Der Schulsaal

Grade verband er die letzten Kabel und schraubte noch etwas an den Lautsprechern herum. Dann griff er nach der Whiskyflasche und nahm einen Schluck, um diesen ekelhaften Geschmack von Isolierung rauszubekommen. "Vollkommen richtig. Tja, aber so straft einen das Leben nun mal, wenn man nicht aufräumt." Er nahm noch einen Zug und ließ diesen am Gaumen entlangfahren. "Ein feines Zeug, wirklich... na dann, auf geht's zur nächsten Runde" Das mit dem Monster hauen machte ihn allerdings etwas hellhöriger, während er die gerade reparierte Box wieder aufnahm und auf der Schulter platzierte. Was meinte sie damit? Monster hauen, klang ja ziemlich - aufregend? Je nachdem, wie man es betrachtete. "Jeder hat so seine Hobbys, nicht wahr?" Er grinste und ging in die nächste Ecke. Wieder blieb er darunter stehen und sah nach oben. Hier würde er wieder nach demselben Muster vorgehen, wie vorhin schon. "Der eine verhaut Monster, der andere sammelt Briefmarken. Nur, ist es soviel stressfreier?" Unterrichten fand eher auf geistiger Ebene statt, wenn auch weniger bei den Fächern, die sie unterrichtete. "Nun, jedenfalls dürften Sie viel Erfahrung auf dem Gebiet des Kampfes haben. Und Sport ist ebenfalls ein Fach, dass es meiner Meinung nach nicht zu oft geben kann. Die Jugend von heute hat so sehr verlernt, wie wichtig Sport ist" Er hatte vor allem in den großen Städten Europas gemerkt, dass die Bevölkerung da immer unbeweglicher wurde. Langsam fiel ihm allerdings ein Problem auf: die Kabel der restlichen beiden Boxen reichten auf keinen Fall quer durch den Saal bis zur Anlage. "Verteiler haben die hier nicht zufällig mitgebracht, oder?" Das wäre mal eine weise Vorraussicht gewesen, die er den Botenjungen allerdings nicht zugetraute.

pp. Fußgängerstraße.

Misteor betrat den großen Saal und schaute sich um.
Sah schonmal nicht schlecht aus.
Der Kleine schaute zu einer kleinen Gruppe von Lehrern(!) hinüber und näherte sich ihnen langsam.
Einer fummelte an Boxen(!) herum.
"Hallo...", lächelte er freundlich. "Kann ich irgendwie helfen?"
Er beäugte neugierig die Halle.

Klingt als wäre er odentlich, ha! Dann soll er sich mal mein Zimmer angucken...ich liebe meine Unordnung, außerdem ist Ordnung halten viel zu anstrengend!
Ich lachte, als er das Monsterhauen als Hobby bezeichnete, aber er hatte recht, das war eigentlich schon sowas wie ein Hobby. "Na ja, ich kann nicht so mit Kindern..." gab ich zu als ich zu Boden schaute. Während er in der Ecke stand und anscheinend wieder nachguckte, wie er die Box anbringen sollte, stand ich langsam und müde auf um zu ihm rüber zu gehen. Er hatte schon recht, ich hatte schon so gut wie jedes Biest mindestens einmal umgelegt. Als er irgendetwas davon schwafelte, dass die Jugend von heute nicht genug Sport mache, zuckte ich mit den Schulern - interessiere mich nicht. Ich kniete mich gerade eben in hin, um ihm eine Räuberleiter zu machen, als ein Schüler reinkam und fagte ob er helfen könne.

Den Schüler hatte er nicht kommen spüren und eine Präsenz wie seine war ihm fast unbekannt. Er drehte sich mit der Box auf den Schultern zu dem Jungen um, sah ihm einige Sekunden lang fest in die Augen und scannte ihn, wenn man so wollte. Tatsächlich, ein ihm beinahe unbekanntes Wesen und erst das Zwielicht offenbarte ihm seine wahre Gestalt. Ein Drache? Ein so junger dazu? Hier gab es wirklich die unterschiedlichsten Wesen. Er hatte nicht gedacht, dass Drachen noch existierten. Und hier stand einer vor ihnen und fragte, ob er helfen konnte. Vincents Miene wurde eine Spur freundlicher, als er mit dem Kind sprach, das er auf nicht älter als 8 bis 10 Jahre schätzte. "Hm, du kannst vielleicht helfen, Junge. Kannst du mit dem Begriff Verteilersteckdosen was anfangen? Ich bräuchte davon einige, wenn du dich in dem Kabelgewirr da drüben mal etwas umschauen möchtest?" Allerdings bezweifelte er, dass die Transportleute an alles gedacht hatten. Aber man sollte die Hoffnung ja bekanntlich nicht aufgeben. "Ach und übrigens: wenn man Fremde anspricht, stellt man sich vor. Damit du es dir für die Zukunft merkst" Er selbst würde sich vorstellen, wenn er gefragt wurde. "Miss, wenn Sie nichts dagegen haben?" Sie war mitten in der Räuberleiter gewesen, als der junge Drache dazwischen geplatzt war. Der letzte Drache, von dem Vincent allerdings nur noch in Geschichten und Märchen gehört hatte, war der am Rhein lebende Fafnir gewesen. Einem Drachen war selbst er noch nicht begegnet. Der Junge würde noch sein Interesse auf sich ziehen.

