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Die Artistenhalle

Rasse
Wiedergänger

Gespielt von :
Mic

vMarquise Ida
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Idas Augen hingen gebannt an den perfekten Bewegungen der beiden, an der Geschichte, die vor ihren Augen entstanden. Sie konnte nicht umhin, daran zu denken, dass sie selbst niemals den Part des Engels spielen könnte, auch wenn ihre Schönheit in einem weißen Kleid nur umso heller leuchtete. Idas südländisches Aussehen deutete schon nur in eine Richtung: Verlangen und Sünde. Ida war der Teufel in seinem schönsten Kleid.
Schließlich war die Vorstellung zuende, auch das Abschlussbild saß perfekt. Grazil stand Ida auf und applaudierte den beiden, nicht völlig begeistert, wie sie es eigentlich war, wenn sie nur die Leistung der beiden betrachtete. Die Marquise applaudierte angemessen und höflich - es klang etwas seltsam, so allein in der Stille der leeren Halle. Sie blickte dabei nur Vajk an, dessen Blick ganz eindeutig auf ih ruhte...doch das bedeutete nichts. Wohin sollte er sonst schauen? So viel Mann, dass er ihr auch in der derzeitigen Situation in die Augen blicken konnte, sollte er schon sein.
Vajk stand unten, Sophie war noch oben auf dem Trapez...
Nur einen Augenblick brauchte sie, um ihre Chance zu bemerken. Sie würde ein paar Worte mit ihm wechseln können, ohne dass Sophie sie störte. Und dann würde sie auch schon wieder zurück müssen, es war schon spät geworden. Gleich hatte sie wieder Unterricht... sie würde sich nicht anmerken lassen, dass ihr ganz sicher nicht der Sinn danach stand. Diesen Triumph würde sie niemandem gönnen, außerdem verbot es ihr Stolz. Niemand würde merken können, wie weh ihr getan worden war.
Mit leisen Schritten war sie zu ihm gewandert, stand nun direkt vor ihm und schaute zu ihm hoch, versuchte dabei, den im Kostüm nicht gerade verborgenen Körper zu ignorieren. Sanft hörte sie auf zu klatschen und der letzte Ton verklang im Raum, dann folgten einige Augenblicke Stille, in denen sie ihn einfach nur ansah. Ihr Blick war nicht kühl, eher traurig.
"Danke, Lord Bathyáni. Es war eine Freude, ihnen noch einmal zusehen zu können", sagte sie schließlich ehrlich. Ein Anklang von 'ein letztes Mal' war darin zu hören. Sie hätte ihn gerne umarmt.
Wieder schwieg sie kurz, fühlte sich innerlich, als würde sie an allem ersticken, was sie ihm eigentlich sagen wollte. Eigentlich sollte sie noch wütend sein, doch ihre Wut war verraucht. Sie fühlte sich nur noch müde und traurig. Was konnte er schon dafür, dass sie ihr Herz so schnell an ihn gehängt hatte? Sie hatte doch gewusst, mit welchen Gefahren das einherging.
Ida war nicht fähig dazu, ihm die Kette nun zurückzugeben, unter den Augen von Sophie.
Sie wählte eine andere Methode.
"Es befindet sich noch etwas von Ihnen bei mir. Vielleicht sollten Sie es abholen, sobald mein Unterricht beendet ist."
Sie musste die Konsequenzen ziehen, auch wenn sie nicht wollte. Was sie wollte, konnte sie nicht haben... Zögernd streckte sie die Hand aus und berührte Vajks, nur mit den Fingerspitzen und kaum sichtbar. Ihre Haut kribbelte in seiner Nähe und ihr Herz zog sich zusammen. Es war eine Geste des Trostes und der Vergebung - sie konnte ihm nicht böse sein. Ihre Desillusionierung und der Rückzug ihrerseits blieb trotzdem.
Vielleicht war es auch eine Geste des Abschieds.
 22.08.11 19:08
vAnonymous
Gast

