Die St. Emrys Church wurde am 10. August 1677 infolge des verheerenden Stadtbrandes von Cadysa vollständig zerstört. Damaliger Bischof und Namensgeber der Kirche überlebte den Brand zwar, schrieb aber akribisch und bis zu seinem Lebensabend über die fatalen Folgen des tosenden Flammenmeers. Es heißt jener Bischof St. Emrys suchte bis zum Schluss nach einer Erklärung in der Mythologie für die Katastrophe. Als wohlhabender Mann stiftete St. Emrys in seinem Testament zudem ein steinernes Mahnmal für die Brandopfer. Es wurde anstelle einer neuen Kirche auf den alten Platz errichtet und nur wenig ist von der Gravur der großen grauen Steinplatte zu entziffern, die in den Boden eingelassen wurde. Zu erkennen sind lediglich noch die Tage des Brandes, während die Inschrift verfasst in einer alten Form des walisischen und zernagt vom Zahn der Zeit nur noch Nährboden für Spekulationen ist.
Noch immer finden sich Kerzen und Bilder auf der Steinplatte, jedoch nicht mehr für längst namen- und gesichtslose Brandopfer. Das bunte Sammelsurium erinnert an den Kollateralschaden der neuen magischen Gemeinde und so die Toten durch den Hunger oder die schiere Mordlust von ihren Kreaturen. Die freie Witterung hat viele der Fotografien ausgeblichen und eine kleine Schar inzwischen grotesk wirkender Stofftiere haben bereits den größten Teil ihres einst flauschigen Fells an die Umwelteinflüsse eingebüßt. Ihre leeren Glasaugen begegneten schon den Blick von so manchen Trauernden.
Der Platz selbst ist nun ein dichtbewachsener Park aus dunklen Grün und ein wenig Lila, frei von jeglicher weiteren Farbenpracht. Denn keine Blüte will sich in das Gesträuch verirren, bis auf die Distelblumen überall am Rand von verschiedenen, schmutzig weißen Kieswegen, die zu dem Mahnmal führen. Der Park lockt so nur sehr wenig Besucher an, doch Jene, die ihn betreten können, gehören zu den weniger düsteren Gesellen der Stadt. Denn bis heute ist der alte Kirchplatz auch ohne befestigte Gebetsstätte heiliger und gesegneter Grund.
