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Cyrils und Qualnithras "Drachenhöhle"

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Ein geräumiges Zimmer für zwei Personen. Die Wände sind in einem neutralem Beige gehalten und werden links und rechts von zwei großen Schränken und den beiden Betten der Bewohner verdeckt. Neben den beiden Betten sind jeweils ein Nachttisch gestellt, auf welchem je eine Kerze steht und vielleicht ein Buch, welches vor dem Einschlafen oder in der Freizeit gelesen wird. Abgegrenzt werden die beiden Betten in der Raummitte von einem anderthalb Meter hohem Regal, in welchem die Schulbücher ihren Platz finden. In der Raummitte thront ein kleiner runder Tisch, an welchem man gut und gerne sich zusammensetzen, um ein wenig die Zeit miteinander zu verbringen, oder auch Lernen kann. Erhellt wird der Raum von den Kerzen auf den Nachttischen und einem kleinen Kronleuchter auf dem Tisch in der Raummitte. Diese sind neben dem großen Fenster die einzige Lichtquelle, da die Bewohnerin unter Photophobie leidet und man diese nun aus Rücksicht verwendet, statt normaler, greller Glühbirnen. Auch das recht große Fenster wird von einem dementsprechend angepassten Vorhang abgedunkelt, damit sich die Photophobikerin in dem Raum halbwegs wohlfühlen kann.
 10.10.11 22:14
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First Post

Seine Reise zur Moon Academy begann mit einem Flug. Cy hatte sich gewundert, warum sein Großvater darauf bestand, dass er in einen riesigen stählernen Vogel steigen sollte. Allein damit er nicht auffallen würde ... mal wieder. Langsam hing ihm dieses verdammte Versteckspiel tierisch zum Hals raus. Er war ein Drache, ein Herrscher der Lüfte und der Flammen. Niemand hatte das Recht, diese majestätischen Geschöpfe auch nur eine Schuppe zu krümmen. Und nun soll er sich in ein Flugzeug setzen, statt selbst den zu fliegen und den rauschenden Wind genießen? Was für ein Schwachsinn! "Ich wünschte, ich könnte nun wenigstens draussen auf einem der Schwingen stehen.", murmelte er während des Fluges und er fing sich einige verwirrter und überraschter Blicke ein. Ansonsten war seine Reise jedoch sehr unspektakulär und bedarf daher keiner tieferen Erzählung. Putzmunter aber zu Tode gelangweilt kam er an die Academy und bezog sogleich sein Zimmer, richtete sich in dem spartanischem Raum ein und setzte sich erstmal vor der Türe in den Flur, da er noch ein wenig Zeit hatte, bis seine erste Unterrichtsstunde an der neuen Schule beginnen würde.

tbc: der Gang zu den Zimmern, 1. Stock, Haus der Nachtschüler
 13.10.11 16:59
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pp: Aufenthaltsraum im Haus der Nachtschüler

Ich komme in den Raum, froh, mein Zimmer gefunden zu haben, in welches meine spärlichen Sachen zum Glück schon hier her gebracht wurden, auch, wenn ich es mir mit einem Jungen teilen muss, wenigstens nicht mit diesem Azazel. Es sieht hier ganz nett aus, kein zu großer Raum und auch nicht zu klein, man fühlt sich hier selbst mit meiner starken Agoraphobie nicht zu eingeengt, es sieht schön hier aus und ich bin froh, dass der Raum nicht überdimensional groß ist, sonst könnte ich mich hier nicht wirklich wohl fühlen oder zurückziehen und würde mich die ganze Zeit nur in die Ecken drücken, um mich wenigstens ein kleines bisschen wohler zu fühlen, Ich schnuppere kurz, bevor ich mich auf das Bett zurückziehe, das unberührt riecht. Darauf sitzend ziehe ich meine Hosen aus und lege sie ordentlich neben meiner Schlafstatt auf dem Boden hin, meine Schuhe habe ich daneben gestellt, dann krieche ich unter die wärmende Decke, ich atme tief durch, aber die Luft ist mir doch zu stickig, ich seufzte und stehe nochmal auf, um das Fenster zu kippen und aus meiner Schultasche einen Block zu holen, von dem ich ein Blatt abreiße, auf das ich Schreibe: "An meinen Mitbewohner: Es wäre nett, wenn das Fenster aufbleiben könnte, muss aber nicht zwingend sein. Danke im Voraus für die Rücksicht." Ich verziehe mich wieder ins Bett, schließe meine Augen und dämmere langsam weg.
 28.02.12 16:09
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cf: Akademiegebäude, 1. Stock, Gang

Immernoch merkwürdig ruhig kehrte der junge Drache in das Zimmer zurück, welches er auf Grund einer jungen Dame ein wenig modifizieren ließ. Cyril hatte wahrlich kein Problem mit diesem Raum und der spärlichen Lichtverhältnisse. Er wusste soweit, dass die Dame, die da schon im Bette lag, unter Photophobie und Agoraphobie litt, weshalb der Raum gerade groß genug war, dass sie beide wenigstens etwas Platz hatten. Da er Kenana-san schlafend vorfand, ging Cyril auf besonderst leisen Sohlen durch den Raum, bemerkte das kleine Blatt auf dem Tisch und las dieses durch. Es wäre nett, wenn das Fenster aufbliebe, was jedoch nicht zwingend nötig sei, besagte dieses Blatt Papier und ein Dankeschön im Vorraus. Natürlich ließ Cyril allein schon des Anstandes wegen das Fenster offen und knöpfte nun sein Hemd auf, welches er aufhing. Das Kleidungsstück drunter wurde ebenfalls säuberlich zusammengelegt und mitsamt seiner Hose auf den Boden gelegt. Seine Schuhe fanden daneben ihren Platz. In Unterhemd und Unterhose stieg der junge Drache nun einfach in sein Bett und schlief, nachdem er noch einige Minuten wachlag, langsam ein.
 03.03.12 12:14
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As ich aufwache, fühle ich mich wieder relativ fit, ein bisschen hungrig zwar, aber das bin ich gewohnt und es kann noch ein bisschen warten, ich muss erst mal wirklich wach werden, ich gähne, blicke mich um und sehe meinen Mitbewohner in dem anderen Bett liegen und schlafen, ich schnuppere kurz, um herauszufinden, womit ich es zu tun habe, und ein Lächeln stiehlt sich auf mein Gesicht, es ist ein Drache, eins dieser wunderbaren Geschöpfe, für die ich schon in meiner Kindheit einen gewissen Respekt entwickelt habe, der Geruch ist für mich beruhigend und es ist auch immer noch angenehm dunkel. Ich klaube meine Hosen vom Boden auf und ziehe sie an, ehe ich aus meinem Koffer ein Buch hole, das in meiner Heimatsprache geschrieben ist, zum Tisch in der Mitte des Raumes gehe und anfange, zu lesen, es sind Sagen der Dunkelelfen und der Dämonen, viele davon grausam und ängstigend, aber auch ein paar wunderschöne sind dabei, sie vermitteln für mich ein Gefühl der Geborgenheit und sind für mich in gewisser Hinsicht ein Stück Heimat, eine unsichtbare Decke, die sich um meine Schultern legt und mir Wärme und Sicherheit gibt, ich setze mich an den Tisch, im Schneidersitz auf einen der Stühle, und schlage das Buch auf, Kerzen muss ich dazu keine anzünden, meine Augen sind die Finsternis zum Glück immer noch gewohnt.
 10.03.12 13:35
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Endlich wieder eine angenehme Nacht schlafend zu verbringen war für Cyril tatsächlich schon eine gewisse Wohltat. Bei seiner Anreise war es ihm nicht wirklich möglich zu schlafen, da die lauten Turbinen des Stahlvogels ihn daran hinderten, wohltuenden Schlaf zu halten. Ausserdem musste er sich ja irgendwie nun ein wenig umstellen, da seine Schulstunden bis spät in die Nacht hinein stattfanden. Nicht wirklich das, was er von den Menschen her gewohnt war, aber wahrscheinlich gab es diese Klassenteilung zum Schutze der Schüler voreinander und zum anderen um die Schule nicht zu überfüllen ... möglicherweise.
Ein wahrlich anstrengender Tag und eine noch anstrengendere Nacht hatte Cy nun zum Glück hinter sich und der Schlaf tat ihm sehr gut. Hätte er sich doch bloß nicht im Unterricht verwandelt, wäre er sicherlich fit genug gewesen, um die komplette Nacht durchzumachen, aber so musste er doch ein wenig Schlaf nachholen, damit er nicht mit schlimmen Augenringen und einem Dauergähnen in den nächsten Tag starten würde. Aber wenigstens hatte er einige interessante Wesen kennen gelernt. Zum einen eine äusserst attraktive, reinblütige Vampiresse, ein tierisch naiver Federnaga, eine süße Halbwerwölfin, zwei hochrangige Dämonen, die in einem heftigen Streit gegeneinander zu werkeln schienen und allen vorran den Jungen, den er geküsst hatte, Valerian Dragos. Er hatte eine Hydra geküsst ... klang sicherlich nicht gerade appetitlich, aber dessen menschliche Form hatte so zarte Lippen, da konnte er nicht wirklich anderst. Aber genug davon, es war nun Zeit aufzustehen.
Mit einem lauten Gähnen begrüßte Cyril den Morgen und strecke sich genüsslich in seinem Bett, ehe er sich in einer fließenden Bewegung vom Bett rollte und dabei aus seiner Decke schlüpfte. Kurz darauf huschte der junge Drache zu seinem Schrank und suchte den feinen Anzug, den er zu festlichen Anlässen gekauft hatte. Kurz darauf schlüpfte Cy in eine schwarze Stoffhose, einem weißen Kragenhemd und einem passenden schwarzen Jackett, welches er erstmal noch offen ließ, da es ihm sonst zu warm wäre. Als er sich nun umdrehte, sah er, dass seine Zimmergenossin schon wach war, weshalb er ihr ein aufgeschlossenes Lächeln entgegenbrachte, auch wenn sie gerade in ein Buch vertieft war.
"Guten Morgen, ich bin Cyril Sinclair.", stellte sich der junge Drache vor. Seine Augen brauchten zwar noch etwas, aber langsam erkannte er die junge Dame am Tisch immer besser und betrachtete sie nun genauer. Sie hatte graue Haut und sehr weibliche Züge, war sehr flachbusig, hatte aber ansonsten eine sehr attraktive Ausstrahlung. Langsam fragte sich Cy, ob ihm die hübschen Damen hinterherrennen würden, auch wenn das vielleicht etwas weit hergeholt schien. Wie auch immer, sie teilten sich bloß das Zimmer, nicht dasselbe Bett und das war auch gut so, schließlich brauchte der junge Kerl seinen Schlafplatz und es schien wohl eine Eigenart der Drachen zu sein, dass sie nicht gern ihre Schlafstelle mit anderen teilten.
"Ich hoffe, der Raum ist in dieser Ausführung halbwegs erträglich für dich.", fragte der Schotte höflich und setzte sich der exotischen Drow gegenüber. Die fehlende Beleuchtung wäre für viele sicherlich ein Dorn im Auge, aber als Drache brauchte man seine Augen sowieso eher weniger als alles andere. Eigentlich hätte Cy ja das Fenster ausbauen lassen, um die Stelle zuzumauern, aber dieser Vorhang bestand aus lichtundurchlässigem Stoff, was Cy äusserst praktisch fand. So konnte der Raum trotz Sonnenschein dunkel sein, was für die Photophobikerin natürlich umso angenehmer sein musste.