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Der Teufelstrick, der in den Angels Act endete, verlangte volle Konzentration über die gesamte Zeit, die er aufgeführt wurde. Zeitlich gemessen dauerte er vielleicht 10 Minuten, aber wer ihn aufführte, dem kam es dreimal so lang vor. Er war anstrengend, für Körper und Geist, die meisten gaben schon bei den ersten paar Trainingseinheiten auf, deshalb war es wirklich etwas sehr seltenes, wenn die Choreographie aufgeführt wurde und nicht jeder Veranstalter traute sich überhaupt, sie ins Programm zu nehmen. Selbst wenn man wirklich Artisten wie Vajk und Sophie unter der Besetzung waren. Und Vajk hatte gehofft, dass die selbst für ihn etwas knifflige Performance seinen Geist reinigen und endlich Ordnung in seine Gedanken bringen würde.
Aber dieser Gedanke zerplatze in dem Moment, da er sie ansah. Es war nur eine Illusion gewesen, zu denken, dass ein Training einfach alles lösen sollte. Normalerweise tat es das ja auch, aber in diesem Fall lagen die Dinge einfach zu kompliziert. Er hatte sich einen unverzeihlichen Faux Pas geleistet und dennoch hoffte er, dass sie ihm verzeihen könnte. Es war eine sinn- und haltlose Hoffnung, er wusste das, natürlich wusste er das. Und dennoch... wie ein Narr hoffte er auf etwas, dass er schon längst verloren hatte. Sie applaudierte und wie er es sonst auch nach jeder Vorstellung machte, verbeugte er sich höflich. Sophie blieb also klassisch oben auf dem Trapez und nahm die Rolle des Engels perfekt ein. War es die richtige Entscheidung gewesen, gerade diese Performance aufzuführen? Engel und Teufel, es barg viel Platz für Interpretation... es konnte sein, dass Ida ihre ganz eigene Interpretation gefunden hatte. Vielleicht die falsche?
Ihre Worte waren wie ein kalter Dolch direkt in sein Herz... Es klang wie ein Abschied, den er nicht wollte. Verdammt nochmal, in keinem Fall hatte er es so weit kommen lassen wollen! Aber jetzt... jetzt war es wohl zu spät. „Es war mir eine Ehre, noch einmal vor Euch auftreten zu dürfen“, antwortete er. Die kleine Veränderung in seiner Stimme würde sie vielleicht hören, er musste am Ende seines Satzes schlucken. Es fiel ihm von Sekunde zu Sekunde schwerer, seine Fassade aufrecht zu erhalten. Und langsam bekam sie Risse... ein seichtes Schimmern in seinen sonst so kalten grauen Augen, seine Finger zuckten kaum merklich, seine körperliche wie seelische Anspannung war zu spüren, wenn man ein wenig sensibel war. Ungeübte Beobachter würden ihm nicht wirklich etwas ansehen und genau das beabsichtigte der Ungar auch. Warum konnte er sie nicht einfach in die Arme nehmen?
Ihr nächster Satz versetzte ihm fast den Todesstoß. Vajk wusste ganz genau, was sie meinte... und die Vorstellung allein quälte ihn, allein der Gedanke, dass sie ihm seine Kette zurückgeben würde... Er schluckte wieder hart und für einen Moment sah man ihm alle seine Gefühle an. Nur für einen kleinen Moment, aber wer in diesem Augenblick hinsah, bemerkte es. Trauer, Schmerz, Verzweiflung und die Enttäuschung über sich selbst, eine winzige Sekunde spiegelte sich das alles in seinem Gesicht, bevor er sich wieder fing. Er hatte sich selbst geschworen, ihre Entscheidung zu akzeptieren, wenn sie eine getroffen hatte. Und dies war nun mal ihre Entscheidung... Aber konnte es denn einfach so vorbei sein? Durfte das so einfach vorbei sein? Er gab doch sonst auch nicht einfach auf. „Wie Ihr wünscht, Werteste, auch wenn ich mir anderes erhoffte“ Den Augenkontakt lies er nicht abbrechen, in ihrem Blick lag etwas, dass sein Herz nur noch mehr schmerzen lies. Ihre Berührung, wenn auch nur leicht, jagte ihm einen kurzen Schauer durch den Körper. Es konnte so viel bedeuten... Und diesmal stand in seinen Augen eine Frage. Sophie war für einen Moment lang vergessen...
 23.08.11 9:01
vAnonymous
Gast

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Ich hatte mich dazu entschieden, meine Performance oben zu beenden, selbst wenn ich tatsächlich lieber unten gewesen wäre, ganz in seiner Nähe. Doch ich gestand mir selber ein, dass es für einmal nicht möglich war. Ganz wie ich erwartet hatte, stand die Marquise auf und applaudierte in einer monotonen Geschwindigkeit in ihre Hände, sodass ein sehr gleichmässiges Echo in der sonst leeren Halle entstand. Es klang 'überhaupt' nicht gezwungen, nein. Aber damit musste ich nun einmal leben, damit dass sie allein für Vajk klatschte und nicht für mich. Es war klar gewesen, von Anfang an. Aber diese paar wenigen Minuten, die ich hier mit Vajk in Zweisamkeit verbringen durfte waren es mir durchaus wert, so viel auszuhalten. Knapp würde ich es schaffen, der Marquise in Zukunft in die Augen zu sehen.

