten, was?“ Er lächelte den großen Kater an. Das gehörte zu der Zeit, die er mit seinem Kater verbrachte, und nahm für gewöhnlich so 10 Minuten am Tag in Anspruch, die die beiden draußen hockten, während der Drache seinem Kater das Fell durchbürstete. Das entfernte die ganzen losen Haare auf einen Schlag und sorgte für einen halben Tag Ruhe. Und außerdem genoss es das große Tier unendlich, das merkte man gut.
Nun aber nochmal zurück zu den wichtigen Dingen des Haushalts. Es mangelte bestimmt schon wieder an irgendwas, und wenn es nur Kekse waren, weil Josh die eben wieder leer gemacht hatte, oder ne Flasche Milch, so oder so musste der Kram beschafft werden. Und Damian ging heute sowieso wieder einkaufen, also konnte er das auch gleich mitbringen. Er nahm einen Kleinen Block und einen Stift, die auf dem Esstisch einen festen Platz hatten, und schrieb schon mal die Batterien darauf. „Ich fahr heute, wenn wir für den Vormittag alles erledigt haben, in die Stadt, für die Batterien. Brauchen wir von da noch was?“ Er machte sich auf eine längere Liste gefasst. Vielleicht wollte Josh ja auch mal wieder was größeres kochen und da fehlte noch was, oder so. Und selbst wenn nicht, irgendwas fehlte immer, irgendein Gemüse, Joshs Lieblingsaufstrich, Katzenfutter oder eben auch mal Katzenstreu. Und wenn es nötig war, schleppte Damian auch mal 30 Kilo mit dem Fahrrad.
 27.05.15 22:13
vAnonymous
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Josh seufzte etwas angenervt und resignierend und lies das Thema dabei bewenden. Damian war beim Thema Prüfungen ganz anders drauf als er, das musste man eben akzeptieren und dabei belassen. Jeder Mensch war ja anders und Mama McGarraty hatte keinen intoleranten Blödmann aufgezogen. Und außerdem war es doch löblich, dass der Junge so viel lernte. Nur übertrieb er es in seinen Augen doch ein kleines bisschen, er machte sich noch kaputt, wenn er sich weiter so unter Druck setzte. Naja aber irgendwann hatte er ja mal ausgelernt und dann konnte Damian ihn sogar fest bei sich anstellen. Für den Rancher war es irgendwie sogar beruhigend, dass sein kleiner Adoptivbruder sich so ins Zeug legte. Er hatte wirklich die nötige Passion für den Job.
Und während sie Josh seiner Summer Breeze widmete, verlangte auch Greebo nach Aufmerksamkeit. War schon erstaunlich, zu was für einem Riesen der kleine Kater sich entwickelt hatte. Damian hatte ihn liebevoll und unter großer Mühe aufgepäppelt und das dankte der Kater ihm noch heute mit Liebe und einem lauten Schnurren. Joshua selbst hatte so sein Händchen mit Katzen, fast alle Streuner aus der Umgebung hatten sich über kurz oder lang bei ihm eingefunden. Als Tigermensch stellte er für sie eine Art großen Verwandten da, der sie beschützen konnte. Und der sie vor allem durchfütterte. Auf dem großen Hof hatten ja auch alle Platz und jede bekam ihre Streicheleinheiten von den beiden Männern. Wenn es um Damian ging, war Greebo allerdings eifersüchtig wie Bolle! Josh konnte darüber immer nur grinsen, kraulte Breezy durch den Stirnschopf und streichelte mit der anderen Hand eine kleine dreifarbige Katze, die schon wieder auf den Küchentresen gesprungen war. Breezy war schon ziemlich alt, auch wenn ein Pferd auch schon mal 30, sogar 40 Jahre alt werden konnte! Aber Breezy ging jetzt auf ihr Altenteil zu und durfte nach all den Jahren Rancharbeit ihre Rente bei einem Flockenmüsli und Heizdecke in der Box genießen. „Bist doch immer noch mein braves Mädchen, Breezy. Ginge doch hier gar nicht ohne dich, weißt du doch“ An ihr Ableben wollte Josh gar nicht denken. Klar, ewig leben würde sie auch nicht, aber so schnell würde sie auch nicht von ihnen gehen. Er würde noch lange was von der alten braunen Quarter Horse Dame haben.