Misteaor lächelte zufrieden. und ignorierte den forschenden Blick.
"Entschuldigung. Ich bin Misteor Nighttrougt und mit wem habe ich das Vernügen?"
Er beäugte den schwarzhaarigen Mann neugierig und stapfte zu dem Kabelgewirr, wo er ein bisschen herumwühlte und schließlich die gesuchten Verlängerungen fand.
Immernoch freundlich lächelnd hielt er sie dem Mann hin und zog sich die schwarze Kaputze vom Kopf.
Mit was für einem 'Wesen' er es hier zutun hatte, wusste er nicht. Er konnte das noch nie sonderlich gut spüren.

Ich richtete mich wieder auf und musterte den Jungen. Er war kein Blutsauger, das war klar. Er sah sogar relativ normal aus, unter den ganzen Freaks hier. Aber der hatte so komische Dreiecke unter den Augen, warscheinlich zu viel geweint! So ein kleiner Scheißer an dieser Schule? Warscheinlich kann der sich in irgend ein Monster verwandeln oder so!
Ich stemmte meine Fäuste an die Hüften und folgte jedem seiner Bewegungen mit meinen Blicken. Der Typ lächelte mir zu viel!
Nachdem er mit den Kabeln ankam, die Vincent von ihm haben wollte, kniete ich mich wieder hin und machte eine Räuberleiter für ihn, hatte aber weiter den Kleinen im Blick.

Eins musste man dem kleinen Misteor lassen, er machte sich an die Arbeit, wenn er eine bekam. Tatsache, man hatte an Verteiler gedacht. Das war schon mal ein Pluspunkt in Vincents Ansicht. "Hältst du sie noch einen Augenblick für mich? Danke" Das Danke ging sowohl an ihn, als auch an Hellgirl, die wieder eine Räuberleiter machte, damit er wieder die Box befestigen konnte. Wie schon vorher, hielt er plötzlich Haken und Seile in der Hand und begann, selbige in die Wand zu schlagen und die Box festzumachen. "Für dich bin ich Mr. Valentine" Misteor war ein ungewöhnlicher Name, wenn auch für ein merkwürdigen Jungen. Er war wirklich noch ein Kind und ging mit der typischen kindlichen Freundlichkeit und Naivität auf seine Mitbürger zu. Wenn sich Erwachsene doch dieses vorurteilsfreie Wesen erhalten würden. Wobei die Vorsicht, die damit einherging, nicht zu unterschätzen war. Während er die Boxen befestigte, überlegte er schon, ob er nicht doch eine Aufgabe für den Jungen hatte, der immerhin schnell lernte und sich ausdrücken konnte. Vielleicht konnte er die Stühle etwas beiseite räumen? Er wäre beschäftigt, es würde ein Teil der Arbeit erledigt und er hüpfte ihnen nicht im Weg herum. Er spürte, dass Hellgirl nicht viel von dem Jungen hielt, aber sie hatte schon erwähnt, dass sie mit Kindern nicht gut konnte. Vielleicht lag es daran. "Misteor, du kannst vielleicht die Stühle an den Rand stellen, wenn du magst. Die Fläche in der Mitte muss frei sein für heute Abend, bist du so freundlich?" Er hatte inzwischen die zweite Box fertig aufgehangen und stieg wieder von Hellgirls Händen runter. "Ich schulde Ihnen wirklich was, Miss. Darf ich Sie morgen Abend auf ein Bier einladen? Hier gibt es einen Irish Pub, soweit ich das gesehen habe." Für ihn war das wohl das Mindeste, was er tun konnte, wenn sie ihm schon half. Er ging zwar schon wieder an die nächste Box, die immerhin ganz war, allerdings sah er sie nochmal fragend an, bevor er den Deckel abschraubte.