Nachdem ihr Applaus ausgeklungen war, begab sie sich zu Vajk hin und redete etwas mit ihm, das ich aus dieser enormen Höhe leider nicht verstehen konnte. Wären viele Zuschauer hier, würde ich mich auch langsam zum Boden hin begeben, sobald wieder Ruhe im Saal herrscht. Das war jetzt der Fall, ich sah keinen weiteren Grund, weiterhin hier oben zu bleiben und zulassen, dass die beiden irgendwelche Dinge, die im schlimmsten Fall ihre gemeinsame Beziehung betreffen könnte, besprachen. Allein der Gedanke war bereits wieder grausig, ich musste weg hier! Wie immer liess ich gekonnt das Trapez los und liess mich ähnlich wie der letzte Todessprung einfach in die Tiefe gleiten. Zwar hatte ich nicht eine so enorme Geschwindigkeit wie mein Artistenpartner gerade eben, aber dennoch wäre es für Nicht-Artisten bestimmt zu schnell gewesen und sie hätten Panik bekommen. Obwohl das oberste Trapez in ziemlicher Höhe hing, dauerte es nicht allzu lange, bis ich den sicheren Boden wieder erreichte. Gekonnt wie immer landete ich sanft mit beiden Füssen auf dem Boden - mit etwa 20 Zentimeter Abstand zu den beiden, die sich gerade unterhielten. So einfach wird hier nicht Privates geredet. Noch bin ich anwesend, spart euch euer Zeugs auf! Erst dann wurde mir der Grund, wieso sie sich "auf wiedersehen" sagten klar: Die Marquise schien ein Nachtwesen zu sein und hatte Unterricht. Nur zu schade, dass Vajk ein Lehrer war, aber vielleicht hatte ich Chancen? Das würde wohl noch warten müssen. Erst einmal war wieder diese gespielte Höflichkeit angesagt. "Es war mir auch eine Freude, irgendwie. Wir hatten selten so.. Speziellen Besuch bei einer unserer Aufführungen. Ich hoffe, es hat Ihnen wirklich gefallen, vielleicht kommt es ja einmal wieder soweit, dass Vajk und ich Sie mit einer anderen Aufführung beglücken können!" Ausnahmsweise meinte ich es einmal ernst. Und ich hatte vorhin gerade selber gut genug gemerkt, dass ich meine Wortwahl SEHR gut überlegen musste in Anwesenheit der beiden, sonst könnte es heikel werden. Dann machte ich höflicherweise ein paar Schritte nach hinten, damit der Abstand zwischen ihnen und mir wieder etwas grösser wurden. "Viel Spass dann im Unterricht, ich würde mich dann mal zurückziehen. Hast du in dieser Nacht Unterricht, Vajk oder hast du saozusagen frei?" Das war nun sehr neutral formuliert und machte keinerlei Andeutungen, dass ich vielleicht mit ihm alleine sein wollte. Entweder ja oder nein auf meine ganz normale und alltägliche Frage.
 23.08.11 18:11
Rasse
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Gespielt von :
Mic