Damian meinte dann, er wolle in die Stadt fahren und Josh sah ihn kurz an, bevor sein Blick an die Decke ging und er nachdachte. „Ob wir was brauchen... Naja, die Erdnussbutter geht zur Neige. Und wir könnten Thunfisch holen, ich glaub der ist aus. Und ich hab voll Bock auf Thunfischnudelauflauf. Mit Käääääse. Haben wir noch Käse?“ Er ging einfach kurzerhand zum Kühlschrank, scheuchte ein paar Katzen davon und sah rein. „Ahja, doch, Käse ist noch da. Aber kann man nach holen. Und Katzenstreu könnte man auch holen und Äpfel, moah wir brauchen dringend Äpfel und ach lassen wir das, ich fahr dich in die Stadt, wir nehmen den Pick Up. Man du musst echt mal deinen Führerschein machen. Also, äh, nicht heute oder morgen oder so, meow“ Josh grinste entschuldigend und hob die Hände. „Du hast ja schon genug Stress, wir machen das mal, wenn du weniger um die Ohren hast. Aber heute fahr ich mal mit, ich muss sowieso noch n kleines Geschenk für Maggie kaufen, sie hat bald Geburtstag, ich will ihr was schicken“ Seine Familie war dem Rancher sehr wichtig, was auch Damian zu spüren bekam. Der Jüngere mochte nur adoptiert sein, aber Josh war sowas egal. Bruder war Bruder.
 06.06.15 0:18
vAnonymous
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Was Summer Breeze anging, hatte Damian vor allem Respekt. Er hatte die Stute in den letzten beiden Jahren gut kennen und sehr zu schätzen gelernt und er wusste, wie sehr sein älterer Bruder an dem Tier hing. Er verstand diese Liebe nur zu gut, es war dieselbe Liebe, die ihn mit seinem ersten Kater, Scipio, verbunden hatte. Und er wusste, er sollte es vermeiden, den älteren daran zu erinnern, dass die Lebensspanne eines Pferdes genauso begrenzt war, wie die jedes anderen Lebewesens. Der Gedanke, jemanden zu verlieren, der einem so nahe stand, tat oft so weh, dass man ihn verdrängte, so lang man konnte. Und so, wie Josh seine Summer Breeze liebte, liebte sein jüngerer Bruder den norwegischen Waldkater, der gerade seinen gesamten Schoß in Anspruch nahm.
Greebo war selbst für eine Katze seiner Rasse wirklich groß, und so unglaublich Besitzergreifend, wenn es um Damian ging. Er hatte sich eine Weile sogar angewöhnt, den Kater separat zu füttern, damit es keinen Streit zwischen ihm und den anderen Katzen gab. Aber er hatte auch eingesehen, dass es keinen Zweck hatte, das Sozialverhalten seines Haustieres auf die Art noch weiter einzuschränken, und er hatte zumindest angefangen, das große Tier zu erziehen. Was schwer genug war und zu einigen tiefen Kratzern geführt hatte, aber er hatte nicht aufgegeben und zumindest Greebos Futterneid unter Kontrolle gebracht. Und darauf war er im Prinzip ziemlich stolz. Damian liebte seinen Kater, aber er wusste auch, dass er ihm gerade deswegen nicht alles durchgehen lassen durfte, das war wie mit Kindern. Aber die Schmusezeit gehörte trotzdem ihm und Greebo, da konnte sich keine andere Katze dazwischen drängeln. Dementsprechend strich er seinem Haustier sanft über den Hals und den Rücken und kraulte es hinter den Ohren. Als Greebo einen Buckel machte und die Seite fest gegen seine Brust rieb, drückte Damian die Nase in sein Fell und atmete tief ein und strich ihm fest mit den Fingern über die offenliegende Seite und kraulte ihm liebevoll den Bauch. Der Kater schnurrte so laut, dass Damians gesamter Schoß vibrierte. Das war einfach ein sehr warmes Gefühl, das Schmusen, die Art, wie Greebo ihm den Arm abschleckte und die Wärme, die durch seinen ganzen Körper ging. Er liebte das Tier einfach, und er hoffte, dass es ihm noch lange erhalten blieb und er sich so schnell nicht verabschieden musste. Irgendwann musste das natürlich sein, aber die Hoffnung blieb, dass er darauf noch lange warten musste.