 10.03.12 16:58
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Ich lasse mich zuerst einmal gar nicht stören, als mein Mitbewohner aufwacht, und lese einfach weiter, die Geschichten erinnern mich einfach an meine Vergangenheit und werden niemals langweilig oder uninteressant, meine Eltern hatten mir diese Sagen vorgelesen, seit ich ein kleines Kind war und grade an einem Ort, an dem ich fremd bin und mich nicht auskenne, ist es wichtig für mich, einen Gegenstand zu haben, an dem ich mich festklammern kann und das ist eben dieses Buch, das ich schon seit frühster Kindheit besitze und das mir eine Menge bedeutet, es sind die Sagen, die ich immer am schönsten oder interessantesten fand und sie wecken einfach schöne Erinnerungen in mir, vor allem, weil meine Mutter mir mit diesen Geschichten das Lesen beibrachte, es sind einfach frühste und wunderschöne Kindheitserinnerungen und jedes mal, wenn ich dieses Buch aufschlage, erinnere ich mich wieder daran, mit was für einer Engelsgeduld sie mir die einzelnen Wörter erklärt und geholfen hat, lesen zu lernen. Ich schlucke, eigentlich vermisse ich meine Mutter, genau wie meinen Vater auch, aber ich kann jetzt nicht einfach wieder zurück nachhause, so gerne ich es auch eigentlich würde. Ich muss mich mit der Schule arrangieren und so auch mit den Mitschülern. Und deswegen freue ich mich auch eigentlich darüber, dass mich mein Mitbewohner anspricht, er wirkt doch recht nett und so kann ich vielleicht wenigstens mal eine Freundschaft schließen und bin nicht mehr ganz so einsam, ich hebe den Kopf und blicke ihm mit einem neugierig-scheuen Blick in die Augen, zumindest einmal auf den ersten Blick scheint er eine nette Person zu sein, mit der ich mich arrangieren kann und die mir den Freiraum lassen wird, den ich brauche, um mich wohl zu fühlen, ich klappe das Buch zu und setze mich aufrecht hin. >>Quanithra Kenana, ich freue mich, deine Bekanntschaft zu machen, Cyril.<< Ich verneige mich leicht im Sitzen, und breche dabei auch kurz den Augenkontakt ab, es sind die üblichen Höflichkeits- und Vertrauensfloskeln meiner Heimat. Ich benutze mehr als ein oder zwei Worte für die Begrüßung, heißt, ich bin selbst an einem Gespräch interessiert, und ich senke den Blick und offenbare meinem Gegenüber mein ungeschütztes Genick, zwei Dinge, die ich vor diesem Azazel im Traum nicht getan hätte, weil ich ihn vom ersten Moment an nicht hatte ausstehen können, Cyril dagegen ist mir wirklich sympatisch mit seiner ruhigen Stimme, er ist einfach anders als dieser kampflustige Dämon, dem ich zuerst begegnet war und ich bin froh darüber. Und vor allem zeigt er deutlich, dass er sich auch um andere schert, als er anmerkt, er hoffe, dass ich mich hier wohlfühlen könne, woraufhin ich kurz nicke, auf jeden Fall eine nette Geste, wenn man mal bedenkt, dass ich zugezogen bin und das hier eigentlich sein Zimmer ist, nicht unseres. Trotzdem scheint er sich darum zu kümmern, dass ich eine starke Aversion gegen zu helle oder zu große Räume haben und spricht das sogar nochmal explizit an. Ich nicke und jetzt blicke ich ihm direkt in die Augen. >>Es ist gut, wie es ist und ich danke für die Rücksicht. Danke übrigens, dass du heute Nacht das Fenster nicht zugemacht hast.<< Ich lächle und lege meinen Kopf schief, zuerst hatte ich mich ein bisschen angespannt, aber jetzt lösen sich meine leicht verkrampften Muskeln und ich lege die Hände in den Schoß, von einem Moment auf den nächsten muss ich kein bisschen mehr an meine Heimat denken und ich bin froh darüber, weil damit auch Heimweh kommt und ich darauf nun wirklich keine Lust habe. Cyril ist ein Grund, sich mit anderen Dingen zu beschäftigen und ein Gespräch hilft sowieso immer gegen Heimweh oder Angst. Ich überlege kurz, was ich vielleicht fragen könnte, um das Gespräch ein bisschen anzuregen, damit ich ihn ein bisschen näher kennen lernen kann und vielleicht auch ein bisschen was über ihn herausfinden werde. >>Was bist du für ein Wesen, Cyril?<< Fragend lege ich meinen Kopf auf die andere Seite, während ich mit einer Strähne herumspiele, eigentlich weiß ich ja, was mein Gegenüber ist, aber ich will wissen, ob er auch ehrlich genug ist, um mir zu sagen, dass er ein Drache ist, auch, wenn das noch eine recht harmlose Frage sein dürfte. Ich habe noch ein paar andere, bei denen ich herausfinden kann, ob mein Mitbewohner eine ehrliche Person ist.
 13.03.12 0:33
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Als Cyril seine Mitbewohnerin ansprach, sah diese ihn mit einem Blick an, der eine gewisse Vorsicht ausstrahlte, aber dennoch ein gewisses Interesse zeigte. Nach seinen Worten setzte sich die junge Dame aufrecht hin und schloss das Buch, in welchem sie zuvor gelesen hatte. Sie stellte sich als Qualnithra Kenana vor. Danach verneigte sich die Dame leicht in ihrer Position und brach dadurch kurz den Blickkontakt ab. Sofort nahm Cy eine gerade Position ein und verneigte sich ebenfalls, wie es in Japan zum guten Ton gehörte.Qua ... bitte was?, dachte er sich, da er mit ihrem Vornamen sicherlich noch Schwierigkeiten bekommen könnte, aber da sie sich schon so höflich begegneten würde er einfach nach japanischen Höflichkeitsregeln ihren Nachnamen verwenden, bis sie sich soweit kennen lernten, dass der Gebrauch von Kosenamen nicht mehr unangebracht wäre.
"Die Freude ist ganz meinerseits, Kenana-san.", erwiderte Cy die Höflichkeitsfloskel, auch wenn seine Stimme einen Unterton besaß, der klar machen sollte, dass er diese Floskel auch ernst meinte. Er war eben recht gesellig und mochte nie wirklich diese Abgeschiedenheit, die sein Großvater so schätzte, dennoch war da eine gewisse Erziehung angekommen. Dennoch war der junge Drache viel zu eigensinnig, um wirklich diese Lebensweise mit seinem Großvater abzuhalten und ausserdem war sein Großvater schon extrem alt, weshalb die Erziehung eines solchen kleinen Energiebündels schon ziemlich anstrengend sein musste. Aber jetzt war er hier an dieser Akademie und er musste sagen, dass es ihm bisher sehr gefiel. Er hatte bisher nur ein Paar Stunden erlebt, aber für einen ersten Eindruck reichte das schon, schließlich war der gestrige Tag ziemlich chaotisch abgelaufen. Mit einem plötzlichen Anflug einer Erinnerung hätte er beinahe den wieder bestehenden Blickkontakt abgebrochen, konnte seinen Körper aber dank seiner antrainierten Disziplin unter Kontrolle halten, auch wenn er kurz aus dem Takt gekommen blinzeln musste.
"Dann bin ich ja beruhigt und das mit dem Fenster ist doch wohl selbstverständlich.", entgegnete der Braunschopf seiner Gesprächspartnerin beinahe schon etwas entrüstet. Er hatte einen äusserst höflichen und rücksichtigen Charakter, dass er es als äusserst unangebracht und unfreundlich empfand, wenn man gegenüber Phobien und Krankheiten keine Rücksicht nahm. Es war einfach eine Frage des Anstandes und auch eines der Themen über die Cyril gerne diskutierte und auch seine Sichtweise mit einem harten Nachdruck hinterlegte. In diesem Thema war er nicht klein zu kriegen und hielt gerne Standpauken gegenüber den tolligen Kindern, zumal er ja diese Sache mit dem herzkranken Mädchen erlebte, welche von Jungen nachgestellt wurde und diese in die Flucht schlagen musste, was ihr Herz jedoch nicht verkraftete. Seit dieser Erfahrung, die er im zarten Alter von 6 Jahren machte, änderte sein Wesen sehr stark. Er wurde zusehends ruhiger und war nicht mehr so energetisch wie zuvor, was jedoch nicht hieß, dass er nun dieses Eremitenleben suchte. Ganz im Gegenteil suchte er immer mehr die Nähe des Dorfes, in welchem er aufwuchs, und freundete sich mit einigen Leuten sogar an, was darin resultierte, dass er aus Frustration und Wut eine Küche in Brand steckte, als er für seinen Großvater einen Kuchen backen wollte, dem ihm um Gottes Willen nicht gelingen wollte. Doch mal wieder wurden die Gedanken des jungen Drachen unterbrochen, als er gefragt wurde, was für ein Wesen er sei.
"Ich bin ein Drache.", antwortete er mit seiner ruhigen Stimme, obwohl er ahnte, dass sie es längst wusste. Dennoch besaß er genug Pflichtgefühl um die Frage dennoch zu beantworten. Ihr Interesse freute ihn aber auch und nach kurzem Überlegen setzte er sich ihr gegenüber, da er seine stehende Position unangebracht empfand und ihm fast so vorkam, als würde er sie verhören. So konnte er sich mit einem höflichen Nicken aus dieser unangenehmen Situation wenigstens etwas hinauswinden. Ausserdem hasste er es auch ein wenig, auf andere hinabsehen zu müssen.
"Dem Aussehen nach zu urteilen seid ihr eine Dunkelelfe, oder liege ich da falsch?", fragte der Drache nun seinerseits um auch sein Interesse an seinem Gesprächspartner zu vermitteln. Ausserdem machte sie einen vernünftigen Eindruck und er hatte mit Val ohne hin keine feste Zeit ausgemacht, was seiner Meinung sogar recht unpraktisch war. Wie unbedacht von mir!, schalt sich der junge Kerl, lächelte aber immernoch höflich seine Gesprächspartnerin an. Dieses leichte Lächeln war wohl mehr oder weniger sein Markenzeichen, welches ihm vor allen bei älteren Damen sehr viele Pluspunkte einbrachte, aber auch bei nicht ganz so alten Erwachsenen auf eine positive Reaktion traf.
 13.03.12 13:31
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Ich nicke, als Cyril sagt, die Freude sei ganz seinerseits, ein höflicher junger Mann, der es respektiert, wenn ich zuerst mal ein bisschen distanzierter bin, und er scheint wirklich zu meinen, was er sagt, was ihn mir eigentlich recht sympathisch macht und ein Pluspunkt ist, genauso wie die Tatsache, dass er sich, ähnlich wie ich, zuerst einmal verneigt hat, auch, wenn er das wahrscheinlich eher nach der japanischen Tradition gemacht hat, weil er wahrscheinlich denkt, dass ich mich an diese Traditionen anpassen will, was zwar auch stimmen mag, aber nicht der Hauptgrund ist, grade bei der ersten Begegnung halte ich mich viel lieber an die Traditionen meiner Art, die durch solche Gesten Vertrauen und innere Ruhe symbolisieren und nur so entspannt sind, wenn es ein friedliches Treffen ist. Wäre Cyril wie Azazel auf mich zugegangen, hätte ich ihn auch genauso ablehnend behandelt, bei meinesgleichen hängen sehr viele Begrüßungsfloskeln vom jeweiligen Gegenüber und dem ersten Eindruck ab, darüber kann man auch leicht erfahren, wie der andere über einen denkt, weil es bei meiner Art einfach zum guten Ton gehört, bei der ersten Begegnung seine Meinung kundzutun, selbst dann, wenn derjenige dadurch vielleicht gewarnt ist, dass man ihn nicht ausstehen kann und ihm vielleicht Leid zufügen will. Ich persönlich habe gelernt, mein Gegenüber schon über den Tonfall so weit zu analysieren, dass ich weiß, was ich wirklich von ihm zu halten habe, habe es aber selbst noch nicht ablegen können, bei der ersten Begegnung meine Meinung gegenüber dem anderen offen zu legen und dabei ganz den Traditionen meier Heimat zu folgen, selbst wenn die meisten Menschen selbst dann freundlich und zuvorkommend sind oder es versuchen, wenn sie es nicht so meinen und jemanden nicht mögen, ich denke einfach, jeder hat das recht, zu erfahren, was sein gegenüber von ihm hält, aber ich weiß, dass vor allem Menschen nicht mit einer solchen Offenheit leben und auch das ein Grund für Streit sein kann. Ich muss schmunzeln, als er sagt, dass die Sache mit dem Fenster selbstverständlich war, für ihn vielleicht, aber für mich bedeutet es einen Akt der Höflichkeit und Rücksicht, wie ihn viele nicht zeigen würden, die ich kenne, und so lege ich den Kopf schon wieder auf die andere Seite und blinzle belustigt. >>Wenn du die Meinung vertrittst, dass es selbstverständlich war, dann freut es mich und flößt mir Respekt ein, dass es das für dich ist, aber viele sehen das heute nicht mehr als selbstverständlich an, rücksichtsvoll mit ihren Mitmenschen umzugehen und so war es doch wieder etwas besonderes, dass du das Fenster offen gelassen hast.<< Ich lächle und nehme den Augenkontakt wieder wirklich auf, ich mag mein Gegenüber wirklich jetzt schon, weil er so viel ruhiger, rücksichtsvoller und freundlicher als die meisten Leute in meiner Heimat wirkt, obwohl doch Rücksicht etwas unglaublich wichtiges ist, auch in der heutigen Gesellschaft noch, weil viele Leute Hilfe brauchen, entweder, weil sie etwas nicht beherrschen, oder dazu wegen körperlicher Einschränkungen einfach nicht in der Lage sind, aber das ist heute einer Menge Leute einfach egal, weil sie keinen Profit darin sehen, jemanden zu unterstützen. Ich bin froh, dass mein Mitbewohner anders ist, ich ihm wahrscheinlich vertrauen kann und er mich eher nicht hängen lassen wird, aber das wird sich auch noch erweisen, wenn ich ihm ein paar weitere Fragen stelle, bei denen sich recht einfach herausfinden lässt, ob er mir die Wahrheit sagt oder ob er lügt und nur die Wahrheit verbergen will. Natürlich nichts wirklich persönliches, das liegt nicht in meiner Art, aber schon Fragen, bei denen einem die Antwort vielleicht unangenehm ist oder man es lieber nicht ans Licht gebracht hätte, zum Beispiel, um nicht unsicher zu wirken, die Frage, was für ein Wesen mein Gegenüber ist, war da wirklich noch harmlos, weil Drachen keine besonders schwache Spezies sind, auch nicht besonders angreifbar und zumindest in Japan auch nicht geächtet, es gäbe eigentlich nur den Grund Bescheidenheit, um in diesem Punkt zu lügen und so unglaublich bescheiden wirkt der Junge dann doch nicht und das muss ja auch keiner verlangen, er gibt schließlich nicht mit dem, was er ist, an. Und er hat ja auch wahrheitsgemäß geantwortet, nachdem ich ihm die Frage gestellt hab, was er denn sei, ein großer Pluspunkt für ihn, aber noch kein Beweis für seine Ehrlichkeit, denke ich mal. Auf seine Frage hin, ob ich eine Drow sei, seufze ich. >>Ja, du liegst falsch, aber das ist nicht deine Schuld, selbst einige Dunkelelfen haben mich schon fälschlicherweise als eine der ihren Bezeichnet, ich bin eine Halbdrow, aber mein Vater ist ein Dämon, also bin auch ich zur Hälfte eine Dämonin.<< Ich lächle, schließlich muss auch ich wahrheitsgemäß auf die Fragen des anderen antworte, wenn ich ehrliche Antworten erwarte, sonst wäre das nicht wirklich fair. Ich überlege kurz, welche Frage ich meinem Gegenüber zunächst stellen soll, die vielleicht schon einmal ein bisschen Ehrlichkeit erfordert, Cyril ist kein japanischer Name, Sinclair genauso, natürlich kann seine Familie nach Japan gezogen sein, bevor er zur Welt kam, aber das glaube ich nicht, und relativ neu in einem Land zu sein, bedeutet immer eine gewisse Unsicherheit, weil man schnell in ein Fettnäpfchen treten und Fehler mit Sitten und Gebräuchen machen kann. Ich blicke meinem Gegenüber in die Augen, jetzt schon etwas bestimmter, neugieriger und eher darauf bedacht, nach Lügen in den Aussagen meines Mitbewohners zu suchen. >>Du bist nicht in Japan geboren, oder Cyril?<<
 14.03.12 17:21
vAnonymous
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Das Kenana-san die Verbeugung nicht im japanischen Sinne vollführte, konnte Cyril nicht ahnen, aber gerade aus diesem Grund hatte er die Geste erwidert. Dass diese Geste eher Vertrauen und in gewisser Weise dadurch auch Wohlbefinden ausdrücken sollte, wusste der junge Drache genauso wenig. Dennoch spürte er als Drache eine gewisse Ruhe von Qualnithra ausgehend, die auch ihm in gewisser Weise ruhiger werden lies. Aber genauso spürte Cy eben auch die weiter währende Vorschicht, die dennoch recht schwer zu erkennen war.