vMarquise Ida
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Ida fühlte, wie sich in ihr etwas schmerzhaft auseinanderzog und zu reißen drohte, während sie Vajk anschaute. Sie hätte nicht gedacht, dass der kühle Lord in diesem Moment so viel von seinen Gefühlen preisgeben würde, doch vielleicht hatte sie in der gemeinsam verbrachten Zeit auch schon gelernt, in ihm zu lesen. Sie hatte im letzten Jahrhundert selten das Bedürfnis gehabt, zu weinen, doch er schien diese Fähigkeit wieder in ihr hervorzuholen. Doch jetzt durfte sie das nicht zeigen, wollte ohnehin nicht, dass er es sah. Ganz zu schweigen von Sophie, die sie ganz sicher nicht vergessen hatte.
Dieser Moment, in dem alles so offen auf seinem Gesicht stand... ihre Augen zeigten, wie tief sie mit ihm fühlte.
"Ich auch, Váska. Es tut mir leid", hauchte sie ihm zu.
Nur Sekunden später landete Sophie neben ihnen.
Ida wusste nicht, was sie getan hätte, wenn die Artistin nicht wieder in ihrer Wahrnehmung aufgetaucht wäre, wahrscheinlich hätte sie ihn doch noch umarmt oder zumindest seine Hand genommen. So zog sie sich ganz merklich zurück und wandte ihren tödlichen Blick auf Sophie. Sie spürte ein raubtierhaftes Verlangen, der anderen den Hals umzudrehen oder sie zumindest anzufauchen, doch die Marquise hatte ihre untote Seite perfekt im Griff. So blieb es nur bei einem kurzen Hochziehen der Augenbrauen, das ganz gut zeigte, was sie von der erneuten Taktlosigkeit Sophies hielt. Sie war sich sicher, dass Sophie gut genug war, um sie beide bei der Aktion nicht zu gefährden, soch so in ein fremdes Gespräch einzudringen war dreist und unnötig. Schließlich konnte die Artistin es ziemlich sicher sehr genau steuern, wo sie landete.
Sophies nächste Worte nahm sie mit einem höflichen Lächeln auf, das nicht einmal angestrengt wirkte. Wie oft hatte sie sowas schon durchstehen müssen? Ihre Contenance und somit ihr Gesicht hatte sie dabei praktisch nie verloren. Ihre Würde als Marquise blieb.
"Es wäre mir eine Ehre", antwortete sie ruhig und mit einem leichten Nicken, ohne zu lügen. Sie fühlte sich so müde...
Das nächste versetzte ihr wieder einen schmerzhaften Stich. Ihr zwangloses Duzen, die Frage, die sie stellte...
Ach, Ida sollte das einfach egal sein. Wenn Vajk seine Zeit mit Sophie verbringen wollte, dann sollte er das tun, selbst wenn sie zusammen wären würde sie ihm das niemals verbieten (nicht einmal, dass die beiden etwas miteinander hatten, wenn Vajk sie dadurch nicht vernachlässigte und sie sich sicher war, dass er sie liebte - doch das würde wohl eher nicht zu Vajks Konzept von Beziehung passen). Und wenn Vajk das wichtiger sein würde, als danach zu ihr zu kommen, dann würde Ida das akzeptieren (und von da an kein Zeichen mehr davon zeigen, dass sie ihn jemals mehr gekannt hatte, als es für jemanden üblich war, den man flüchtig sah).
"Gehaben sie sich wohl", verabschiedete sie sich antiquiert und in einem ruhigen, müden Tonfall, sich der Doppeldeutigkeit sehr wohl bewusst. Sie gönnte Vajk nur noch einen kurzen Blick, dann knickste sie grazil und mit gesenktem Blick, als sei sie wirklich die Siebzehnjährige, die Schülerin - mit der Anmut einer vollwertigen Dame.
Dann drehte sie sich um und verließ gemessenen Schrittes die Halle. Erst draußen erlaubte sie sich, die Schultern zu senken. Auf dem Weg zurück zur Schule, tief im Wald, liefen ihr wütende, erschöpfte Tränen die Wangen entlang.