In Sachen Einkauf organisierte er oft das meiste, weil er die meisten Sachen ordnete und sich darum kümmerte, dass wirklich alles immer in ausreichendem Maße vorhanden war. Er drückte Greebo wieder sanft runter, um schreiben zu können, und schrieb schon mal Erdnussbutter und Thunfisch auf. Auf den Auflauf freute er sich schon, was Kochen anging, war Josh in seinen Augen unübertroffen, während er – wenn überhaupt – einigermaßen backen konnte. „Keine Ahnung, aber dein Auflauf wird bestimmt wieder Bombe.“ Er grinste und schrieb gleich weiter. Käse, Katzenstreu, Äpfel… ihm war aufgefallen, dass die Taschentücher und die Staubsaugerbeutel zuneige gingen, also schrieb er die gleich mit auf. Als Josh meinte, er sollte dringend mal seinen Führerschein machen, öffnete der junge Drache schon den Mund, um zu antworten, ließ seinen Bruder dann aber doch noch ausreden. Was Maggie anging nickte er nur, er hatte auch schon überlegt, was er ihr als Geschenk besorgen konnte. Möglichkeiten gab es viele, aber es sollte eben auch etwas relativ persönliches sein. „Ok, aber mit dem Führerschein sollten wir zumindest mal warten, bis ich die Zwischenprüfung hinter mir hab. Ich geh mal vor die Tür, Greebo bürsten.“ Bei dem letzten Wort gingen die Ohren des Katers hoch und er sprang freiwillig von Damians Schoß. Natürlich konnte er so was auch einfach sagen, wenn er ihn nur runter haben wollte, aber das war einfach gemein und so was tat Damian nicht. Er stand selbst auf und ging mit dem Kater vors Haus, wo er eine Bürste und eine Zeckenzange aus einem Plastikeimer holte. Die Zange war wichtig, weil sich Greebo immer mal wieder zwischen Büschen und ähnlichem rumtrieb und dann eben auch mal eine Zecke oder zwei im Fell hängen blieben. Der Drache setzte sich neben sein Haustier und fing an, Greebos langes Rückenfell sorgfältig zu bürsten, womit er ziemlich schnell gut eine Hand voll von dem dichten Winterfell in der Bürste hängen hatte.
 15.06.15 11:58
vAnonymous
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Josh machte sich einfach gedanklich die Notiz, dass er nach der wichtigen Arbeit noch mit Damian in die Stadt fahren würde. Nach der Ausbildung des Jungen stand auf jeden Fall der Führerschein und wahrscheinlich auch gleich der Truck-Schein auf dem Plan, damit Damian die großen Fahrzeuge auch bedienen konnte. Es war nicht so, dass Josh seinen kleinen Bruder drängeln wollte. Aber als Pferdewirt musste man Autofahren können, nicht nur reiten. Joshua nickte, als Damian meinte, er müsse noch Greebo bürsten. Tja, das leidige Thema, aber irgendeiner musste es ja machen. Und eigentlich genoss es der riesige Kater auch. Josh nahm sich noch einen großen Löffel Erdnussbutter, spülte alles mit einem guten Schluck Milch runter und begann dann das Abräumen und Abwaschen. Summer Breeze hatte ihre Flockenmischung aufgemampft und bediente sich am Wasserhahn, was den breiten Tigermenschen grinsen lies. „Du bist mir manchmal fast zu klug, Breezy. Ich glaub ich hab dich verzogen, aber gewaltig! Bei Bucky lass ich es nicht so weit kommen“ Nun, der Hengst hatte sich sowieso schon manche Macke von seiner Mutter abgeschaut, aber intelligent war er ohne Frage, das würde Josh nie bestreiten. Sein Arbeitspferd musste auch klug sein und mutig, gleichzeitig musste es aber auch gehorchen können und seinem Reiter vertrauen. Mit Bucky hatte er viel und lange gearbeitet, bevor er Breezy schließlich auf Altenteil gesetzt hatte. Was nicht hieß, dass er sie weniger liebte.
