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Afon Hlessi

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Afon Hlessi
Kurz hinter der Tremadog Bay teilt sich die Flussmündung in den Afon Atro und den weniger bekannten und auf offiziellen Karten nicht erfassten Afon Hlessi, dicht bebaut und eingeengt im Industriegebiet von Cadysa. Das schmale Flussbett ist tief und schlägt mit müden, aber beharrlichen Wellen an seinen grauen Betonkäfig. Mit geduldigen Zähnen frisst es tiefe Furchen in die Mauern, wagt es aber noch nicht den von Menschen vorgeschriebenen Pfad zu verlassen. Der sandige Untergrund bietet an der Küste nur Halt für knorrige, kränkelnde Sträucher, die so manches Mal von dem milchig braunen Flusswasser davongerissen werden.

Vor den Aufständen von Freiheitsliebhabern und Naturvölkern hatte das Gewässer den würgenden Gestank von Industrieabfall mit sich getragen, doch nun nach vier Jahrzehnten brachliegender Fabriken blieb nur der Geruch nach Kreidetafelwasser zurück, passend zu dem hellen Ruß, der das Flusswasser ungenießbar macht. Es gibt genügend Geschichten über den knochensammelnden Teufel und seine Kinder, die der einzigen Halle direkt über den Flusslauf den Namen „die Mühle“ einbrachten. Ausgeräumt und verlassen hat das Gebäude seine vielen Zwecke längst vergessen und scheint trotz der lediglich zwei hakenförmigen Stockwerke zwischen den viel höheren Gebäuden auf den Afon Hlessi zu thronen.

Hinter der Halle fließt das mehlige Wasser unter einer der Eisenbahnbrücke hinweg und wird kurz dahinter gespeist von der hiesigen Wasseraufbereitungsanlage. Ein wenig klarer wird der Fluss auf diese Weise, bevor es ins Ödland der westlichen Stadtgrenzen fließt und hinter der North Street das weitläufige Geflecht trockener Flussbette im Süden des Vorortes bildet. Vor der geraden Schnellstraße, die in das Herz von Cadysa führt und noch tief in den bröckligen Matsch des unfruchtbaren Bodens gebettet ist die "Straße von Hlessi".

Der Ort beschreibt keinen befestigten Weg, es ist eine Ansammlung von sieben kleiner robuster Hütten an beiden Seiten des Flussufers verteilt. Die Zweidutzend Männer, Frauen und zweier Kleinkinder, die die Heime vor gut zwanzig Jahren bewohnt hatten waren seltsamer Natur, obwohl beharrlich darauf bestanden wird, dass sie zu den Menschen zählten. Doch sie alle trugen das gleiche breite und kleinäugige Gesicht mit einen langen, fast lippenlosen Mund, der mehr an eine Hautfalte erinnerte, als ein Werkzeug zum Sprechen und der Nahrungsaufnahme.

Es heißt die Ersten von ihnen hätten bis in die 90er in dem genetischen Institut von Muñoz & Barnes in der Stadt gearbeitet, doch bald kam die Zeit in der sie sich zurückzogen und nur ein knappes Jahrzehnt hielten sie es in ihrem frei gewählten Exil aus, bis sie ihrer Natur entsprechend den Gezeiten folgten. Schließlich blieb nur eine Gruselgeschichte für Kinder zurück, zusammen mit wenigen Fotos, Berichten sowie Besitztümern im Stadtmuseum, bei Privatsammlern und den leeren Hütten der Straße von Hlessi.
 04.07.19 16:29
 
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