tbc: ???
 23.08.11 20:36
vAnonymous
Gast

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Normalerweise hatte Vajk sich und seine Reaktionen wirklich sehr gut unter Kontrolle, aber in diesem Moment hatte er die Schwäche zugelassen. Es fiel ihm schwer, Gefühle zuzulassen, sich überhaupt welche einzugestehen, was wohl auch der Grund war, weshalb sein Gesicht einen Moment lang all das gezeigt hatte, was in ihm vorging. War das Mitgefühl in den Augen der Marquise oder war das nur ein Wunschdenken von ihm gewesen? Natürlich wollte er, dass sie ihn verstand und ihm vielleicht doch verzieh... Aber er kannte Frauen wie sie, sie war stolz und er kannte diesen Stolz nur zu gut. Und konnte er es ihr verübeln?
„Es sollte mir leid tun, Ida...“ Und wieder bewies Sophie ihr Talent, zu recht ungünstigen Momenten aufzutauchen. Er konnte bei ihr über sehr viel hinwegsehen, weil sie beide sich wirklich schon recht gut und recht lange kannten. Er wusste, dass sie nun mal nicht besonders feinfühlig war, er wusste dafür ihre offene Art zu schätzen – meist jedenfalls. Im Moment hätte er sich eher gewünscht, dass sie sich ein wenig zurückhielt und wenigstens noch fünf Minuten außerhalb ihrer beider Wahrnehmung geblieben wäre. Aber ändern ließ es sich nicht.... nur fand er es ein wenig dreist, dass sie wirklich direkt neben ihnen landete. Was wollte sie damit eigentlich bezwecken? Sie war ja schon immer ein wenig anstrengend gewesen und Vajk hätte ihr einen offiziellen Adelsbesuch nicht zugetraut. Aber ein kleines bisschen Anstand, war das denn zu viel verlangt? Er verkniff es sich, mit dem Kopf zu schütteln und auch Ida bewahrte ihre Haltung. Sophies nächste Worte waren ein wenig höflicher, doch Vajk konnte sich nicht helfen, er hörte einen seltsamen Unterton, der ihm nicht so ganz gefiel. Er war ein wenig zu durcheinander, um ihn zu identifizieren, aber er bildete sich ein, da einen zu hören. Vielleicht war er auch einfach zu müde, zu abgespannt, selbst das Training hatte daran nichts ändern können. Sonst half es ihm immer, aber heute war sowieso alles anders.... Er könnte Ruhe gebrauchen, eine Menge Ruhe. Wie gut hätte ihm jetzt schon ein Anruf bei seiner Mutter getan? Sie hatte die Fähigkeit besessen, die Dinge klar vor sich liegen zu sehen und sie hatte ihm oft mit seinen Problemen geholfen. Wenn er sie zugegeben hatte... Aber seine Mutter war nicht mehr, sein Vater auch nicht... man erwartete jetzt von ihm, dass er die Rolle des Oberhauptes einnahm und auf jede Situation einen Rat wusste. Aber im Moment war er fast ein wenig überfordert, besonders als Sophie auch noch fragte, ob er diese Nacht unterrichten musste, oder ob er frei hatte. Sicher mochte er sie als eine gute Freundin, aber... es war schon so viel schiefgelaufen, er redete sich mit jedem Wort um Kopf und Kragen.
Ida verabschiedete sich schließlich... und Vajk versetzte es einen glühenden Stich in Herz und Seele, wenn er daran dachte, aus welchem Grund er sie diese Nacht noch aufsuchen würde. Eigentlich wollte er nicht aufgeben... doch wie überquerte man eine Schlucht ohne Brücke? Er sah ihr noch eine Weile nach, auch als sie schon längst verschwunden war... Sie was wunderschön, selbst in ihrem Zorn und er war sich ziemlich sicher, dass sie wütend war. In ihrem Stolz verletzt. Und er konnte es ihr nicht mal wirklich übelnehmen, wie auch?
Erst nach einer ganzen Weile wandte er sich wieder Sophie zu. „Bisher sieht es aus, als hätte ich keine Unterrichtsstunden zu leiten. Du solltest übrigens langsam zum Gebäude zurück, Tagschüler haben während des Unterrichts der Nachtklasse draußen nichts zu suchen. Und Freundschaft hin oder her, in dieser Beziehung werde ich niemanden bevorzugen“ Es wurde langsam spät, er sollte sich selbst zurück ziehen. Allerdings ahnte er schon, dass Sophie sich wohl noch ein wenig unterhalten wollte.
 26.08.11 15:15
vAnonymous
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Vielleicht würde ich dank dieser Marquise noch ein wenig Höflichkeit lernen? Ich konnte erneut einen solch stechenden Blick wahrnehmen, der mich wissen liess, dass ich mich wohl noch mehr anstrengen musste, bis sie einmal zufrieden war mit meinem Umgangston. Doch anmerken würde ich mir das so schnell nicht lassen. Sowieso fragte ich mich in diesem Moment gerade, wieso ich das alles eigentlich mitmachte. Eine Frage, eine Antwort von Vajk und ich oder Ida würden für immer aus seinem Leben verschwinden. Wieso konnte man ihm die Frage nach seiner wirklichen Geliebten nicht einfach stellen? Es würde bestimmt einiges erleichtern, zwischen uns dreien, wo die Spannung sowieso schon.. Angespannt war.