Nachdem also alles abgewaschen und im Schrank verstaut war, Summer Breeze aus dem Fenster geschoben und die Katzen aus der Tür gescheucht waren, setzte sich Josh erstmal vor den Rechner, um seine Emails und einigen Verwaltungskram zu erledigen. Seine Eltern hatten ihm eine Mail geschrieben, erkundigten sich nach Wohl und Wehe der beiden... Ein paar Spam-Mails, na die gab es immer... Ein Geschäftsangebot von einem Futtermittelproduzenten... Zwei Kaufpreisvorschläge für ein Stutfohlen und einen Jährling... Es dauerte einige Zeit, bevor Josh alles sortiert und auf das Kaufangebot für den Jährling geantwortet hatte. Der Kaufinteressent wollte in zwei Tagen vorbei kommen und sich den jungen Hengst einmal genauer betrachten. Nun, konnte er gerne, aber wenn Josh sowieso die Weiden abritt, könnte er sich den Jährling noch mal ansehen. Es war ein strammes Vollblut mit schönen weißen Socken und einem Stern in der Stirn. Wirklich ein Prachtexemplar und Josh tat es fast weh, den gelehrigen und temperamentvollen Junghengst weg zu geben. Aber es musste ja sein. Leider konnte er nicht alle Pferde behalten und von irgendwas musste er leben. Also bestätigte er nur noch den Termin und stand dann auf, um sich die Stiefel an zu ziehen und den Cowboyhut aufzusetzen. So ein bisschen Klischee musste man schon mal erfüllen. Vor der Tür bürstete Damian noch immer seinen Kater und Josh streckte sich in der Sonne. „So, jetzt ist aber genug gebürstet, wir haben noch Arbeit vor uns! Los, Stiefel anziehen und Pferd satteln! Übermorgen kommt einer und schaut sich den Jährling von Sketchy an, heute kriegen wir noch eine Lieferung Kraftfutter und zu allererst reiten wir die Weidezäune nach Schäden ab und sehen dann nach Dolly, die steht auf Weide 3“ Der Einfachheit halber hatte Josh seine Weiden nummeriert, wahrscheinlich das einzige, was er freiwillig organisiert hatte. Für andere Organisationssachen war Damian zuständig. „Also, auf! Immer mir nach, onward to glory!“ Mit seiner tiefen, tönenden Stimme lachte der Rancher und ging dann in Richtung Ställe, um Sattel und Zaumzeug zu holen. Breezy lief dabei natürlich treu an seiner Seite, als müsste sie auf ihren alten Freund aufpassen. Musste sie wahrscheinlich auch. Sie war eben eine Mutterstute, es gehörte sich ja fast für sie auf alles aufzupassen, was kleiner und schwächer war als sie.
 07.08.15 2:48
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Wenn Damian mit Greebo draußen saß und dem Kater das Winterfell ausbürstete, war das Tier wie verwandelt. Selbst beim Streicheln sah man ihm nicht einen solchen Genuss an, wie in diesem Zeitraum, wo Damian neben der Entfernung des Winterfells außerdem nach Zecken suchte. Während der junge Drache seinem Kater über den Rücken bürstete, knickte der wohlig schnurrend mit den Vorderbeinen ein und ließ sich dann auf die Seite fallen. Das große Tier drückte die Hinterbeine gegen Damians Bein und hielt ihm fordernd die linke Seite hin. Grund genug, sich zu fügen. „Ist ja schon gut, du Klops, ich mach ja schon!“ Der Drache lachte und kraulte seinem Kater mit der freien Hand über den Kopf, während er mit der anderen Büschel um Büschel Winterfell ausbürstete. Als Greebo dann plötzlich fauchte und ihm die Krallen in die Hand schlug, ließ Damian die Bürste mit zusammengepressten Zähnen fallen. „Hey, ist ja schon gut. Lass mich gucken, dann tuts nicht mehr lange weh.“ Er vermutete, zu wissen, woher diese Reaktion kam. Wenn er mit der Bürste eine Zecke streifte und dadurch eventuell daran zog, dann tat das weh und dann schlug der Kater eben auch mal nach ihm. Aber eine Zecke zu entfernen war das Geringste, wenn man sie erst mal fand.