Misteor lächelte einmal in Hellgirls Richtung, verbeugte sich freundlich und nickte dann in Vincents Richtung.
"Dankeschön, Mr. Valentine.", säuselte er, froh über eine Arbeit und machte sich sofort an die Arbeit.
Ein Tisch nach dem anderen wurde fast lautlos an die Wand geschoben und getragen.
Während er arbeitete, spürte er nicht gerade freundliche Blicke in seinem Rücken und ließ sich nicht verunsichern.

Nachdem Vincent von meinen Händen stieg, räusperte ich mich. Ich war mittlerweile richtig wach geworden und starrte den Jungen weiter an.
Anscheinend konnte Vincent gut mit Kindern, er war direkt aber nicht zu streng. "Guter Lehrer.", murmelte ich verträumt und sah in die Luft. Während der kleine Dreiecks-Junge die Tische und Stühle durch den Raum schob. Der mit seiner komischen Kaputze und seinem Dauergrinsen.
Als Vincent seinen Namen sagte, viel mir erst auf wie komisch er war. Misteor - seltsamer Name!
Vincent schraubte schon wieder an der nächsten Box rum, während ich zur nächsten Ecke ging und nach oben schaute. Es machte mir nichts aus, eine Räuberleiter für ihn zu machen, doch so langsam hinterließen seine Schuhe Spuren auf meiner linken - nicht steinernen - Hand.
Ich wurde etwas unsicher und kratzte mich am Hinterkopf, als mich Vincent auf ein Bier einlud. "Klar..." sagte ich und zuckte mit den Schultern.

Na also, seine Einschätzung von Misteor war nicht so falsch gewesen. Er war ein fleißiger kleiner Bursche, wenn er ihn unterrichtete, würde er seine Freude an ihm haben. Auch wenn er befürchtete, dass er etwas sehr jung war, um alles zu verstehen, was er ihm erzählte. Vielleicht konnte er mit der Schulleitung was drehen, dass er Junge vielleicht einen anderen Plan verfolgen durfte. Abwarten, vielleicht hatte er ja was im Kopf.
Er lächelte hinter der Box, als Hellgirl seine Einladung annahm. Sie war etwas wortkarg, dennoch, sie sagte, was sie dachte. Und bei einem guten Pinch Bier ließ es sich vielleicht besser reden. Ihr Start war nicht gut gewesen und er wollte sich wirklich nicht mit den Kollegen streiten. Am Ende litten doch die Schüler darunter und das war nicht seine Absicht. Er sah ab und an an der Box vorbei und warf ein Auge auf den jungen Drachen. "Gut machst du das, Misteor. Du ersparst damit einigen Leuten eine Menge Arbeit" Wenn er den Fleiß und das freundliche Wesen behielt, würde er später ein guter Drache werden. Konnte man eigentlich bei solchen Wesen von Menschen reden? Im Prinzip waren es Drachen, aber er konnte sich den freundlichen kleinen Burschen nicht wirklich als großes, feuerspeiendes Ungeheuer vorstellen. Vincent lötete eine Kabel an, verband andere neu und ging fast in dieser Arbeit auf. Er hatte mit den Jahren seines Lebens gelernt, dass man sich nicht immer auf Magie verlassen konnte. Handwerk, vor allem gutes, zählte in vielen Sachen mehr. Und hier wäre er mit Magie nur temporär weitergekommen. Und so konnte man die Boxen lange nach dem Ball nochmal nutzen. Und sie sparten Strom, wenn er sie etwas im Energieverbrauch optimierte.

pp. Große Wiese

Garede öffnete Kibo die Großen Türen um zu shene, was sich wohl dahinter verbarg. Zumindestens war sie schonmal in der Schule. Als sie sich im Raum umschaute sah sie dort einen Jungen. Er war ziemlich jung. Sie fragte sich, warum er einfach mal ein paar Tische umstellte. Dann viel ihr Blick auf zwei ältere Dämonen. Eine Frau und ein Mann. Das Blid, dass sich dem Vampir bot war recht interissant. Die Dämonin spielte soetwas wie Räuberleiter für den Dämon, der an irgendwelchen Boxen rumarbeitete. Warum konnte sich Kibo nicht wirklich erklären. Aber vielleicht wusste sie einfach von irgendeiner Vernanstaltung nicht, weil sie schließlich neu hier war. Wie dem auch sei. Sie trt leise, wie es ihre Art war, ein und ließ die Tür wieder zufallen. Dann räsperte sie sich kurz und versuchte das Alter und den Charakter der Personen einzuschätzen.