Bald war die Marquise verschwunden und endlich, endlich war ich sie ein wenig los. Wer weiss wie lange, aber immerhin. Und sie hatte nicht einmal Protest dagegen erhoben, dass ich nun hier mit Vajk alleine zurückbleiben würde? Wahrscheinlich tat sie es für ihn.. Weil sie vielleicht glaubte, dass es ihm gut tun würde. Welch ein Glück, dass sie so ein höfliches Denken hatte, vielleicht würde ich nun endlich einmal weiterkommen und wenigstens ein bisschen Klarheit verschafft bekommen. Aber eins stand fest: So wie Vaskà ihr nachschaute, verhiess das alles nichts Gutes. Noch lange Zeit nachdem die komische Adelige verschwunden war, schaute der Ungar in ihre Richtung, aus der sie verschwunden war. Worüber er gerade nachdachte? Wann er sie wiedersehen würde? Auszudenken war es auf jeden Fall nicht. Glücklicherweise hatte ich für meinen Teil den Blick schnell vom Ausgang abgewendet und nutzte die Zeit seiner gedanklichen Abwesenheit, damit ich ihn einmal wieder richtig ansehen konnte. In Idas Anwesenheit hatte ich mich kaum getraut, da es bestimmt einen seltsamen Eindruck gemacht hätte. Doch jetzt.. Jetzt hatte ich Zeit, wenn auch nur kurz. Ich schaute ihn ganz genau an. Verändert hatte er sich kaum, noch immer war Vajk durchaus gut gebaut und in diesem Kostüm verdammt gutaussehend (okay, das war er sonst auch immer). Ich genoss einfach den Moment für mich.

Zumindest nur so lange, bis auch er wieder in die Realität zurückkam und mir endlich meine FRage beantwortete, zudem noch einen schnellen Vorwurf. Sofort seufzte ich auf. "Als ob mir das nicht bekannt ist", murmelte ich noch immer geheftet an seinen Körper und sein Gesicht. "Und ich werde nun auch zirückgehen, mit Sicherheit. Uhm.." Ich machte kurz Pause und widmete mich seinem unglaublich schönen Blick und wurde ein wenig rot im Gesicht - Ida konnte es ja nun nicht mehr sehen. "Be.. Begleistest du mich bis zu meinem Zimmer? Du kannst nachher wieder gehen, wenn du möchtest. Wenn du die Marquise Ida wieder aufsuchen möchtest, tue es ruhig. Aber dieser eine Wunsch? Mir zuliebe?" Ich war erstaunt. Vorhin war ich total kalt und fies gewesen, doch wenn wir zu zweit waren, schien irgendwie alles anders. Der Himmel scheint auf die Erde zu treffen, die Luft auf das Feuer oder eben.. Engel auf Teufel.
 26.08.11 21:52
vAnonymous
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Wie sollte er das nur alles wieder gerade rücken? Und warum kam eigentlich immer alles auf einmal? Es waren ja nicht nur die Probleme, die er hier hatte, ganz nebenbei war ja noch seine Mutter gestorben und ihm hing die Verwandtschaft wie die Geier im Nacken, dass er endlich heiraten und sich um die Nachfolge kümmern sollte. Das war nun mal der Fluch des Ältesten, wenn man in eine adlige Familie hineingeboren wurde. Und er war auch noch der Spross einer sehr alten ungarischen Familie, die sogar die Reformation überlebt hatte. Er hatte eine doppelte Bürde. Und auch, wenn er darauf vertrauen konnte, dass seine Geschwister sich aller Dinge annehmen würden, es stach wie ein Dorn in seinem Hinterkopf. Verdammtes fotografisches Gedächtnis...
Dass Sophie hier war, das war einerseits ein Grund zur Freude, sie hatten sich eine halbe Ewigkeit nicht gesehen und waren gute Freunde. Nur leider hatte sie sich den denkbar ungünstigen Augenblick ausgesucht, um ihn wiederzusehen und sich auch noch einen gewaltigen Patzer zu leisten. Obwohl er ja derjenige war, der den Patzer zu verantworten hatte. Alles in allem war es einfach nur schiefgegangen, da biss die Maus keinen Faden ab.
Er hatte sich schon gedacht, dass Sophie sich gern noch ein wenig unterhalten wollte, er kannte sie eben doch noch gut genug. Und unter normalen Umständen hätte er einfach geduscht und sich wirklich noch ein wenig mit ihr hingesetzt. Er dachte an manchen Auftritt und manches Training, nach dem sie sich mit Bier und nicht selten auch mit Schnaps irgendwo zusammengesetzt und hatten fast die ganze Nacht verschwatzt. Dazu würde es heute sicher nicht kommen, Alkohol war das letzte, was Vajk jetzt noch gebrauchen könnte. Aber wieso sollte er eigentlich nicht ein paar Minuten mit ihr plaudern, immerhin waren sie Freunde und vielleicht half es ihm besser, sich zu beruhigen.
„Ich geh noch eben duschen, dann begleite ich dich bis in dein Zimmer“ Er fuhr sich über das Gesicht, Vajk leistete sich bei Sophie ein wenig mehr Offenheit als vor anderen. „Außerdem hast du sicher einiges zu erzählen und ich hab Zeit“ Das war seine Art, sein Okay zu einem kleinen Gespräch zu geben. Außerdem musste sie ihm einiges erklären, denn ein, zwei Sachen waren ihm aufgefallen... Er duschte sich schnell, trocknete sich die langen Haare noch und verließ dann zusammen mit Sophie die Halle in ihr Zimmer.