Dann jedoch hörte er aus ihrem Mund ein Schmunzeln, dass ihm doch etwas unerwartet kam und nicht ganz in das Bild passte, seiner Meinung nach. Natürlich war vor ihm eine schöne und junge Frau, derer dieses Schmunzeln äusserst gut stand, aber bisher wirkte sie so ruhig und höflich, dass ihm dieses Schmunzeln sogar etwas überraschte. Auch ihre nächste Bewegung wirkte ein wenig lässiger als Cy das bisher erwartet hatte. Vielleicht ja doch nicht so steif ..., dachte sich der braunhaarige Junge nun und sein höflich-feines Lächeln wurde etwas offener, auch einfach aus dem Grund weil er selbst nicht so steif wirken wollte. Klar, höflich wäre er weiterhin geblieben, aber seine Ausstrahlung sollte etwas legerer wirken, schließlich würden die beiden einige Zeit dasselbe Zimmer teilen, was sicherlich für einen Drachen nicht ganz einfach war, da diese eigentlich sehr oft ein eremitenhaftes Leben bevorzugten und nicht ganz so gesellig waren. Cy bildete da wohl eine fast schon krasse Ausnahme, dennoch gab es auch eine Sache, die er ebenfalls eher unangenehm empfinden würde. Wenn jemand im selben Bett schlafen würde, wäre das für den Drachen recht unangenehm, denn so aufgeschlossen war er nun auch wieder nicht. Er würde sein Bett erstens nur mit seinem Lebensgefährten teilen und das auch nur für sexuelle Handlungen, danach wären getrennte Schlafstätten wieder angebracht. Ein vielleicht in den Augen anderer recht ungewöhnlicher Tick, wenn man nicht selbst Drache war.
Danke, dass du dies so positiv auffasst. In der Tat gibt es leider nur noch wenige, die dieses Maß an Anstand an den Tag legen.", meinte Cyril nun und hatte die Dame ihm gegenüber tatsächlich geduzt, was er eigentlich nicht wollte, weshalb er kurz ein leises Murren hören ließ. "Verzeiht. Ich sollte euch nicht ungefragt duzen.", entschuldigte sich der anständige, junge Kerl sofort. Die Konversation mit Kenana-san war recht ruhig, aber sie machte mitlerweile einen solch symphatischen Eindruck, dass sie einfach in gewisser Weise mochte und deshalb für einen kurzen Moment diesen Patzer leistete. Er war eben kein geborener Japaner, sondern Schotte und diese waren eben tatsächlich unbefangener als die doch recht steif wirkenden Japaner. Dennoch war es Cy bisher immer sehr gut gelungen mit seinem freundlichen Auftreten solche kleinen Aussetzer nicht böswillig erscheinen zu lassen, weshalb ihm sowas auch immer sofort verziehen wurde und ihm niemand einen Vorwurf machen konnte.
Nun erklärte Qualnithra, dass sich Cy tatsächlich zur Hälfte geirrt hatte. Sie war nur zur Hälfte eine Dunkelelfe. Ihr Vater war ein Dämon, weshalb sie es natürlich auch zur Hälfte selbst war. Ihr Lächeln und die Tatsache, dass selbst Dunkelelfen den Unterschied kaum wahrnahmen, zeugten davon, dass sie es dem Drachen nicht übel nahm. Umso besser, denn dadurch blieb das freundliche und angenehme Klima der Konversation erhalten. Er hatte sich auch nicht die Mühe gemacht, ihre Gerüche einzuordnen, da ihm auffiel, dass sie ehrliche Antworten erwartete und so höflich schien, dass sie ebenso wahrheitsgemäß auf seine Fragen antworten würde. Und so kam eben auch ihre nächste Frage, ob er nicht in Japan geboren wurde. Und nun fiel ihm auf, dass Qualnithra ihn ihrerseits die ganze Zeit über duzte, er sie jedoch nicht darauf ansprach, was widerum ein Beweis dafür war, dass er die junge Halbdrow als sehr symphatisch befand.
"Ich ... weiß nicht, ob ich in Schottland, oder auf Hokkaido geboren wurde. Aber meine Vorfahren sind Schotten und es liegt meiner Meinung nach Nahe, dass ich auf der britischen Insel geboren wurde und meine Eltern mich sichrlich aus guten Gründen zu meinem Großvater brachten, oder bringen ließen. Dieser zog mich auch groß und lebte schon einige Hundert Jahre vor meiner Geburt auf der japanischen Insel, da dort Drachen nicht geächtet werden, wie es in den keltischen und nordischen Kulturen der Fall ist. Ich habe auch meine Eltern nie zu Gesicht bekommen. Warum weiß ich ebenfalls nicht. Vielleicht sind sie verstorben, oder wollen mich einfach in Sicherheit wissen und kommen mich deshalb nie besuchen. Auf meine Fragen hatte mein Großvater bisher immer recht ausweichend geantwortet und meinte, dass sie ihre Gründe hatten. Aber Drachen sind scheinbar von Natur aus nicht sonderlich auf ihre leiblichen Eltern angewiesen, können jedoch von Anfang an spüren, ob sie von Verwandten oder Fremden großgezogen werden, was jedoch selten in ihrer Auffassung und Zuneigung zu ihren Erziehern gegenüber ändert. Vielleicht ist es Weisheit, vielleicht aber auch schlichtweg Ruhe, die uns von den Menschen unterscheidet, jedoch scheinen Waisenkinder der Drachen nicht darauf erpicht zu sein, die Wahrheit ihrer Herkunft kennen zu lernen, oder dies mit einer bedachten Ruhe und Form tun, dass es tatsächlich beinahe wie routiniertes Interesse wirkt.", erklärte der Braunschopf und atmete tief aus. Er hatte seine Worte mit Bedacht gewählt und hoffte, dass sie auch erkannte, dass seine Worte wahr waren. Er wusste nicht, ob seine Eltern noch lebten, jedoch wollte er sich auch nicht auf eine gewisse Sicht versteifen, um sich unnötige Bürden aufzuerlegen. Nach seiner Ausführung erwiderte er nun den neugierigen Blick, wenn auch eher unbewusst, da dies nun eher der Instinkt tat, der sich für das dunkelhäutige Wesen zu interessieren schien. Als Drache hatte er es eben auch schwer mit seinen Instinkten umzugehen, da dieser immernoch viel stärker eingeprägt war, als der der Menschen. Doch das war nun unwichtig, da Cy auch seinerseits auf weitere Fragen wartete, weiterhin mit dem aufgeschlossen und freundlichen Lächeln auf dem Gesicht, das davon zeugte, dass er sich bei dieser Konversation wohl fühlte.
 14.03.12 21:07
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Die kurze Überraschung in den Augen meines Gegenübers verblüfft mich nicht wirklich, schließlich wirken Dunkelelfen auf viele im ersten Moment durch die meistens doch ein bisschen sehr förmlich wirkenden Begrüßungsfloskeln steif, kontrolliert, distanziert und in manchen Fällen sogar abweisend, wenn auch letzteres eher nur dann, wenn sie es auch abweisend meinen. Für meinesgleichen war meine Art der Begrüßung dabei noch eine der offensten, ich habe nicht den Abstand genommen, der für meine Traditionen als angebracht gilt, ein Zeichen des Vertrauens, der Ruhe und auch vielleicht der Selbstsicherheit, man macht damit deutlich, dass man nicht fürchtet, in ein Handgemenge zu geraten und generell sicher ist, dass man selbst wenn in keiner ernsthaften Gefahr ist. Ich weiß, dass ich hier so oder so nicht in Gefahr bin, niemand würde mit dem, mit dem er sich für die nächsten Jahre ein Zimmer teilen muss, gleich am ersten Tag einen Streit anfangen, das wäre völlig irrational und dumm, weil man denjenigen schließlich noch eine ganze Weile ertragen muss und man doch zumindest in dem Raum, in dem man schäft und sich zurückzieht die Möglichkeit zu innerer Ruhe und einem gewissen Frieden will, schließlich ist das so was wie ein Refugium, in dem man sich zurückzieht, wenn man sich konzentrieren will, ausruhen will oder in einer unangenehmen Situation ist, an Orten wie so einem will man eigentlich niemanden, der einen nicht leiden kann und einem das Leben schwer macht, einen Freund dagegen immer sehr gerne, zumindest ich finde, dass es beruhigend sein kann, zu wissen, dass man einen Freund hat, der zu einem hält, einem zum beispiel auch bei privaten Problemen zuhört und einen auch mal in den Arm nimmt, wenn man sich schlecht fühlt. Klar ist so eine Freundschaft ein Geben und nehmen und sollte ich eine solche Freundschaft zu Cyril aufbauen, würde ich auch auf einige Bequemlichkeiten verzichten müssen, wenn er mal beim Lernstoff nicht weiter kommt, private Probleme hat oder auch einfach krank ist, aber ich finde, dass man solche Opfer bringen können sollte, wenn man etwas auf Freundschaft gibt, und die war mir schließlich schon mein gesamtes Leben wichtig. Dazu kommt, dass der Junge ein Drache ist und ich vor diesen Kreaturen immer Respekt habe, weswegen ich erst recht hoffe, eine gewisse emotionale Bindung aufbauen zu können, ich brauche jemanden, mit dem ich reden kann und der mir genauso vertraut, zuhause war das meine Mutter, aber jetzt kenne ich kaum jemanden. Natürlich, da war Haruka und sie ist mir auch weiß Gott sympathisch, aber ich weiß ja nicht einmal, wann ich sie wiedersehen werde, vielleicht ja im Unterricht, zumindest hat sie mir erzählt, dass sie in der selben Klasse ist, wie ich und das müsste ja auch heißen, dass wir uns dann wiederbegegnen, aber jetzt ist ja Wochenende, das heißt, ich werde sie wahrscheinlich erst am Montag wiedersehen und man sollte eigentlich grade zwischen der ersten und der zweiten Begegnung nicht ganz so viel Zeit verstreichen lassen, weil es sehr leicht passieren kann, dass man bis dahin die Person, die man kennen gelernt hat, fast schon wieder vergessen hat und sich erst einmal fragt, wer der oder die Fremde ist, der einen dann anspricht. Bei dem Drachen, der jetzt mit mir am Tisch sitzt, kann mir das eigentlich eher nicht passieren, weil wir uns zumindest jeden morgen und jeden Abend sehen werden und das ja schon genug Zeit ist, um sich näher kennen zu lernen, zu 'beschnuppern' und die Gewohnheiten und Gepflogenheiten seines Gegenübers kennen zu lernen. Ich nicke, als Cyril meine Aussage, dass man sich mittlerweile kaum noch die Mühe macht, Rücksicht auf andere zu nehmen, bestätigt, es ist ja schließlich auch die Wahrheit, wer hilft denn mittlerweile noch anderen, wenn die Probleme haben oder stellt seine eigenen Bedürfnisse zurück, damit jemand anderes sich wohler fühlt? Eigentlich kaum noch jemand und das ist leider nicht nur bei den Menschen so, sondern wie ich zu meiner Schande sagen muss bei meinesgleichen kein bisschen anders, die Leute achten sich gegenseitig nicht mehr, zeigen sich nur noch Ablehnung und irgendwann wundern sie sich, wenn sie allein dastehen und ihnen niemand mehr helfen will, dabei haben sie nie selbst geholfen, wenn jemand Probleme hat. Ich merke, dass man die Trauer in meinem Blick über dieses eigentlich doch unerhörte Verhalten ziemlich deutlich erkennen kann und versuche auch gar nicht erst, sie zu verbergen, weil es weh tut, zu sehen, wie Rücksichtslos und abweisend die Leute werden, selbst, wenn vor ihren Augen ein Kind verhungern würde, würden sie wahrscheinlich nicht mal etwas zu Essen abgeben, wenn sie eigentlich genug hätten. >>Es ist grausam aber wahr. Ich würde gerne sagen, dass es nur eine Modeerscheinung bei den Menschen ist, aber das wäre eine faustdicke Lüge, das ist Rassenübergreifend, egal, ob Mensch, Elf, Dämon, Engel oder was es noch alles gibt, kaum einer verschwendet einen Gedanken daran, was ihr Handeln für andere als Auswirkung hat, es geht nur darum, seinen eigenen Willen durchzusetzen, leider.... Ich frage mich, was alle so verändert, dass es so etwas wie Nächstenliebe nicht mehr gibt.<< Ich schlucke und sehe zu Boden, diesmal einfach aus Trauer, es tut weh, dieses Thema anzusprechen, selbst, wenn es wie in meinem Fall einen selbst nicht wirklich betrifft und man es nur beobachtet, weil ich eben genau weiß, dass auch ich bestimmt irgendwann Hilfe brauchen werde und sich dann grade für mich deutlich zeigen wird, wer noch ein Herz hat, und wem es egal ist, ob andere leiden, weil viele, die wissen, was Drow sind, denken, dass diese verdient haben, wenn das Unglück sie heimsucht, was einfach nur ein Vorurteil darstellt, das auf dem Handeln der meisten meiner Art beruht. Gut, es stimmt auch, Dunkelelfen sind rücksichtsloser als viele andere und das hat mir meine Mutter auch ziemlich gut erklärt, Bettler und Behinderte werden kaum unterstützt, viele von ihnen verhungern, aber das tut mir auch weh, wenn ich so etwas sehen muss, selbst, wenn ich vielleicht auch zu dieser Art gehöre, weil ich nun mal anders bin.