Damian nahm die Zeckenzange von der Seite und ging vorsichtig mit den Fingern durch das Fell seines Katers, wobei er die Haare so teilte, dass er gut auf die empfindliche Haut darunter blicken konnte. Aber gerade in dem Moment, als er den Übeltäter gefunden hatte – den musste er am Vortag übersehen haben, so dick, wie die Zecke schon war – meinte Josh, jetzt wäre Schluss mit dem Bürsten. Na ja, schnell einen Parasiten zu ziehen würde ja wohl noch in Ordnung gehen, zumal das nach entsprechender Übung wirklich nicht lange dauerte. „Einen Moment noch, ich zieh Greebo gerade noch eine Zecke, dann komm ich und mach Scipio fertig.“ Es war ja nicht so, dass er damit die Geduld seines großen Bruders auf die Probe stellen wollte, Parasiten waren schließlich auch für Katzen gefährlich und Zecken konnten Krankheiten übertragen. Und wenigstens hielt Greebo beim Zecken ziehen still und schlug nicht nach ihm, wenn es weh tat. Vielleicht war der Kater nicht die schlauste Kerze am Leuchter, und sein Sozialverhalten gegenüber anderen Katzen war leider mangelhaft, aber eigentlich hatte er ein gutes Herz und auch ein gewisses Verständnis, wenn es um seinen Halter ging. Dementsprechend schnell hatte er die Zecke auch von Greebos Haut gezogen und mit der Spitze der Zeckenzange zerquetscht.
Und jetzt hieß es leider an die Arbeit, auch, wenn er mit dem Bürsten eigentlich noch nicht fertig war. Aber irgendwo musste ja das Geld für alles, was benötigt wurde, herkommen. Die Arbeit war eben doch schwer, aber sie machte auch Spaß und bedeutete viel Bewegung an der Frischen Luft. Der junge Drache schlüpfte in seine Reitstiefel und lief zum Stall, um sein Putzzeug, den Sattel und das Zaumzeug zu holen. Er brachte alles zusammen mit Halfter und Strick raus zu einer der Stellen, wo man ein Pferd anbinden konnte, ließ dort alles bis auf diese beiden Utensilien liegen und lief in Richtung der Weide, wo sein Wallach Scipio stand. Er hatte auf dem großen Pferd das Reiten erlernt und der Clydesdale war auch ein gutes Arbeitspferd, kräftig und ruhig. Da machte die Arbeit auf dem Pferderücken dann noch wirklich Spaß, und das schon seit fast zwei Jahren.
Bei der Weide angekommen lehnte sich Damian gegen das Gatter und pfiff einmal laut, um Scipio zu sich zu rufen. Der Wallach war eben nicht ganz so klug wie Summer Breeze und konnte die Tore nicht selbst aufmachen, sonst hätte er damit wohl auch schon angefangen. Aber so musste er eben immer noch von seinem Reiter abgeholt werden. Na ja, so kam der Drache eben auch ein bisschen auf seinen Füßen rum, das war gar nicht so schlecht. Der Drache wartete, bis Scipio zu ihm heran getrabt kam, dann öffnete er das Gatter. „Na großer? Komm her, wir haben Arbeit zu tun.“ Damian schob sich durch das Gatter, lehnte es an und legte zuerst einmal Scipio das Halfter an, in das der Wallach bereitwillig hinein schlüpfte. Das Seil dann fest zu machen war nun wirklich das Geringste. Bevor der Drache das Gatter wieder öffnete, um Scipio zum Stall zu führen, musterte er ihn kurz. „Na, wieder im Staub gewälzt? Dann heißts wohl erst mal wieder sauber machen. So kann ich dich ja nicht satteln.“ Zumindest nicht, ohne dem armen Tier während der Arbeit den Rücken wund zu scheuern, und das ging auf keinen Fall. Aber sein Pferd zu Putzen und dessen Hufe zu säubern gehörte eben zum Alltag dazu. Damian führte Scipio von der Weide, verschloss das Gatter hinter sich wieder anständig und führte den Clydesdale zum Stall, wo er ihn fest machte und mit dem Striegeln anfing.