Tbc: Sophies Zimmer

 30.08.11 11:22
vAnonymous
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Nachdem uns Ida endlich verlassen hatte, wurde aus mir wieder der altnekannte Mensch, den Vajk so kannte. Wahrscheinlich war es für ihn selber eine Neuheit gewesen, dass ich jemanden so unfreundlich, ja sogar richtig abwesend behandelte. Doch ich konnte nur hoffen, dass er den Grund verstand, auch wenn ich davon ausgehen musste, dass es ihm alles andere als passte. Meine ganze Anspannung löste sich nach und nach, ich wurde wieder "die Alte" von damals. Geduldig wartete ich neben meinem Artistenfreund und wartete auf eine Antwort, die ich nach einer kurzen Schweigepause auch bekam. Er würde mich begleiten und ein wenig plaudern! Mein Herz machte einen grossen Sprung, einen Toddessprung-Salto, aber das liess ich mir äusserlich nie anmerken. Nicht jetzt, nicht jetzt in diesem Moment wo er anscheinend traurig war, dass die Marquise und verlassen hatte. Ich nahm mir fest vor, Ida die nächste Stunde oder wie lange auch immer nicht mehr zu erwähnen, zu meinem Gemüt und auch um Vajks Laune nicht noch nachdenklicher zu machen. Eigentlich war ich sehr menschenliebend, half ihnen gerne.. Aber nicht unter diesen Umständen, wo ich die beiden gerade angetroffen hatte! Ich schaute kurz zu Boden und seufzte.

"Da hast du sehr wohl Recht", murmelte ich als Antwort auf seine Zustimmung und lächelte ihn dankbar an. "Es freut mich sehr, dass du mich begleitest. Wirklich." Was ich in dieser Situation noch hätte sagen können, war mir nicht wirklich klar. Ich genoss einfach das Gefühl der Zweisamkeit, auch wenn sie wahrscheinlich bald wieder vorüber sein wird. Vajk erwähnte, dass er noch schnell duschen wollte, bevor er mit mir auf mein Zimmer gehen wollte. Ich nickte und liess ihn ohne einen Zwischenkommentar duschen gehen, was ich mir dann auch noch vornham. Nachdem er in der Männerabteilung der Garderoben und Duschen verschwunden war, begab ich mich in das gleiche der Frauen. Meine Kleidung war extrem verschwitzt, wohl zur Hälfte Anstrengung, zur Hälfte verbitterter Neid und Machtslust. Ich weiss auch nicht, was mit mir los war.. Auf jeden Fall tat das kühle Abduschen meines Körpers noch nie so gut wie jetzt. Auch meine Haare hatten es bitter nötig einmal wieder gewaschen zu werden. Aber ich wusste, dass die Zeit drängte und machte somit auch nicht länger, als ich eigentlich sonst hatte. Bald daraufhin war ich wieder draussen, noch mit nassen Haaren, weil es mir angenehmer war. Vajk stand bereits da und wartete auf mich. "Entschuldigung. Lass uns gehen!" Bei meinen letzten Worten lächelte ich zufrieden. Für einen Moment überlegte ich, ob ich Vajks Hand nehmen sollte.. Aber ich liess es dann doch, es war zu gefährlich.

[TBC: Sophie's Zimmer]
 30.08.11 14:44
v

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