Ich muss kichern, als Cyril sich entschuldigt, weil er mich nicht einfach so duzen sollte, schließlich bin ich eigentlich noch eine jugendliche und es gibt so gesehen keinen Grund, mich zu siezen, auch, wenn ich schon über hundert zu sein mag. Generell geht man damit in meiner Heimat aber auch ganz anders um, gesiezt werden nur hohe Würdenträger, schon den Händler oder den Mann auf der Straße spricht man von Anfang an mit du an, weil dieses Sie für die meisten zu steif und vor allem ein bisschen zu höflich klingt, auch, wenn Du natürlich mehr Vertrauen ausdrücken kann, als man eigentlich damit zeigen will. Ich schüttle kurz den Kopf und blicke ihm dann wieder mit einem Lächeln auf den Lippen in die Augen. >>Schon gut, es ist mir sogar lieber. 'Sie' klingt in meinen Ohren zu distanziert, außerdem bist du doch bestimmt auch noch nicht erwachsen und zwei jugendliche müssen sich nun wirklich nicht siezen, ich mag über hundert sein, aber Elfen altern viel langsamer als Menschen und ich gelte immer noch als jugendlich. Außerdem werden wir uns so oder so die nächsten paar Jahre dieses Zimmer teilen müssen und ich denke, da kann man auch von Anfang an ein Vertrauensverhältnis aufbauen, bei dem man nicht ständig höflich-distanziert ist, wie sieht denn das aus, wenn wir uns die nächsten paar Jahre ständig siezen, obwohl wir so oder so immer wieder miteinander konfrontiert werden und bestimmt auch mal einen gemütlichen Abend gemeinsam verbringen wollen? Das ist ein bisschen lächerlich, findest du nicht auch?<< Vielleicht ein Fehler, gleich so offen zu werden, aber in den meisten Fällen, wenn man nicht gerade vor jemandem, der japanisch erzogen wurde und so diese höfliche Distanz quasi in die Wiege gelegt bekommen hat, steht, ist es genau die Art von Umgang, die man anstreben sollte, offen, vertrauensvoll, entspannt und locker, weil man so am ehesten einen emotionalen Bezug zu seinem Gegenüber aufbauen kann. Und wie viel offener kann eine Frau, selbst, wenn sie wie ich eher einen Brustkorb wie ein Mann hat, sein, als vor ihrem Mitbewohner, obwohl er männlich ist, oben ohne durch die Gegend zu laufen. Na gut, bei meiner Art ist das, wenn ich ehrlich bin, allerdings normal, weil unsere Frauen eine ganz andere Definition von Schamgefühl als Menschen haben. Viel wichtiger ist, dass ich auch diesen geringen körperlichen Abstand zwischen mir und Cyril toleriere, statt zumindest auf die andere Seite des Tisches zu wechseln, weil ich meinen Abstand brauche, genauso wie die entspannte Haltung und der gelegentlich abgebrochene Blickkontakt, bei Menschen ein Zeichen von starker Unsicherheit wenn nicht Lüge, für mich nur ein Zeichen des grenzenlosen Vertrauens.
Diesmal war ich es wohl, die falsch lag, Cyril mag vielleicht nicht in Japan geboren sein, aber er ist dort aufgewachsen, kennt sich also mit Sitten und Gepflogenheiten sehr viel besser aus, als ich selbst, die erst ein paar Wochen hier verbringt, aber schlimm ist das nicht, schließlich scheint er niemand zu sein, der es ausnutzt, wenn er mehr weiß als jemand anders, sondern scheint viel mehr eine Person zu sein, die ihr Wissen teilt, wenn sie merkt, dass jemand in ihrer Umgebung hilflos oder aufgeschmissen ist, weil er oder sie das einfach nicht weiß, es ist vielleicht sogar besser, wenn mein Mitbewohner ein bisschen Ahnung hat, so kann ich ihn fragen, wenn ich eine Gepflogenheit oder einen Brauch nicht wirklich verstehe, eine Anrede nicht kenne oder ähnliches. Und wahrscheinlich weiß der Drache auch bedeutend mehr über Schulen, als ich selbst, vielleicht kennt er ein paar der Fächer, deren Sinn ich mir partout nicht erklären kann, oder von denen ich noch nicht einmal weiß, was darin eigentlich behandelt wird, die meisten Fächer erklären sich ja durch ihren Namen selbst, aber bei Algebra ist das nicht der Fall und ich werde ihn später auch mal fragen, ob er mir erklären kann, was das bedeutet, schließlich kann ich schlecht einfach in den Unterricht gehen und den Lehrer als erstes fragen, was in seinem Fach überhaupt behandelt wird, das wäre für andere vielleicht recht komisch, aber ich selbst würde mich in Grund und Boden schämen, für so etwas bin ich dann doch einfach zu stolz. Ich verwerfe meine Gedanken, weil Cyril eigentlich noch mehr zu erzählen hat und es schon der Höflichkeit entspricht, seinem Gegenüber zuzuhören, aber auch, weil es einfach interessant ist, was er erzählt, dass seine Eltern ihn wahrscheinlich zu seinem Großvater gebracht haben, weil Drachen in der östlichen Kultur geachtet und Respektiert werden, nicht wie in der westlichen verhasst und gefürchtet, also wurde er eigentlich von seinen Eltern getrennt, um ihn zu schützen, eine ehrenhafte Absicht von ihnen, wie ich finde, schließlich haben sie das Wohl ihres Kindes unter ihre Gefühle gestellt und ihn zu seinem Großvater gebracht, obwohl das auch bedeutete, dass sie ihn vielleicht nie wieder sehen würden. Was ich nicht verstehen kann, ist, wieso Cyrils Eltern nicht auch selbst in Japan geblieben sind, wenn sie ihren Sohn schon schützen wollten und darauf scheint auch der junge Drache keine Antwort zu wissen, offenbar hat ihm sein Großvater die Fragen, die er gestellt hat, nie wirklich beantwortet, wie er erklärt. Aber er sagt auch, dass er gut damit klar kommt und es für Drachenjunge wohl nicht so so wichtig ist, zu wissen, wer ihre Eltern sind und woher sie kommen. Ich nicke lächelnd und wickle schon wieder eine Strähne um meinen Finger, eine lästige Angewohnheit, aber ich kann sie nicht unterdrücken, stillhalten ist für mich nicht drin. >>Stimmt, ist es nicht, ich habe schon als kleines Mädchen Drachen kennen gelernt und die Jungen haben sich meist sogar schon früh von ihren Eltern distanziert. Drachen sind in gewisser Hinsicht Reptilien und die leben ja bekanntlich nicht sehr lange, wenn nicht gar nicht bei ihren Eltern, deswegen, so hat mir das mal eine alte Drachin erklärt, fällt es ihnen unheimlich leicht, sich von ihren Eltern loszulösen, je nach Art haben sie damit sogar überhaupt keine Probleme. Ich hab jedenfalls noch nie ein Drachenjunges gesehen, dass sehr lange die Nähe seiner Eltern gesucht hat, und ich hab schon so einige gesehen.<<
 15.03.12 14:44
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In der Tat hatte Qualnithra ihn etwas mit ihrer doch relativ lockeren Art überrascht, was sie ja wohl in gewisser Hinsicht erwartet hatte. Tatsächlich hatte Cyril gehört, dass Dunkelelfen eher äusserst distanziert und steif seien, doch tatsächlich war die junge Dame vor ihm ziemlich offen, ganz anderst als es immer beschrieben wurde. Es gab eben immer solche und solche. Und ihm war auch in gewisser Hinsicht im Nachhinein bewusst, warum sie so offen war. Sie teilten sich für die nächste Zeit ein und dasselbe Zimmer und deshalb sollten sie sich schon eigentlich gut miteinander verstehen und eine gewisse Bindung zueinander aufbauen. Bisher hatte Cyril da sowieso keine Bedenken, da er ja auch eine Besonderheit unter Drachen aufwies. Er war um einiges geselliger als seine Artgenossen und hatte relativ wenig Probleme mit anderen klar zu kommen. Da diese großen Wesen von vielen gefürchtet und deshalb auch größtenteils gemieden wurden, artete diese Behandlung zu einer sehr zurückgezogenen Lebensweise, wenn es darum ging mit anderen Beziehungen und Freundschaften aufzubauen. Er legte einen ebenso großen Wert auf solch emotionale Bindungen, wie es seine Gesprächspartnerin tat. Er konnte sich ein solches Eremitenleben einfach nicht vorstellen und hatte sogar ein wenig Angst davor ein verbitterter alter Drachen zu werden, oder so mürrisch zu werden wie sein Großvater. Das war einfach nichts für den jungen Drachen. Jedoch war Cyril sehr froh, wenn er Freundschaften schloss und vermisste auch seine Bekannten in der Ortschaft, in welcher er Aufwuchs. Aber auf dieser Akademie hielten sich viel mehr Wesen auf, die ihn besser verstehen konnte und zu denen er offener sein konnte, als zu den Menschen, denen er sonst begegnete, was für ihn eine ziemlich große Erleichterung war. Er hasste es einfach, sich und seine wahre Identitätin gewisser Weise verbergen zu müssen. Auf diese Art und Weise blieb immer eine gewisse Restdistanz gegenüber den Leuten, was bedeutete, dass er zum Teil immer verschlossen blieb. Leider war dadurch eine der wichtigsten Bedingungen einer Freundschaft in diesem Fall nicht möglich: Vertrauen und Ehrlichkeit.
Nun kam Qualnithra wieder darauf zu sprechen, wie grausam die Welt geworden sei. Tatsächlich war es wohl so, dass viel der alten Höflichkeit und Fürsorge zueinander einfach verloren ging. Tiere wurden gequält, Humanoide einfach links liegen gelassen und all das schon seit einigen Jahren. In gewisser Weise konnte man sagen, dass die Welt ziemlich heruntergekommen war. Vieles lag auch an den politischen Entwicklungen der verschiedenen Staaten. So gesehen machte Cy tatsächlich die Politiker für diese Misere verantwortlich. Aber natürlich nicht nur sie allein, sondern auch diejenigen, die die Ideale und Ideen dieser Leute unterstützten und so lebten, wie es für den Einzelnen am besten schien. Der allgemeine Egoismus nahm unermesslich hohe Formen an. Und irgendwann würden sie alle dafür büßen müssen.
Natürlich fiel dem jungen Drachen auch die sehr traurige Erscheinung der Drow auf, weshalb er besorgt dreinsah. Geht ihr das wirklich so dermaßen nahe? Sind wir nicht alle selbst daran schuld? Klar ist es traurig, das alles mit anzusehen, aber leider kann man alleine nicht viel dagegen tun., dachte Cy dazu bloß, lies seine Gedanken jedoch erstmal bei sich und lies bloß ein zartes Schnurren von sich hören, welches das traurige Gemüt verjagen sollte.
Im nächsten Moment ertönte auch schon ein zartes Kichern von der jungen Dame, als sich Cy für seine Unhöflichkeit entschuldigte. Kurz darauf lächelte sie ihn auch noch an und meinte, dass ihr das "Du" sogar lieber sei, da es in ihren Ohren sehr abweisend klang und dass sich zwei Jugendliche nun wirklich nicht siezen sollten. Ausserdem sprach sie an, dass die beiden sich ja in nächster Zeit ohnehin das Zimmer teilen würden, was seine vorherige Überlegung bezüglich ihrer Offenheit also bestätigte. Ihre ganze Ausführung sorgte nun dafür, dass auch der Braunschopf nun lachte. "Stimmt wohl. Wir werden die nächsten Paar Jahre uns möglicherweise fast jeden Morgen und jeden Abend sehen, also wäre es wohl mehr als angebracht, wenn wir diese steife Höflichkeit ein wenig bei Seite legen würden. Ausserdem hätte ich gegen einen gemütlichen, gemeinsamen Abend absolut nichts auszusetzen. Ich wäre der Letzte, der da ohne triftigen Grund nein sagen würde. Ich habe zwar die japanischen Floskeln und Umgangsformen recht gut verinnerlicht, aber manchmal sind mir diese Umgangsformen einfach zu kühl.", erklärte Cy nun seiner Mitbewohnerin in ehrlicher Weise. Natürlich war er niemand, der andere darauf hinwies, wenn sie sich daneben benahmen, das gehörte einfach zum Leben dazu. Niemand konnte immer perfekt sein, weshalb er da niemanden einen Vorwurf machte, wenn er mal etwas nicht wusste, oder eine Bewegung falsch ausführte oder sonst irgendetwas falsch tat. Und natürlich war Cyril so freundlich und hilfsbereit, anderen zu helfen, wenn diese ihn darum baten.