 21.08.15 12:04
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Als Josh das Gatter zur Weide öffnete, auf der auch sein Arbeitspferd Little Bucket stand, trabte seine Stute an ihm vorbei und fing an, friedlich zu grasen. Sie war eben ein altes Mädchen und brauchte auch ihre Ruhe. Josh lächelte darüber nur und pfiff zweimal kurz nach Bucky. Der Falbe lies sich auch nicht lange bitten und lief nun wiederum auf den Rancher zu, der ihn ohne großes Trara an die Leine legte und von der Weide führte. „Na Bucky, wir schaffen heute was, oder? Ja, ich merk schon, du bist aufgeregt, du willst loslegen. Ja komm, ich muss dir erst deinen Sattel auflegen, wir arbeiten doch nicht bareback! Solche Sitten ziehen gar nicht erst ein, Junge“ Er hatte sich so angewöhnt, mit seinen Tieren zu sprechen, dass er eigentlich ständig am Schwätzen war. Er fand es wichtig, dass seine Pferde seine Stimme mit etwas positivem verbanden. Und es war ein Wunder, wie gut der Tiger seine Stimme unter Kontrolle hatte, wie sehr er mit ihr zu spielen wusste, wenn es um seine Tiere ging. Seine Familie war wahrlich mit Pferdeverstand gesegnet worden und eben auch mit dem Verstand, die Stimme zu kontrollieren.
„Na guck mal, mein Brüderchen und der gute Scipio sind auch schon da“, grinste der Amerikaner und band Little Bucket, der mit der Zeit wohl eher ein Big Bucket geworden war, neben Scipio fest und holte das Putzzeug raus. Mit schnellen, geübten Handgriffen säuberte er den Hengst von Dreck und Staub, bevor er ihm noch die Mähne und den Schweif verlas. „Na, wenigstens spielt das Wetter mit, nicht zu warm, nicht zu kalt, genau richtig. Bin ja nur mal gespannt, ob unsere Dolly schwanger ist. Wenn's so wäre kann eigentlich nur Conan der Vater sein, der hat ihr immer wieder Avancen gemacht. Ansonsten höchstens noch Vivid, aber das glaub ich fast nicht, der hat sich nie wirklich für das Mädchen interessiert“ Leise pfeifend begann er, Bucket die Hufe auszukratzen, während der Quarter-Hengst nur leicht schnaubte. „Ja doch. Und man, ich bin echt froh, dass wir Sketchy's Jährling nicht an eine Rennbahn verlieren. Der Kerl, der ihn sich übermorgen ansieht, will ihn zum Freizeitreiten haben und für leichte Dressur. Ich sag dir, seitdem letztes Jahr uns echt der alte Jebediah gebracht wurde, mich schauerts, wenn ich dran denk. Der war ja total kaputt! Die haben ihn echt zur Schande geritten, die lassen die Pferde zu früh auf die Bahn. Mit drei Jahren ist kein Pferd eingeritten, da sollte das Einreiten erst anfangen! Eins sag ich dir Damian, wenn du jemals in die Verkaufsverwaltung gehst, verkauf niemals ein Pferd unter drei Jahren an eine Rennbahn! SO arm können wir gar nicht sein, dass uns das mal passiert!“ Josh nahm hin und wieder misshandelte oder alte Tiere auf, die sonst niemand haben wollte. Jebediah war ein Wallach gewesen, der auf einer Rennbahn gelaufen war und mit gerade mal 8 Jahren absolut ausgebrannt und geschunden zu ihm gekommen war. Hier durfte er bei Josh frei auf der Weide laufen, wurde manchmal von ihm etwas an der Longe bewegt, damit er den Menschenkontakt nicht vergaß und mittlerweile war er so gesund, dass es eine Freude war, ihm beim Laufen und Springen über das Gras zuzusehen. Aber es machte den Pferdezüchter wahnsinnig wütend, was manche Leute einem Pferd antaten, nur um des Profits willen....
 24.08.15 2:36
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