Kommunikation Reiko

Monat: März
Tag: Dienstag
Zeit: 22:15 Uhr

Nummer: 0179/019940401
Nachricht: Hi Reiko, Ich bin es Tykiari. Bin im Wohnheim angekommen, Hoffe du bist auch inzwischen sicher zuhause. Sag mal, anscheinend hält jemand am letzten Samstag dieses Monats um 14:00 Uhr am Veranstaltungsplatz in der Innenstadt ein Konzert ab. Arbeitest du da und wenn nicht hast du etwas vor oder würdest du mitkommen wollen? Ich gehe wahrscheinlich hin, es ist Kostenlos und ich war schon recht lange nicht mehr auf einem Konzert.
Hoffe deinem Kopf geht es bald Besser
Tyka.

Julande war es gewohnt, dass Patienten bei ihm schon mal persönliche Gegenstände liegen ließen. Oft waren es Schlüssel, manchmal Geldbörsen, Jacken waren auch keine Seltenheit. Als er aber beim letzten Rundgang durch die Praxis das Skizzenbuch gesehen und durchgeblättert hatte, musste er eine Weile überlegen um es zuordnen zu können. Dann war ihm der blonde Japaner wieder eingefallen... Akahoshi, wenn er sich nicht irrte...
Die hinterlassene Handynummer hatte er dann noch angerufen, nachdem er gegen 19:30 klar Schiff gemacht hatte. Als er Reikos Stimme am anderen Ende der Leitung hörte, fühlte er sich irgendwie... etwas fröhlicher. Seltsam, aber vielleicht lag es an dem dauerhaften Lächeln von Reiko, dass er während der Behandlung gezeigt hatte... das färbte vielleicht ab.
"Dr. Stahljohann hier, Ihr Chiropraktiker. Sie haben heute Nachmittag Ihre... Zeichnungen bei mir vergessen. Ich dachte, ich rufe Sie an und lasse es Sie wissen, Sie hatten die im Warteraum liegen lassen. Einem Künstler sind seine Skizzen wichtig, hab ich gehört..." Er stockte... Sollte er dem Blonden vorschlagen, das Buch abzuholen? Oder es vielleicht vorbei bringen? Oder vielleicht traf man sich ja...

Reiko hatte nicht so früh mit einem Anruf von Dr. Stahljohann gerechnet. Immerhin war ja alles klar gewesen, hatte er zumindest gedacht. Aber dennoch, er spürte, dass sein Herz anfing, schneller zu schlagen und sich eine Wohlige Wärme in ihm breit machte.
Oh Gott, sein Tagebuch, daran hatte er nach der Behandlung gar nicht mehr gedacht, hoffentlich hatte der Arzt seine Neugierde im Zaum halten können. "Oh, ja, das muss ich liegen gelassen haben, vielen Dank, dass Sie anrufen. Kann ich es vielleicht morgen abholen?"

"Ja, sicher, morgen passt, so gegen... 19:45? Da hätte ich dann Feierabend, da können Sie es schnell abholen, ich bewahre es so lange in meinem Schreibtisch auf" Jules hatte ein paar Seiten voller Schrift gesehen, die aber nicht weiter beachtet. Er las nichts, was so persönlich schien, ohne Erlaubnis des Autors.