Und wieder nickte sie, als er sein Wissen um seine Geburt und die Tatsache, dass er seine Eltern nicht kannte, erklärt hatte. Kurz danach wickelte sie wieder eine Strähne um ihren Finger, was Cy beinahe ein wenig gebannt verfolgte, ehe er den Blick abrupt änderte. Leider war er ein wenig ungeschickt und nun rissen sich die beiden Augen des jungen Drachen auf, während sie ihre Farbe von dem menschlichen Braun in die Farbe und Form seines drakoiden Aussehens annahmen. Auch schoss eine gewisse Schamesröte in das Gesicht des jungen Kerls, da seine Augen auf den offenen Oberkörper seiner Mitbewohnerin sahen. Den Bruchteil einer Sekunde später riss er seine Augen abermals mit geröteten Wangen zur Seite. Auch wenn Qualnithra eher keine Brüste hatte, so fand es Cy doch etwas unhöflich, wenn er seinen Blick auf ihren Oberkörper richtete. "Verzeihung.", kam sofort die Entschuldigung, ehe sie davon erzählte, dass sie die reptilienartigen Drachen schon kannte und einige schon kennen lernte und wusste, dass Jungdrachen nicht sehr viel Zeit mit ihren Eltern verbrachten und eben kaum darauf aus waren, ihre Eltern kennen zu lernen, falls sie als Waise aufwuchsen, so wie es nunmal bei Cy der Fall gewesen ist. "Ja, aber auch Drachen altern sehr viel langsamer als Menschen, weshalb ich auch eigentlich noch blutjung bin und im Verhältnis wohl eher noch ein Kind sein dürfte. Ich habe bisher nur siebzehn Winter gesehen, was mich zwar für menschliche Verhältnisse beinahe Volljährig machen würde, aber als Drache, oder Elf bin ich tatsächlich noch ein kleines Kind, wenn man so will.", meinte der junge Kerl noch, während seine Schamesröte abnahm und er wieder den Blick auf die Augen seiner Gesprächspartnerin wandte.
"Darf ich demnach fragen, wo du aufgewachsen bist?" So fing also nun Cy mit dem Fragen an und drehte damit also den Spieß ein wenig um, auch wenn sein Lächeln eher darauf hindeutete, dass es für ihn klar war, dass er Qualnithra mochte. Er brauchte nicht lange, um andere zu analysieren und konnte sich so ohne diese Floskeln der Dunkelelfen ein Bild seines Gegenüber machen. Eine äusserst nützliche Fähigkeit, die ihm auch weiterhin einen immensen Vorteil bringen dürfte.
 15.03.12 20:24
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Ich schließe kurz die Augen, einfach, weil ich über alles das nachdenken muss, was mich seit mein Onkel starb so oft beschäftigt hat, nämlich wieso es bei ausnahmslos allen Rassen gleichermaßen immer seltener wird, dass man sich hilft oder Rücksicht aufeinander nimmt und immer häufiger einfach nur noch an sich selbst denkt. Eigentlich lachhaft, wenn man so darüber nachdenkt, dass grade eine ausgebildete Assassinin wie ich, die davon gelebt hat, Leute umzubringen, sich mit dieser Frage beschäftigt und die fehlende Rücksicht als so unleugbar grausam und sinnlos erachtet, obwohl sie selbst ja auch keine Rücksicht auf die Familien derer, die durch ihre Hand starben, genommen hat, es ist einfach lächerlich, weil ich mich an das, was ich meine Prinzipien nenne, ein Leben lang nicht einmal selbst gehalten habe, jedoch von anderen, grade Menschen, denke, dass so was doch eigentlich selbstverständlich sein müsste. Es ist einfach lächerlich, weil ich genauso wenig rücksichtsvoll handle, wie jeder Mensch und ich trotzdem entsetzt darüber bin, wie wenig Rücksicht es noch auf der Welt gibt. Ich muss kichern und hebe den Kopf wieder. >>Es ist schon irgendwie ein bisschen ironisch, oder? Ich wurde als Assassinin ausgebildet, habe gelernt, zu töten, seit ich noch ein Kind war, habe mehr als hundert Leute auf dem Gewissen, weiß, dass sie Familien und Kinder hatten, die wahrscheinlich ohne sie nicht mehr klarkommen und rede hier darüber, wie schrecklich es ist, dass kaum noch einer Rücksicht nimmt. Ich sollte mir wohl lieber erst mal an die eigene Nase fassen, was? Na ja, andererseits... hab ich meinen Job ja schon an den Nagel gehängt, habe also an dem, was ich ablehne, für mich persönlich was geändert.<< Nun ist mein Blick zumindest ein bisschen ernster, ich habe meine Zeit als Meuchelmörderin ja eigentlich nur beendet, weil ich nicht mehr damit klar kam, nachdem meine Mutter zu mir durchgedrungen war, weil sie realisiert hatte, wie kaputt ich eigentlich gewesen war, nachdem mein Onkel vor meinen Augen gestorben war, und sollte Cyril mich fragen, warum ich genau aufgehört habe, werde ich ihm auch die Wahrheit sagen müssen, so weh sie mir auch tut und so unangenehm sie auch sein mag. Aber diesmal breche ich den Augenkontakt nicht ab und blicke dem Drachen weiter ins Gesicht, eben, weil ich unsicher bin und ihn jetzt nicht aus meinem Blickfeld verlieren will, den unterdrückten Schmerz verstecke ich so gut es eben geht hinter dem ernsten, leicht bedrückten Gesichtsausdruck, damit ein 'Was ist passiert, dass du aufgehört hast?' möglichst unwahrscheinlich wird. Ich seufze und schließe für einen Moment die Augen, es wirkt wie ein einzelnes Blinzeln, aber in dem Fall ist es ein Augenblick, den ich nutze, um mich ein bisschen zu beruhigen und zu verdrängen, woran ich denken musste. Gut, ich weiß, ich habe Fehler gemacht, einige sogar. Der erste war, mich überhaupt für so eine Art Arbeit entschieden zu haben und dann ging das immer so weiter, bis ich schließlich sogar selbst anfing, zu töten. Heute weiß ich, wie falsch das war und heute würde ich das auch sicher nicht mehr genießen, aber damals war das nun mal mein Lebensinhalt, das, was schon mein Vater getan hat, um Geld zu verdienen. Außerdem bin ich mit anderen Werten großgeworden, als denen, die heute für mich eine Bedeutung haben. Man muss die Dinge sehen, wie sie sind, Drow, Halbdrow und Dämonen sind weder nett, noch rücksichtsvoll, auch, wenn sie in einer Stadt aufwachsen, in der die Werte und Normen ihrer eigenen Art nicht so stark berücksichtigt werden und man tatsächlich viel eher nach Frieden sucht, und eigentlich wäre auch ich eine Heuchlerin, würde ich mir nicht klar machen, dass ich immer noch töten könnte, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Klar, ich habe mittlerweile eine gewisse Wertschätzung für das Leben entwickelt, aber..... ich würde immer noch ohne zu zögern meinen Dolch in den Rücken eines Ahnungslosen Opfers haben und das nicht einmal bereuen, wenn ich einen Grund hätte. Und früher war dieser Grund eben Bezahlung.
Ich muss bei dem Themenwechsel dennoch einen erleichterten Seufzer unterdrücken, weil ich doch ziemlich froh bin, nicht mehr drüber nachdenken zu müssen und auf erfreulichere Themen als diese ganze Geschichte kommen können, bei denen ich vielleicht auch wieder lächeln und mich ein bisschen entspannen kann, statt die ganze Zeit meine Anspannung verbergen zu müssen. Und das abwerfen der ganzen Förmlichkeiten und der distanzierten Höflichkeit ist da doch ein sehr viel erfreulicheres Thema, auch, wenn ich für meine Verhältnisse nicht wirklich distanziert höflich gewesen war, ich hatte die Nähe meines Gesprächspartners nicht abgelehnt, keinen Sicherheitsabstand genommen, ihn von Anfang an geduzt und den Augenkontakt gelegentlich unterbrochen, was zum einen zeigt, dass ich meinem Gegenüber vertraue und zum anderen ein sicheres Zeichen ist, dass ich ihn mag, auch, wenn ich Anfangs vielleicht noch ein kleines bisschen förmlich gewirkt haben mag. Gut, irgendwo war das alles ja auch ein ganz normales Begrüßungsritual, wie ich es Schritt für Schritt gelernt hatte, aber eins der Sorte, die Distanz abbauen und nicht etwa aufbauen sollte. Ich kann ein grinsen nicht unterdrücken und trommle gleichzeitig mit den Fingern der linken Hand auf den Tisch, während ich mein Gegenüber anblicke. >>Sie sind auch für menschliche Maßstäbe ziemlich kühl und unglaublich steif, so was hab ich eigentlich selten erlebt, das muss man wirklich so sagen. Aber wäre ich für meine eigenen Verhältnisse steif-höflich und distanziert gewesen, dann hätte das anders ausgesehen und dann hättest du wahrscheinlich Augen gemacht. Das, was Japaner noch die normale, nach außen doch steif wirkende Höflichkeit nennen, ist für Drow und somit auch irgendwo für mich schon ein unglaublicher Vertrauensbeweis und sehr viel nähesuchender, als man es normalerweise bei der ersten Begegnung ist, es mag vielleicht nicht so gewirkt haben, aber jeder erwachsene meiner Art hätte ein bisschen mehr Respekt verlangt. Hätte ich höfliche Distanz gewollt, würde ich jetzt auch nicht hier, sondern an der anderen Seite des Tisches sitzen, glaub mir. Aber eigentlich können wir das auch schon ganz ablegen, meinetwegen gern, ich bin generell nicht ganz so sehr an diese Höflichkeitsfloskeln gebunden, es wirkt in meinen Augen manchmal deutlich zu abweisend, selbst, wenn man eigentlich Vertrauen zeigt. Meinetwegen können wir das gerne ganz hinter uns lassen. Du hast mich vorhin bei meinem Nachnamen genannt, ist mir aufgefallen. Ich hab nichts dagegen, wenn du meinen Vornamen irgendwie abkürzen solltest, wenn du damit Probleme hast, ich weiß, er ist ein bisschen schwer auszusprechen, aber ich hab ihn mir ja auch nicht ausgesucht. Und nur für den Fall, dass du nochmal einem Drow begegnen solltest: Du bist viel zu schnell auf mich zugegangen, das könnten andere meiner Art vielleicht als Beleidigung auffassen, es ist nicht nur unhöflich und aufdringlich in den Augen meiner Art, sondern auch eine massive Verletzung der Privatsphäre des anderen und eine potentielle Bedrohung. Der üblicherweise eingehaltene Abstand, um dem anderen nicht zu nahe zu treten, beträgt drei Meter. Wäre ich meine Mutter gewesen, glaub mir, ich hätte dir einen Dolch an den Hals gehalten und dir gesagt, dass du dich gefälligst von mir fernhalten solltest. Und glaub mir, wenn dir ein Drow ein Dolch an den Hals hält, dann frag besser nicht nochmal nach, ob er ihn wirklich benutzen will, er wird.<< Ich verdrehe leicht entnervt die Augen, das ist so eine Angewohnheit meiner Art, die ich kein bisschen ausstehen kann, seinen persönlichen Platz so weit zu verteidigen, dass man jemandem sogar eine Waffe an den Hals hält und denjenigen ernsthaft bedroht. Und ich habe auch wirklich schon gesehen, wie ein Drow einem Dämon, der diese Regeln schlichtweg nicht kannte, die Kehle aufgeschlitzt hat. Aber irgendwo ist es verständlich, diese Höflichkeitsregeln sind dadurch entstanden, dass es so was wie Vertrauen unter Drow wegen deren Berufsfeld selten bis sogar niemals gibt, man muss ständig damit rechnen, dass derjenige, mit dem man spricht, gar nicht wirklich nur eine Konversation will, sondern vielleicht vorhat, einen quasi hinterrücks zu erdolchen, deswegen hat sich dieser Abstand von drei Metern ja überhaupt erst eingebürgert, auf den selbst das längste Schwert wirkungslos ist. Und es ist auch ein bisschen verständlich, dass ein Drow diesen für ihn als überlebenswichtig angesehenen Abstand bis zu einem gewissen Grad verteidigt. Deswegen hoffe ich auch, dass Cyril sich diesen Rat von mir zu seinem eigenen besten zu Herzen nimmt, ich mag den Drachen und will nicht, dass ihm, nur, weil er einem Dunkelelfen gegenüber diese Höflichkeitsregel nicht eingehalten hat, verletzt wird.