Misteor lächelte in sich hinein, während er einen der letzten Tische an die richtige Stelle an der Wand beförderte.
"Danke." Die Lehrer waren hier viel netter und bodenständiger, als sein alter Lehrmeister.
Und ihnen schien es auch nicht selbstverständlich zu sein, dass er so freundlich war.
Er fühlte sich hier auf Anhieb wohl!
Der Blonde schob den letzten Tisch zur Wand und hörte plötzlich ein leises Räuspern.
"Hallo..", lächelte er in die Richtung des Mädchens, auch wenn er wusste, dass er anscheinend weniger angesprochen war.

Das leise Räuspern ließ ihn wieder über die Box schauen. Eine junge Vampirin, ebenfalls Schüler wie er vermutete, war dazu gekommen. Wie schon Misteor stellte sie sich nicht vor, schien erstmal nicht stören zu wollen. Allerdings hätte sie sich dann nicht räuspern sollen. Er schüttelte den Kopf und nahm erstmal die letzten Verbesserungen an der Box vor, an der er gerade arbeitete. Dann schraubte er den Deckel wieder auf und richtete sich zu voller Größe auf. "Man stellt sich vor, wenn man Fremde ansprechen will" Seine Stimme war streng. Wie schon vorher bei Misteor schätzte er das Mädchen ab. Der Kleine hatte wenigstens ein Hallo rausgebracht und sofort gefragt, ob er helfen konnte. Entweder war sie einfach schüchtern oder der alte Dämon hatte zu hohe Ansprüche. Früher hatten die Kinder noch automatisch einen Erwachsenen höflich begrüßt und sich selbst vorgestellt. Einfach aus Respekt. Er verschränkte die Arme vor der Brust und sah sie ernst und abschätzend an. Es hatte eine gewisse Aversion gegen Vampire, zumindestens gegen die, die sich seinen Respekt nicht durch ein gewisses Auftreten und gewisse Verhaltensweisen verdienten. Sie war eine Reinblüterin, das wohl, allerdings fehlte ihr die Souverenität von Zulirana und Yuki. "Und vor allem fragt man, ob man helfen kann, wenn man schon sieht, dass gearbeitet wird" Fleiß war es gewesen, der ihn ein wenig weicher gestimmt hatte, als auch Misteor den Raum betreten hatte, ohne sich vorzustellen. Immerhin hatte er helfen wollen.

Das Hallo des Jungen benickte sie knapp und wollte gerade etwas sagen, als der Dämon sprach sie ließ ihn erstmal ausreden und shcätze dann anhand seiner Worte und seines Benehmens ab, dass es sich um einen Lehrer handelte. Sie schlug leicht die Augen nieder, womit sie schon oft einen Mann aus seiner Gedankenbahn geworfen hatte. Dann blickte sie dem Dämon tief in die Augen. Sie verbeugte sie höflich, so wie sie es oft in ihrer Kindheit gemacht hatte. Ja ihre Kindheit. Gefangen in dem Haus des Mannes, der ihre Eltern ermordete. Sie atmete tief ein, um ihre Erinnerungen irgendwo weit wegzusperren.
"Ich bitte vielmals um verzeihung Sensei" sagte sie glatt undhöflich. Auch wenn sie es nicht so gemeint hätte hätte man es für wahr gehalten. "Ich war für einen Moment in Gedanken versunken gewesen" Jetzt viel ihr ein, dass Der Dämon eventuell in ihren Ausschnitt gucken könnte wenn er es wollte und richtete sich wieder auf. " Natürlich hätte ich fragen müsen, ob ich helfen kann und da ich es noch nciht getan habe und somit ein unhöfliches Verhalten hervorbrachte möchte ich mich ebenfalls dafür entschuldigen. Dürfte ich mein Verhalten wett machen indem ich jetzt Frage? Wie kann ich ihnen Helfen?" Dann machte sie ein kleine Pause und fuhr wieder fort. "Mein Name ist übrings Kiborashi Otori. Wenn ihr wollt... " diesmal schaute sie alle anwesenden an. "Könnt ihr mich Kibo nennen."

Misteor ging zu den anderen hinüber und schaute Vincent schief an.
Er schien viel Wert auf Freundlichkeit zu legen. Dann schaute er zu Kibo hinüber.
"Hallo Kibo.", lächelte er.
Ein ziemlich freizügiges Mädchen.
"Man kann deinen BH sehen.", warnte er naiv und lächelte wieder.
Ein kleiner Junge halt.