Ich muss beinahe schon lachen, als sich mein Gegenüber entschuldigt, nachdem er wohl mehr oder minder versehentlich auf meinen Brustkorb gesehen hat, was unter Menschen als unhöflich und vor allem anzüglich gesehen wird, weil die Frauen auch mehr Brust haben als bei den Dunkelelfen und diese als sexuelles Symbol gesehen werden, eigentlich wie beim Mann das Glied, aber ich habe schließlich nichts, was ich verbergen müsste, und selbst wenn, ich habe auch niemals eine meiner Art mit mehr Busen kennen gelernt, die darauf bestanden hätte, dass die Männer ihren Blick von da weghalten, uns ist das mehr oder minder egal, weil es erstens nichts zu sehen gibt und wir zweitens eine völlig andere Definition von Schamgefühl haben. Es ist eigentlich sowohl Männern, als auch Frauen völlig egal, ob und von web sie nackt gesehen werden, kritisch wird es erst, wenn jemand, und hier ist es ganz egal ob eigenen oder anderen Geschlechts, eine Hand in der Nähe dieser Stelle hat, dann wird es uns unangenehm und das ist dann auch wirklich anzüglich, was bei Menschen schon lang als sexuelle Belästigung durchgehen würde. Und so schüttle ich nur entspannt den Kopf und blicke ihm kichernd in die Augen. >>Wieso entschuldigst du dich? Selbst, wenn es da etwas zu sehen gäbe, wäre es mir egal, du guckst mir ja nichts ab, wenn du da hin blickst. Außerdem würde es mich wundern, hätte ich mehr Brust als du. Ich würde ein Hemd tragen, wäre es mir wichtig, dass man da nicht hinsehen kann, aber ich trage keins, weil es mir egal ist, ob da jemand hinsieht, ich wurde was das angeht ganz anders als ein Mensch erzogen.<< Ich lache nun doch leise, aber eigentlich ist das gemein und das weiß ich auch, weil es eben für Cyril normal ist, dass er nicht dort hinsehen darf oder zumindest sollte, weil das in seiner Kultur als unhöflich gilt und so was sollte man eigentlich respektieren, auch, wenn man selbst anders damit umzugehen gelernt hat. Und schließlich hat Cyril auf mich auch Rücksicht wegen dem Fenster genommen, also sollte ich wegen seiner Kultur ein bisschen Rücksicht nehmen, wenn ihm so was peinlich ist. Ich spüre, dass mein Gesicht leicht violett anläuft, was bei einem Menschen die typische Schamesröte wäre, und blicke ein bisschen peinlich berührt zu Boden, es tut mir einfach leid, Cyril deswegen ausgelacht zu haben, weil er mich bestimmt auch nicht ausgelacht hätte, hätte ich etwas für meine Kultur unhöfliches getan, was aber für die seine ganz normal ist, wie zum Beispiel einen Satz mit nur einem einzigen Wort zu erwidern, weil man nicht mehr braucht. >>Aber wenn es dir lieber ist, weil du das anders gelernt hast, kann ich natürlich auch was überziehen, ich hab schon auch Hemden dabei.<< Ich blicke Cyrl wieder an, aber ein bisschen beschämt bin ich schon, weil ich ihn für etwas ausgelacht habe, was ihm anerzogen ist, wofür er also gar nichts kann. Ich persönlich würde mir ziemlich verarscht an seiner Stelle vorkommen und wäre erst einmal ein bisschen verletzt, zurecht, schließlich kann man ja nichts für seine Erziehung, aber ich hoffe ehrlich, dass der Drache mir das nicht zu krumm nimmt, schließlich habe ich es nicht wirklich böse gemeint. Auf seine Erklärung, dass er für einen Drachen wahrscheinlich noch als Kind gelten würde, nicke ich erst nur still, er hat recht, unter vierzig Jahren galt ein Drache in meiner Heimat zumindest noch nicht einmal als jugendlich, sondern noch als Kind, weil sie eben anders als Menschen unendlich alt werden können und dadurch eben auch nur sehr langsam altern, ich für meinen Teil habe so auch noch nie wirklich einen altersschwachen Drachen kennen gelernt, weil diese eben so unglaublich alt sein müssten, wie noch kein Drache geworden ist, entweder wegen Krankheiten, oder durch äußere Gewalteinwirkungen, meistens durch Menschen. >>Stimmt, du bist noch ziemlich jung, ich hab in deinem Alter noch nicht mal wirklich an Schule und so denken sollen, sondern meine Kindheit genießen sollen, weil ich eben sowohl für elfische, als auch dämonische Maßstäbe ein kleines Kind war, das noch eine Weile unbeschwert spielen sollte, bevor der Ernst des Lebens beginnt. Ich hab es ja schon gesagt, ich bin noch nicht erwachsen und trotzdem schon älter, als es Menschen je werden könnten, einfach, weil wir mit ganz anderen Maßstäben rechnen als Menschen. Und doch habe ich noch nie einen Elf, Dämon oder Drachen kennen gelernt, der viel älter gewesen wäre als tausend Jahre, viele sterben schon vor Erreichen des fünfhunderten Lebensjahres durch äußere Gewalteinwirkung, häufig seitens der Menschen.<< Ich schlucke traurig, es ist einfach schmerzhaft, zu wissen, dass man so viel mehr Möglichkeiten als die Menschen und trotzdem nichts gegen sie ausrichten kann, weil sie sich wie die Ratten vermehren. Die einzige Chance, sich gegen diese Rasse, die sich so schnell ausbreitet, zu wehren, ist eigentlich, ihnen nicht aufzufallen und das ist es, was eigentlich schmerzt, dass man kein Leben Hand in Hand vereinbaren kann. Aber die Menschen lassen ja nicht einmal die eigene Art am Leben, wenn die ihnen im Weg erscheint, also wie sollte man eine friedliche Koexistenz zwischen zwei so verschiedenen Rassen wie zum Beispiel ihnen und den Drow erreichen?
Ich nicke, als der Cyril fragt, ob er wissen dürfe, woher ich komme, ist ja kein Geheimnis, dass es so eine Stadt gibt, nur werde ich ihm nicht das Land, geschweige denn den genauen Standort unserer Höhlen nennen, das käme Hochverrat gleich und sollte das jemals bei mir zuhause in Erfahrung gebracht werden, würde man mich, ganz zurecht übrigens, töten, weil ich den Standpunkt meiner Heimat, wo so viele einfach ihren Frieden vor der eigenen Art und auch vor den Menschen suchen und man nicht einfach so rausposaunen kann, wo sich der Ort befindet, wenn man die Person nicht schon seit Jahren kennt und auch andere aus der Stadt zugestimmt haben, dass ich es sagen darf. >>Ich bin in einer versteckten Stadt geboren und aufgewachsen, wo Drow, Dämonen und Drachen in friedlicher Koexistenz leben, wir nennen diese Stadt nur das Refugium und generell zieht jeder seine Kinder wenigstens ein bisschen friedlicher als in seiner Heimat auf, auch, wenn sich niemand so ganz von seinen alten Sitten und Gebräuchen loseisen will, weswegen Drachen wohl immer noch die zivilisiertesten unter uns sind. Deswegen wurde ich auch trotzdem zur Assassinin ausgebildet, obwohl ich eigentlich in keiner größeren Stadt der Drow geboren bin, es ist immer noch ein angesehener Berufszweig. Ich darf dir nicht genau sagen, wo diese Stadt liegt, so leid es mir auch tut, Cyril, das wäre Hochverrat und würde das zuhause jemand erfahren, wäre ich des Todes. Viele der Bewohner wollen Frieden und der würde ihnen genommen werden, wenn der Standort der Stadt herauskäme, für nähere Informationen kenne ich dich einfach noch nicht lange genug, entschuldige bitte.
 16.03.12 19:18
vAnonymous
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Und wieder ein Mal hörte Cyril aufmerksam zu. Was seine Mitbewohnerin dieses Mal erzählte, lies ihn doch etwas aufhorchen. Jedoch wahrte er seine Fassung dieses Mal, auch wenn die Informationen doch etwas krass waren. Sie erklärte, dass sie zur Meuchelmörderin, oder besser ausgedrückt Assassinin, ausgebildet wurde. Natürlich waren diese Informationen recht schwer zu begreifen. Natürlich wusste Cy, was mit Assassine gemeint war und womit diese ihre Brötchen verdienten. Aber tatsächlich lies die erwähnte Ironie bei der ganzen Sache auch ihn etwas schmunzeln. Er war durch seine Erziehung und die Nähe zu einem der ältesten, lebenden Drachen äusserst reif für sein Alter, wenn man es im Verhältnis zu anderen seiner Art sah. Und so war er auch reif genug um sich kein Urteil darüber zu erlauben, sondern ahnte bereits, dass weitere Details der ganzen Sache nicht sehr taktvoll von Statten gehen würden. So ließ er einfach weitere Fragen unbeantwortet und stattdessen lächelte Cy der jungen Drow aufmunternd zu. "Was ist besser: als gütiges Wesen geboren zu werden, oder das Böse in sich mit aller Macht zu unterdrücken?", fragte der junge Drache nun und auch wenn seine Frage rethorisch war und auch vielleicht nicht wirklich zutraf, so war er sich sicher, dass Qualnithra den Sinn dahinter sehr leicht verstehen würde und auch die Hochachtung hinter diesen Worten erkannte. In der Tat hatte sich die Drow dadurch einiges an Respekt verdient, was den jungen Drachen gegenüber anging. Eine ausgebildete Mörderin, die ihren Job an den Nagel hing und nun mit ehrlichem Bedauern über das Leid der humanoiden Rassen sprach, verdiente einfach seine Hochachtung. Ihm war es einfach durchaus bewusst, dass es für viele Drow sicherlich schwer sein musste, ihre Arbeit als Meuchelmörder aufzugeben und sich im Wesen so stark zu verändern, dass sie solch ein reifes Bedauern dafür empfanden.
Doch das erleichterte Seufzen ihrerseits riss nun den jungen Drachen ein wenig aus den Gedanken. Jedoch nicht aus seiner Konzentration wurde er gerissen, dafür war er viel zu aufmerksam. Er studierte aus reiner Vorsicht schon jede Bewegung der jungen Drow und das nicht bloß, weil er nun wusste, dass sie ihn mit einer fliegenden Leichtkigkeit wohl umbringen könnte. Einfach sein Erlebnis mit einem Stier trieb ihn zu beinahe schon adlerhafter Aufmerksamkeit, als würde er sein Opfer anstieren. Auch als sie wieder auf ein netteres Thema einging, behielt er weiterhin diesen scharfen Glanz in den Augen, auch wenn sein Gesicht sehr weich aussah und er dieses anziehende Lächeln auf den Lippen hatte. Sie erklärte ihm nun, dass sie für eine Drow doch beinahe schon unhöflich mit ihm umging und eigentlich sogar noch steifer und distanzierter handeln hätte müssen, wenn sie wirklich nach richtiger Drow-Tradition gehandelt hätte. Doch schien sie diese Floskeln zwar äusserst versiert anwenden zu können, doch schien sie davon in diesem Falle genauso wenig zu halten, wie es Cy mit den japanischen Umgangsformen tat, weshalb er auf ihr Angebot diese ganze Rumfloskelei auch einfach sein zu lassen. Doch wies sie ihn auch darauf hin, dass die japanische Höflichkeit für Drow-Verhältnisse äusserst respektlos erschien. Und nun schlug sie auch die Verwendung von Spitznamen vor, woraufhin ihm anhand ihres Vornames ein ziemlich unpassender, aber niedlicher einfiel. So wie ihr Name aufgebaut war, würde er sie wahrscheinlich mit Nii-chan ansprechen, was vielleicht tatsächlich äusserst unpassend war, aber da er ohnehin keinen all zu großen Wert mehr auf seine Umgangsformen legen sollte, war das nun eher bedeutungslos. Nun kam sie darauf zu sprechen, dass er sich viel zu schnell auf Qualnithra zubewegt habe, was andere Drow sehr leicht als Angriff ansehen würden, was mit einem Dolch an der Kehle des Rasers enden würde und einer ersten Warnung. Und der Braunschopf nahm sich diese Warnung sehr zu Herzen, da er wusste, dass einige Wesen auf seine ungewöhnlich schnellen Bewegungen öfters Mal überrascht, wenn nicht gar schreckhaft reagierten. "Danke für diese lehrreichen Erläuterungen, Nii-chan. Ich wusste nicht, dass Drow für menschliche Verhältnisse so distanziert sind, aber da ich nun diesen kleinen Einblick von dir bekam, werd ich wohl in Zukunft eher auf meine Manieren achten, falls ich je eine anderen Drow begegnen sollte. Leider habe ich das Problem, dass ich mich in meinem menschlichen Erscheinungsbild eben nur verhältnismäßig schnell bewegen kann, da sich sonst mein Gehirn beschwert, dass ich so ein Schneckentempo einlege. Aber wenn es wirklich so kommen sollte, denke ich, dass meine eiserne Disziplin mich daran erinnern wird und ich demnach vier Gänge zurückschalte. Denn wer möchte schon einen Dolch an der Kehle spüren, weil er sich versehentlich jemanden auf drei Meter annähert? Ich zumindest nicht, selbst wenn mein Großvater mir für gewisse Fälle einige Dinge beigebracht hatte, damit ich mich auch in menschlicher Gestalt wehren kann. Dennoch dürfte mir das gegen andere Assassinen nicht weiter helfen, so weit ist mir das schon bewusst, doch würdest du nicht erleben, dass ich mich einfach so aufschlitzen ließe. Die Hörner eines Stieres haben mir mehr als genug gezeigt, dass die menschliche Haut gegen Gewalteinwirkungen nicht sonderlich gerüstet ist. Ich kann dir die Narbe gerne zeigen, wenn du willst.", erläuterte Cy seinen Standpunkt und lächelte wieder leichtfüßig und elegant. Die Sorge in ihren Worten nahm er sogar bewusst auf und er ließ es sogar zu, dass seine Aufmerksamkeit ein wenig flöten ging, um ihr zu zeigen, dass er ihr auch ein gewisses Maß an Vertrauen entgegenbrachte.
Nun fiel ihm auf, dass seine Gesprächspartnerin ein Lachen unterdrückte, als er sich in höflicher Manier für seinen kurzen, unabsichtlichen Blick auf ihren Busen entschuldigte. Kurz darauf schien sie es nicht mehr zurückhalten zu können und kicherte, während sie ihm in die Augen sah. Sie fragte, warum er sich entschuldige. Lag doch wohl klar auf der Hand! Als Kerl hatte man einer Frau nicht da hin zu schauen, selbst wenn besagte Frau mehr einem Brett als zweier Melonen glich. Diese Reaktion hatte aber nicht bloß etwas mit seinem Anstand, sondern auch mit seiner mangelhaften Erfahrung mit dem anderen Geschlecht zu tun, zumal er nie eine Beziehung hatte und demnach auch noch Jungfrau war. In diesem Sinne war es wohl nur all zu verständlich, wenn dem jungen Drachen diese Situation äusserst unangenehm war. Und noch viel unangenehmer war ihm tatsächlich, das nun auch vor der jungen Dame zuzugeben, doch nahm er diesbezüglich seinen Mut zusammen, da ihm nicht verborgen blieb, dass sich wohl auch Qualnithra selbst wegen ihrer Reaktion schämte. "Es ist in der Tat für mich sehr ungewohnt und auch das erste Mal, dass ich ein Mädchen oben ohne sehe. Also verzeih bitte meine Reaktion, aber ich habe bisher nur sehr wenig Erfahrung mit Mädchen gemacht, dass es wohl in gewisser Hinsicht nur allzu logisch ist. Aber bitte, wenn es dir so bequem ist, kannst du ruhig weiterhin mit freiem Oberkörper in dem Zimmer verweilen, das Einzige, was dann nur etwas ungeschickt erscheinen mag, wäre Besuch, der dies zu Gesicht bekäme. Mir ist es eben nur deshalb unangenehm, da ich noch nie eine Beziehung hatte und demnach eben auch noch Jungfrau bin.", erklärte Cy nun dann doch und lies somit sprichwörtlich die Hosen runter. Wenn sie schon so offen rumlief, konnte er ja auch ein wenig seiner gesitigen Scham darlegen. Und tatsächlich nahm er ihr das alles auch garnicht krumm.
Nun ging es aber um sein Alter und sie erzählte, dass sie in seinem jungen Alter noch gar nicht an die Schule dachte, sondern bloß ihre Kindheit weiter auslebte. Jedoch meinte sie auch, dass sie nie einen Elfen, Dämon oder Drachen kennen gelernt habe, der viel älter sei als tausend Jahre, da viele ja bekannterweise schon nach etwa einem halben Jahrtausend das zeitliche segneten, zumeist durch äußere Einflüsse. "Nun, dann würde ich dir vielleicht anbieten meinen Großvater kennen zu lernen, der mindestens schon Zwölfhundert Jahre auf dem Buckel haben müsste, da er mal erwähnte, dass meine Großmutter meinen Vater zur Zeit des ersten Kreuzzuges zur Welt brachte. Wäre sicherlich interessant zu erfahren, was dieser alte Kauz so alles erzählen kann, nicht wahr?", schlug Cy nun lachend vor. Natürlich wusste er, dass sein Großvater von solchem Besuch wahrscheinlich sogar abgeneigt wäre, oder die Drow doch mit gewisser Höflichkeit versah, weil er sich mit Dunkelelfen vielleicht auch mit Sicherheit besser auskannte.
Doch wieder wurde das Thema schnell wieder hinten angestellt, als Qualnithra von ihrer Heimat erzählte. Das sogenannte Refugium, in welchem Drachen, Dämonen und Drow in friedlicher Koexistenz miteinander lebten. Ja sein Großvater hatte ihm Geschichten davon erzählt, die vielleicht darauf schließen ließen, dass er vielleicht selbst einst dort gelebt hatte, oder jemanden kannte, der von dort kam. Nun erklärte sie auch unter ehrlichem Bedauern, dass sie ihm nicht sagen dürfe, wo dies Refugium sich befände, da dies als Hochverrat gelten würde. Dafür hatte Cy natürlich vollstes Verständnis. "Natürlich. Ich kann verstehen, dass du da eine gewisse Vorsicht walten lässt. Schließlich darf diese friedliche Koexistenz von niemandem gestört werden, vor allem nicht durch Fremde oder konkreter ausgedrückt: Menschen. Du kommst aus dem Refugium, von welchem mir mein Großvater mal vor ein Paar Jahren erzählt hatte. Er meinte, dass die Drachen zwar die zivilisiertesten seien, was sie ihm und seinen Spähern zu verdanken haben, was auch immer dies heißen mag. Vielleicht war er ja ein Pionier, der die menschliche Kultur studierte und diese den anderen Rassen näher brachte. Aber das müsstest du ihn fragen, da er mir gegenüber in vielerlei Hinsicht doch immer recht informationskarg war, was ich nun anhand deiner Verratsregelung nur allzugut nachvollziehen kann." In der Tat zeigte Cy zu der ganzen Sache großes Verständnis, weshalb er munter lächelte und es kein Anzeichen dafür gab, dass er sich wegen dieser Sache gekränkt fühlte. Im Gegenteil hielt er sogar dieses Restmaß an Geheimnissbewahrung für mehr als angebracht. Wie hatte sein Großvater einst gesagt? "Traue keinem Drachen, wenn du nicht seine Gedanken lesen kannst." So kryptisch und beinahe schon ironisch diese Aussage auch war, so hatte sie dennoch ihre Richtigkeit, da viele Drachen äusserst gewievte Denker waren und unliebsame Kontrahenten mit ihrer Wortgewandtheit oftmals aus dem Weg räumen konnten, ohne auf Gewalt zurückgreifen zu müssen, was sich ihrer Anpassungsfähigkeit nur zu Gute kam.
"Vielleicht kommt dies nun ein wenig überraschend, aber gehst du heute zum Valentinstag auf den Ball?", fragte Cy nun mit einem beinahe schon verschmitzten Lächeln. Er wusste ja noch nicht, welche Überraschung Valerian für ihn bereit hielt, aber vielleicht konnte er seine Zimmergenossin ja schon zu einem Tanz überreden. In seinen Augen gab es nichts angenehmeres für ein gegenseitiges Vertrauen, wenn beide Personen miteinander tanzen konnten, ohne an irgendwelche unhöflichen, sexuellen Dinge zu denken. Vielleicht sah sie das ja genauso und ahnte seine Gedanken bereits, ehe er sie aussprechen würde.
 17.03.12 0:26
vAnonymous
Gast

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Ich seufze und beginne, meine Nasenwurzel mit Daumen und Zeigefinger der linken Hand, ich will nun wirklich nicht Cyrils Glauben in das gute in mir erschüttern und ich weiß, dass er mir auch nur helfen will, als er diese Frage stellt, aber ich weiß, dass es anders ist, dass die Schuld der hunderten Morde, die ich in meinem Leben schon begangen habe, immer auf meinen Schultern lasten, meine Träume verseuchen und meinen Lebenswillen fast erdrücken wird, dass so eine Schuld niemals ungesühnt bleiben wird und dass ich früher genauso durch die Hand eines anderen mein hoffentlich nur sehr kurzes Leben aushauchen werde, wie alle meine Opfer das mussten. Ich mag mich geändert haben, mag es nicht mehr tun, wie ich es mal getan habe, aber es ist eine grausame Tatsache, dass es mir sogar regelrecht Freude bereitet hat, die Leben anderer zu beenden und ich bis heute nichts davon bereue, so sehr ich das auch sogar selbst verabscheuen mag, weil ich es grausam finde. Ich mag mich verabscheuen, aber auch das macht nicht ungeschehen, was passiert ist, dass ich Morde begangen habe, ohne auch nur über die Folgen für die Familien nachzudenken und ich sehe ehrlich gesagt keinerlei Grund, das zu leugnen, zu leugnen, was ich bin und was ich getan habe, dass ich aus dem niederstmöglichen Motiv Leute getötet habe, die Ehre im Leid hatten, anderen helfen wollten und auch selbst Familien hatten, die von ihren Kindern oder ihren Gefährten gebraucht wurden, die eine hohe Position hatten und auch selbst als sehr gütige Personen galten. Für mich machte all das eigentlich keinen Unterschied, wenn man mich bezahlte, waren sie meine Opfer, ob sie es nun verdient hatten oder nicht, ob es einen Grund gab, ihnen das Leben zu nehmen oder sie so gutmütig und liebenswert waren, wie man sich das nur vorstellen konnte. Ich will Cyril auch einfach klar machen, dass ich auch heute noch für Bezahlung einen Menschen umbringen würde, ohne nur einen einzigen Moment daran zu verschwenden, zu hinterfragen, wer oder was mein Opfer ist und ob das überhaupt richtig wäre, ob ich wirklich diese Person töten sollte, ich will es ihm klarmachen, damit er sich vor mir so weit in Acht nimmt, dass er mir nie ganz vertraut, damit ich nicht irgendwann sein Leben beende, auch, wenn ich das jetzt weniger vermute, was für Feinde sollte er schon haben, die ihn töten lassen wollten, das kann ich mir bei diesem freundlichen, ruhigen Jungen nicht vorstellen, ich kann mir nicht vorstellen, dass er irgendwelche Feinde haben könnte, die ihn so hassen, verabscheuen und verachten, dass sie ihn sterben sehen wollen und sogar bereit dazu wären, jemanden zu bezahlen, um ihn zu töten. Aber ich denke, ein gutes Beispiel ist es trotzdem, einfach, um Cyril klar zu machen, dass ich keine nette Person bin und niemand, dem man vertrauen sollte. Ich schlucke meine Tränen runter, die mir in die Augen steigen und ignoriere den drückenden Klos in meinem Hals, ich will jetzt nicht weinen, auch, wenn es Gründe dazu gibt, schließlich hab ich grade mal wieder bemerkt, wie verachtenswert ich doch bin. >>Was würdest du eher verurteilen? Wenn ein Mann oder eine Frau eine Person tötet, die ihm oder ihr gute Gründe dazu gegeben hat, also es eine persönliche Sache ist und eigentlich weniger mit Profit im Sinne von Geld zu tun hat, oder wenn ein Assassine Geld nimmt, um eine vollkommen unschuldige Person, die nie jemandem etwas getan hat und die er auch nicht kennt, oder noch schlimmer einen eigenen Freund, den man mag und dem man Respekt entgegen bringt, zu töten? Das Ergebnis ist bei beidem das selbe, die Gründe sind andere. Und so ist es auch bei deiner Frage. Ich habe nie aufgehört, eine Assassinin zu sein, Cyril, und ich würde für Geld meine eigene Mutter töten, wenn ich die Möglichkeit hätte und grade in der richtigen Stimmung bin. Ich habe Kinder getötet, großartige Männer, die an der Gründung unseres Refugiums Teilweise einen Anteil hatten, und ich bereute es kein bisschen. Ich bereue es auch heute noch nicht und ich verachte mich dafür, glaub mir, aber das wird die Sache nicht besser machen, die Mentalität eines Meuchelmörders wird dir vermittelt und so sehr du es auch verabscheust, du wirst sie nicht mehr los und du könntest jederzeit wieder einen Dolch nehmen und einen Unschuldigen, im Extremfall sogar einen Säugling töten. Im Gegenteil, du schämst dich nicht nur nicht, du genießt den skrupellosen Mord auch noch. Und das werde ich mir niemals verzeihen, dass ich zu so was in der Lage bin und immer zu so was in der Lage sein werde. So was wie einen ehemaligen Meuchelmörder wirst du leider nicht finden, die Mentalität bleibt ein Leben lang in der Seele verankert und während man es tut, fühlt man sich wirklich gut.<< Ich spüre, dass meine Hände zittern, aber ich weiß nicht einmal, warum, das ist einfach die grausame Wahrheit, Drow-Assassinen sind die wahrscheinlich gnadenlosesten, die man auf die schnelle finden wird und die Mentalität wird man niemals wieder los, so sehr man es auch versucht, es wird einfach nicht funktionieren, weil man schon als relativ kleines Kind beginnt und von da an auch schon dazu gebracht wird, Leben zu beenden, wodurch es einem sehr, sehr einfach von der Hand geht.
Ich schließe entspannt die Augen, als Cyril die Förmlichkeiten fallen lässt, es tut gut, weil ich mich jetzt irgendwie eher auf Augenhöhe mit dem Drachen fühle, ich fühle mich einfach verbundener mit dem jüngeren, weil die ganzen Förmlichkeiten auch immer Distanz bedeuten und die in einer Gemeinschaft, die einige Jahre bestehen muss nicht grade förderlich ist, eher das Gegenteil, und so ist es zum Beispiel auch wichtig, Spitznamen statt den normalen benutzen, weil das immer Distanz abbaut, man sieht mehr die Person in dem anderen, als das was man ist, wenn man einen Spitznamen für ihn suchen muss und so sehe auch ich jetzt in Cyril nicht mehr den Drachen, an sich jetzt ein respektables Geschöpf, aber darum geht es nicht, ich muss in ihm die Person sehen, mit der ich die nächsten drei Jahre verbringen werde, wenn ich ihm jetzt diesen Spitznamen gebe und ich entscheide mich für einen Namen, der einen Teil seines Namens beinhaltet, aber tatsächlich ein Wort aus unsrer Heimat ist, Rilji, Freund, weil er mich akzeptiert, obwohl er weiß, dass ich mal eine Assassinin war, also obwohl ihm klar ist, dass ich andere schon getötet habe, als er noch nicht einmal auf dieser Welt war. Und das ist für mich eine Leistung, die kaum einer heute mehr bringen kann, jemanden nach dem zu beurteilen, was man sieht, statt nach dem, was er getan hat und wer er war. Ich respektiere Cyril dafür und denke, dass so eine Person ein echter Freund sein kann, der immer zu einem hält, was man auch tut, wenn man ihn nicht gerade verrät, aber ich wüsste auch niemanden, der so blöd ist, einen so offenen Freund zu verraten, obwohl man genau weiß, dass es irgendwann eine Situation geben wird, in der man auf Hilfe angewiesen sein wird, die dieser Freund einem auf jeden Fall geben wird, egal, was man getan hat und wie man eigentlich in die Situation gekommen ist, weil das nun mal Freundschaft ist, zueinander halten, selbst und gerade wenn der andere auch mal Fehler macht. Und auch Cyril scheint ein gewisses Maß an Freundschaft zu mir entwickelt zu haben, wenn er mich Nii-chan nennt, was ja schließlich zwar auch mit der zweiten Silbe aus meinem Namen und der Verniedlichungsform der Japaner gebildet werden kann, aber gleichzeitig auch Bruder auf Japanisch bedeutet. Dann wäre zwar Nee-chan passender gewesen, da ich ein Mädchen bin, aber ich weiß ja nicht einmal, ob das wirklich so gemeint war, oder ich einfach etwas hineininterpretiere, was nicht gemeint ist, generell weiß nur Cyril, was er sich gedacht hat, als er mir diesen Namen gegeben hat und ich sollte nicht weiter darüber nachdenken, es wird schon nicht in schlechter Absicht gewesen sein. Ich muss schon wieder kichern, als er dann sagt, dass er mir dankbar für meine Erläuterung sei, er es beachten würde, aber für den Ernstfall, dass er es mal vergessen sollte, einiges von seinem Großvater gelernt hat. Dass es ihm wirklich helfen wird, wage ich zu bezweifeln, weil Drow eine sehr intensive und zeitaufwendige Ausbildung mitmachen, die sie wahrscheinlich trotz mittelalterlicher Methoden noch heute zu mit den besten Assassinen auf dem Planeten machen dürfte. Trotzdem, ich glaube ihm, dass er nicht einfach kampflos aufgeben würde und das ist wohl auch gut so, denn aufzugeben, ohne es auch nur versucht zu haben, sich zu schützen, ist nun wirklich der falsche Weg und wer weiß, vielleicht schafft Cyril es ja trotz allem, sich zu schützen. Man kann es nie wissen, bis es passiert ist, demnach sind eigentlich alle Möglichkeiten offen. Ich schüttle den Kopf, als er mir anbietet, mir eine Narbe zu zeigen, die für ihn so in etwa der Beweiß ist, dass seine menschliche Haut keinesfalls sehr schützend gegen äußere Gewalteinwirkungen ist, dann lege ich meinen Kopf wieder schief und fange schon wieder an, mit meinen Haaren herumzuspielen. >>Ist schon gut, ich weiß, wie verletzlich die Haut sein kann, Rilji, meine ist nicht weniger verletzlich, die Haut ist schon ein empfindliches Ding, und doch schützt sie unseren Körper irgendwie. Mir hat man mal, als man mich erwischt hat, ein Stück Haut abgezogen und da ist mir das erste mal klar geworden, wie widerstandsfähig die Haut ist, wenn du sie mit dem Fleisch vergleichst, das darunter liegt. Narben sollten uns an solche Dinge unser ganzes Leben erinnern, es sind Erinnerungen an Lektionen, die wir niemals vergessen sollten. Ich sehe mir solche schmerzhaften Erinnerungsstücke nicht besonders gerne an, weil ich mehr als genug eigene am Körper habe.<< Das stimmt allerdings, mein eigener Körper ist eine einzige Narbe, auch, wenn man es nicht direkt sehen kann, dadurch, dass das Gewebe von Drow anders heilt als das von Menschen und auch Narbengewebe eine ganz andere Art der Hervorhebung hat, fällt nur anderen Drow auf, wenn einer ihrer Art Narben hat, weil die Haut dort geringfügig dunkler ist und ein ganz leichter Hauch des Kupferartigen Geruchs von Blut im Schweiß wahrzunehmen ist.
Ich schäme mich wirklich dafür, Cyril ausgelacht zu haben, nur, weil er sich seinen Sitten und Gebräuchen entsprechend für etwas entschuldigt hatte, was meinen Sitten nach nicht mal ein Vergehen ist, schließlich kann er ja auch nichts dafür, dass ich einfach anders erzogen bin und so was gar nicht als Vergehen sehe, was für ihn schon fast sexueller Belästigung klar kommt, aber er nimmt es mir zum Glück nicht übel, und das, obwohl ich nicht weiß, ob ich ihm verziehen hätte, wäre ich zum Beispiel zuerst näher an ihn heran, als es meinen Sitten entspricht und hätte mich dann dafür entschuldigt, woraufhin er mich ausgelacht hätte. Wahrscheinlich eher nicht, ich wäre ihm richtig sauer gewesen, weil ich weiß, dass so was einfach weh tun kann, wenn man ausgelacht wird, für etwas, das man einfach ganz anders gelernt hat, als derjenige, der lacht. Aber ich bin auch wirklich froh, dass Cyril das anders handelt und muss schon wiederlächeln, als er erklärt, dass es bei ihm auch ein bisschen die Sache ist, dass er noch nie vorher ein Mädchen gesehen hat, das kein Hemd oder wahrscheinlich zumindest mal einen BH getragen hätte und er auch noch nicht wirklich Erfahrungen mit Mädchen gemacht hätte, na gut, wirklich Erfahrungen mit Jungen oder Mädchen, wobei es bei mir auch eher letzteres ist, habe ich ja auch noch nicht gemacht, aber trotzdem wäre es kein bisschen unangenehm, ein Mädchen ohne Oberteil zu sehen, weil ich darüber eben auch ganz anders denke als die meisten anderen. Es ist eine Erleichterung für mich, zu hören, dass ich meine Oberbekleidung hier, wenn ich möchte, nicht tragen muss, weil ich mich einfach eingeengt fühle, wenn ich welche trage und es mir nicht so wirklich angenehm ist. Man ist zwar nicht wirklich eingeengt, aber es ist nicht wirklich so, als wäre man frei, finde ich, weil man in etwas gezwängt wird, was man nicht mag. Als Cyril sagt, dass er noch nie eine Beziehung hatte, muss ich dann aber doch milde lächeln. >>Ich war auch noch nie in einer Beziehung, Cyril, glaub mir, das Problem kenne ich. Man geht einfach nicht so offen an die Dinge ran, weil man noch nie wirklich nähe zu dem anderen - gelegentlich auch dem gleichen - Geschlecht hatte.<< Bei den letzten Worten wird meine Stimme ein bisschen schwermütig, einfach, weil ich genau weiß, dass ich auch nie wirklich Kontakt zum gleichen Geschlecht aufbauen werde, was das angeht, bin ich einfach viel zu schüchtern und gebe zu schnell auf, auch, wenn ich nach einem Mädchen suche, das ich liebe und das mich auch lieben kann. Schuld daran ist ziemlich ausschlaggebend die Erziehung, weil meine Mutter mir immer wieder beigebracht hat, dass ich als Frau so was nicht dürfe, weil die Frauen bei den Dunkelelfen zu finden so ist, als würde man die Nadel im Heuhaufen suchen, es gibt so wenige.
Ich bin für einen Moment wirklich überrascht, als Cyril mir erzählt, dass sein Großvater immerhin schon eintausendzweihundert Jahre hinter sich hat, das ist auch bei Drachen selten, weil sie meist vorher sterben, andererseits lebt sein Großvater ja auch hier in Japan, wo die Drachen, anders als in meiner Heimat, respektiert und geachtet werden, was wahrscheinlich ein ausschlaggebender Punkt für sein langes Leben ist, hier wird ein Drache nicht gejagt und gilt sogar als heilig, das verlängert die Lebenserwartungen dieser weisen Geschöpfe wahrscheinlich um mehrere hundert Jahre denke ich, und so nicke ich auf Cyrils Angebot, es wäre sogar ziemlich interessant, ein so altes und damit wahrscheinlich auch in höchstem Maße weises Geschöpf kennen zu lernen, schließlich gibt es noch mehr als genug für mich, als gerade mal etwas über zweihundert Jahre alte Dunkelelfe, zu lernen und eine solche Begegnung wäre bestimmt ziemlich lehrreich denke ich mal. >>Interessant wäre es tatsächlich, denke ich mal, schließlich wissen so alte Geschöpfe meistens eine ganze Menge Dinge, an die sich heute kein anderer mehr erinnert und die auch eigentlich keinen anderen interessieren. Ich würde mich freuen, würde ich deinen Großvater einmal kennen lernen, Cyril.<< Ich lächle, manchmal ist meine Wissbegierde doch sehr extrem und das ist wohl einer dieser Fälle, ich habe einfach so viele Ideen, was ich für Fragen stellen könnte, über Vergangenes, Dinge, die viele nicht mehr interessieren aber für mich eine wichtige Rolle spielen. Mir kommen umso mehr Fragen in den Sinn, als Cyril noch anfügt, dass sein Großvater das Refugium, die Stadt meiner Heimat kenne, jemand, der beim Aufbau dabei gewesen war, vielleicht und das gibt Grund zu so vielen Fragen über all das, was damals passierte, wieso das Refugium überhaupt ins Leben gerufen wurde und wie es dazu kam, dass ausgerechnet Drachen, eine vergleichsweise Friedfertige Rasse, die aggressiven und offen bösartigen Dämonen und die listigen Drow, die sich auf das Handwerk der Meuchelmörder spezialisiert und deren Techniken perfektioniert haben, dazu kommen, eine Stadt aufzubauen, in der sie gemeinsam leben sollten, das hört sich einfach ein bisschen seltsam an und ich habe mich schon immer gefragt, was die Gründer beschäftigt hat und wie sie andere ihrer Art hatten überreden können, ebenfalls in dieses Refugium zu ziehen und sich ihnen anzuschließen, ob diese im Prinzip vollkommen friedliche Gemeinschaft aufzubauen. Leider wirklich nur im Prinzip, weder Dämonen noch Dunkelelfen haben es je geschafft, ihre Art ganz abzulegen und wirklich in Frieden, Hand in Hand, zu leben, deswegen gibt es ja auch noch immer Assassinengilden und die sind nicht gerade klein, neue Mitglieder finden sich immer und so wird für mich zum Beispiel die Illusion dieser idyllischen Stadt, die Refugium genannt wird, zunichte gemacht, einfach, weil man zwar vor den Menschen geschützt ist, aber eben nur vor denen, nicht davor, trotzdem getötet zu werden, von einem Dämon, der sich entschieden hat, Ärger zu machen, oder von einem Drow, der genau dafür bezahlt wurde. Ich hoffe einfach, dass ich Antworten finde, sollte ich jemals Cyrils Großvater begegnen.
Es ist eine Erleichterung für mich, zu hören, dass Cyril es akzeptiert, dass ich ihm einfach nichts sagen kann, so gerne ich auch würde, weil ich es nun wirklich nicht mag, die Leute, die ich als Freunde sehe, nicht in Geheimnisse einweihen zu dürfen und früher oder später so oder so den Mund aufgerissen hätte, um es ihm zu sagen, auch, wenn das für mich die Todesstrafe bedeutet hätte, ich lächle schwach und blicke zu Boden, während ich mit den Fingern unruhig auf dem Tisch herumtrommle, es tut gut, zu wissen, dass mein Mitbewohner nichts dagegen hat, dass ich dieses Geheimnis trotz des Vertrauens zwischen uns bewahre, weil ich einfach keine andere Wahl habe, aber gleichzeitig komme ich mir einfach ein bisschen seltsam vor, weil ich jemandem, den ich als Freund betrachte, etwas verheimliche, aber andererseits ist es nun einmal wirklich so, dass die Gesetze einfach unglaublich streng sind und ich schlecht sagen kann, dass mir das egal wäre, weil die Strafe nicht nur mich, sondern Cyril genauso betreffen würde, jeder, der davon weiß und es nicht wissen sollte, wird schließlich genauso bestraft, wie die, die es erzählt haben. >>Mir scheint, als wüsste dein Großvater so einiges über das Refugium und es stimmt, es ist verständlich, dass er dir nichts gesagt hat, denn die Strafe würde nicht nur ihn betreffen, sondern eben auch dich, würde er dir etwas erzählen. Unwissenheit kann ein Schutz sein und in diesem Fall ist sie es auf jeden Fall. Vielleicht wird es mir irgendwann gestattet, mehr zu sagen, aber bis dahin werde ich schweigen wie ein Grab.<< Ich lächle schwach, habe mir aber auch wirklich vorgenommen, kein Wort mehr darüber zu verlieren, weil jedes weitere Wort schon zu viel sein könnte und uns beide den Kopf kosten könnte. Dazu kommt der Spruch, den Cyril nun sagt, dass man einem Drachen nicht einfach so trauen sollte und ich weiß, dass mein Mitbewohner damit recht hat, Drachen mögen weise und für gewöhnlich auch nicht sonderlich aggressive Geschöpfe sein, aber man sollte ihnen nicht trauen, vielleicht grade, weil sie weiser als die meisten anderen Wesen auf dieser Welt sind.
Auf Cyrils Frage schüttle ich den Kopf, ich wusste nicht einmal, dass es einen Ball gibt und Ich habe nicht die geringste Ahnung, was der Valentinstag ist, wahrscheinlich irgendein Brauch der Menschen, den ich nicht kenne, schließlich bin ich noch nicht lange unter ihnen und ich kenne mich nicht wirklich mit diesen Feiertagen und ihrer Bedeutung aus, ich bin einfach nicht unter Menschen aufgewachsen und wir im Refugium hatten unsere ganz eigenen Feiertage. Dazu kommt, dass es bei solchen Feierlichkeiten immer furchtbar laut wird und meistens auch die Gerüche so durcheinander sind, dass ich am Ende völlig überfordert bin. >>Ich wusste nicht, dass es einen geben wird, außerdem weiß ich nicht, was man am Valentinstag feiert. Dazu kommt, dass ich es ehrlich gesagt nicht mag, mit so vielen Leuten dicht auf Dicht gedrängt zu sein, die Geräusche und Gerüche blenden meine empfindlichen Sinne.
 20.03.12 14:28
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